Thema: Europa
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Regionale Partnerschaft mit Polen

Seit 2009 besteht zwischen dem Saarland und der Woiwodschaft Podkarpackie eine regionale Partnerschaft. Die „Gemeinsame Erklärung über die regionale Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und der Woiwodschaft Podkarpackie“ wurde am 8. Mai 2009 feierlich durch den damaligen Ministerpräsidenten, Peter Müller, und dem damaligen Marschall der Woiwodschaft Podkarpackie, Zygmunt Cholewinski, unterzeichnet. Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser deutsch-polnischen Partnerschaft liegen in den Bereichen Erfahrungs- und Informationsaustausch, Wirtschaftsförderung und kultureller Austausch.

2019 wurde das 10-jährige Partnerschaftsjubiläum feierlich gewürdigt. Die offizielle Feier fand Ende Oktober 2019 statt und umfasste eine Veranstaltung im Rahmen der Bundestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaften e.V. im Saarland. Eine geplante Delegationsreise der saarländischen Landesregierung in die Partnerregion musste aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben werden.

Die Landesregierung hat auch die Förderung des Partnerschaftsgedankens auf regionaler und kommunaler Ebene weitergeführt, einschließlich der Unterstützung des ökologischen Schullandheims Spohns Haus in Gersheim. Diese Einrichtung dient der Begegnung deutsch-polnischer und deutsch-französischer Jugendlicher und ist eine Zentralstelle des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Es bestehen auch Partnerschaften im Bildungsbereich.

Auch die Universitäten der beiden Regionen pflegen eine Partnerschaft. So kooperiert die Universität des Saarlandes und die Universität Rzeszow seit 2012. Die Universität des Saarlandes kooperiert seit 2012 mit der Universität Rzeszow, und die Hochschule für Musik des Saarlandes pflegt einen Austausch mit verschiedenen polnischen Musikhochschulen. Darüber hinaus gibt es Kooperationen von außeruniversitären Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

 

Delegationsreise der Ministerpräsidentin nach Polen und in die Ukraine

Im November 2023 reiste Ministerpräsidentin Anke Rehlinger mit einer Delegation in die polnische Partnerregion Podkarpackie, um die Zusammenarbeit zu vertiefen. Es war der erste Besuch einer saarländischen Regierungschefin in den 14 Jahren der Partnerschaft. Die Delegation umfasste Regierungsvertreter sowie Vertreter des Landtags und der Kommunen. So waren der Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigte für Europaangelegenheiten David Lindemann, der saarländische Innenminister Reinhold Jost, Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Landrat Theophil Gallo und der stellvertretende Vorsitzende des Europaausschusses im saarländischen Landtag Roland Theis bei der Reise anwesend.

Während der viertägigen Reise in die polnische Partnerregion Podkarpackie und dem Besuch in der benachbarten ukrainischen Region Lwiw gab es viele Programmpunkte, um die partnerschaftlichen Beziehungen in verschiedenen Bereichen zu erneuern und zu erweitern.

Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei Bildung, kulturelle Vielfalt, Wissenschaft und Forschung. Neben dem Wissenschaftszentrum Lukasiwewicz besuchte die Delegation u.a. auch den Wissenschafts- und Technologiepark Aeropolis und die Universität Rzeszów.

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot will Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrkräfte ermutigen, kulturelle Unterschiede zu erkunden und zu schätzen: „Das ist angesichts des Krieges in der Ukraine und damit mitten in Europa von besonderer Bedeutung. Wir brauchen die persönliche Begegnung von Kindern und Jugendlichen für ein zukünftiges vereintes Europa."

Sportminister Reinhold Jost begrüßte die neu gewonnenen Kooperationen im kommunalen Bereich und hat weitere Verbindungen und Verabredungen für eine engere Zusammenarbeit im Bereich Sport knüpfen können.

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger schloss eine Partnerschaft des Saarlandes mit der ukrainischen Region Lwiw. „Wir stehen weiter fest an der Seite der Ukraine - auch wenn es darum geht, gemeinsam Felder der Zusammenarbeit für die Zeit nach dem Krieg zu identifizieren", sagte die Regierungschefin. Gemeinsam mit dem Gouverneur von Lwiw, Maksim Kosytsky, unterzeichnete die Ministerpräsidentin feierlich eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Regionen. Die Region Lwiw liegt direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze und pflegt sehr enge partnerschaftliche Beziehungen zu den direkten Nachbarn in Podkarpackie.

Die Reise endete am 85. Jahrestag der Reichpogromnacht, mit dem Besuch der Gedenkstädte der Ulma-Familie. Während des zweiten Weltkrieges, hatte die Familie Juden gerettet und wurde deshalb ermordet.