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Astrofoto-Tipps

vom saarländischen Astrofotograf Sebastian Voltmer

Um Objekte im Weltraum zu fotografieren, ist nicht unbedingt eine professionelle Ausstattung erforderlich. Auch mit Smartphone und Digitalkamera lassen sich z.B. die Plejaden, der Andromedanebel oder die ISS im Bild festhalten

Cosmic Kiss – so hat Dr. Mathias Maurer seine Weltraum-Mission getauft. Auf dem Emblem sehen wir die Erde und das Weltall mit dem Sternhaufen der Plejaden. Das Cosmic Kiss-Logo wurde der Himmelsscheibe von Nebra bewusst nachempfunden, die Dr. Sebastian Voltmer als Replica auch im Weltraum-Atelier ausstellt.

Sowohl die Internationale Raumstation (ISS), als auch die Plejaden sind von der Ede aus leicht mit bloßem Auge zu sehen. Mit Smartphones und Fotokameras lassen sich diese Objekte zur passenden Zeit fotografieren. Die ISS wird während des Starts von Matthias Maurer in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang als heller Punkt zu sehen sein. Über eine Woche später erscheint die ISS dann wieder am Abendhimmel. Sie kommt stets aus westlicher Richtung und überquert in rund 3 Minuten das Firmament. Wenn man ein Stativ hat, lässt sich die Raumstation während einiger Sekunden Belichtungszeit als Strichspur auf Fotos bannen. Mit einem Smartphone gelingt das ebenfalls einfach. Wichtig ist nur, dass es z.B. angewinkelt auf dem Boden steht oder auf einem Stativ angebracht ist. Mit der App NightCap Pro lassen sich dann längere Belichtungen realisieren. Bei dem hier gezeigten Bild wurden rund 75 Sekunden (ISO 3520) belichtet. Verwendet wurde ein altes iPhone 7. Aber auch mit der Standart-App gelingen schöne Schnappschüsse, wie hier mit der Ludwigskirche in der Abenddämmerung (Belichtung 1/3 Sekunde). Mit einem Teleskop, das der ISS folgen kann, sind sogar Einzelheiten, wie die Solar Panels, einzelne Module und das angedockte Crew-Dragon-Raumschiff, mit dem Matthias Maurer zur ISS fliegt, aus sich ständig ändernden Perspektiven zu erkennen (s. Foto).

Während Details der ISS nur mit einem Teleskop zu erhaschen sind, lassen sich große Sternhaufen, Nebel und die Andromeda-Galaxie sogar mit bloßem Auge oder einem Fernglas erkennen – teils sogar besser als durch ein Teleskop. Wie kommt’s? Die Andromeda-Galaxie (Foto) erstreckt sich am Himmel über drei Vollmonddurchmesser und ist damit so groß, dass sie gar nicht ganz in das schmale Gesichtsfeld vieler Teleskope passt. Momentan steht sie nach Einbruch der Nacht hoch über unseren Köpfen im Sternbild Andromeda. Auf Fotos mit Normalobjektiven wird deutlich, wie groß dieses sogenannte Deep-Sky-Objekt wirklich am Nachthimmel erscheint. Das Bild zeigt auch, dass keine teure Technik und ultralange Belichtungszeiten nötig sind, um die Andromeda-Galaxie mit Landschaft abzubilden (Foto). Dieses Bild wurde nur 8 Sekunden mit einer normalen Digitalkamera und einem lichtstarken Normalobjektiv (58mm) belichtet. Wichtig ist jedoch ein dunkler Himmel (Foto), der nicht durch Lichtverschmutzung zu stark aufgehellt wird. So etwas gelingt also nur außerhalb von beleuchteten Städten auf dem Land oder in den Bergen. Das Sankt Wendeler SternenLand ist optimal geeignet, um ins Weltall einzutauchen. Am Weltraum-Atelier Nohfelden und über „Spektrum der Wissenschaft“ veranstaltet Voltmer Workshops zur Astrofotografie.

Voltmer Astrofoto

Bild / Video 2von3