In Vielfalt geeint:

ein proeuropäisches Bekenntnis auf 212,5 Quadratzentimetern

Dr. Louis Knaff war von 1947 bis 1952 Chefredakteur der „Saarbrücker Zeitung“. Vor 70 Jahren schrieb er seine Neujahrsgrüße auf einer Postkarte nieder, deren Bildmotiv eine allegorische, die Europabewegung repräsentierende Darstellung eines Segelschiffes ist.

Der Leiter des Historischen Museums Saar, Simon Matzerath, erläutert: „Am großen "E" auf dem Segel und an den Flaggen am Schiffsrumpf ist der Segler als Europa zu erkennen. Das "E" ist allerdings nicht grün wie auf den Flaggen der Europabewegung, sondern weiß wie die das Schiff begleitende Friedenstaube. Das Staatsschiff steht hier für eine Staatengemeinschaft und für die Europäische Bewegung. Die euphorische Grundstimmung der Zeit kommt zum Ausdruck: Mit prallen Segeln steuert Europa nach Westen, einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen.“

Fünf Jahre später trat das Saarland der Bundesrepublik bei und versteht sich bis heute als das europäischste aller Bundesländer. Europäische Zusammenarbeit, internationaler Austausch, Weltoffenheit und interkulturelle Verständigung – diese Werte sind in der Landesverfassung und in der Mentalität des Saarlandes fest verankert. Zugleich sind sie auch zentrale Bestandteile des Gründungsgedankens der Internationalen Raumstation ISS wie auch des Selbstverständnisses der Europäischen Weltraumorganisation ESA.