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Projekt „Französisch und mehr“ beleuchtet Sprachenbedarf im saarländischen Gesundheitswesen in der deutsch-französischen Grenzregion

Das von der Staatskanzlei des Saarlandes geförderte Projekt „Französisch und mehr – Sprachenlernen im Saarland“ zielt darauf ab, die Mehrsprachigkeit im Saarland mit besonderer Berücksichtigung des Französischen als Nachbarsprache zu fördern.

Das Projekt konzentriert sich u.a. darauf, die deutsch-französische Kommunikation im Gesundheitswesen zu verbessern und Lücken in den Angeboten zum Spracherwerb zu schließen. Es integriert sich in die Feuille de Route IV der Frankreichstrategie, die Mehrsprachigkeit fördert, und wird von Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann der Universität des Saarlandes geleitet.

Im Frühjahr 2024 fand in diesem Kontext eine Umfrage zu Kommunikation und Sprachenbedarf im saarländischen Gesundheitswesen statt, um die sprachlichen und kulturellen Anforderungen in Gesundheitsberufen in der deutsch-französischen Grenzregion zu analysieren. 199 Fachkräfte aus Pflege, Sanitäts- und Rettungsdiensten, Physiotherapie sowie Ärzteschaft nahmen teil. Ein Viertel nutzt Französisch nie, die meisten eher selten und einige regelmäßig. Englisch und Arabisch, daneben auch Türkisch, Russisch und Ukrainisch, wurden ebenfalls als nützliche Sprachen genannt. Die Studie zeigt insofern einen klaren Bedarf an berufsspezifischen Französisch- und Sprachlernangeboten. Um Kommunikationsprobleme zu lösen, nutzen derzeit 71 Prozent der Befragten Übersetzungs-Apps; oftmals werden zudem Mitarbeitende oder Angehörige zu Rate gezogen.

Basierend auf den Erkenntnissen wird ein spezifisches Französischlernangebot entwickelt. Der Fokus soll auf Sprechen und Hören sowie auf berufsspezifische Kommunikationssituationen wie Anamnese, Patientenaufnahme, Notfallmanagement und Diagnose gelegt werden. Die Kurse sollen mit Schichtdienst vereinbar sein und finanziell unterstützt werden.

Derzeit wird in Kooperation mit dem vhs Landesverband Saarland ein Kursformat „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ konzipiert, das ab Herbst 2024 angeboten sowie fortlaufend evaluiert und optimiert werden soll.

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger begrüßt die schnelle Umsetzung und betont: „Eines der Ziele der Frankeichstrategie ist es, das Sprachenlernen im gelebten Alltag, und dazu gehört auch selbstverständlich der Berufsalltag, zu fördern. Ich freue mich, dass wir diesem Ziel mit dem bedarfsorientierten Angebot in der Praxis einen Schritt näherkommen.“

Eine ähnliche Umfrage ist in Lothringen geplant, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter zu stärken. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung unterstreicht die Bedeutung dieser grenzüberschreitenden Komponente: „Ich unterstütze ausdrücklich die Erhebung der Bedarfe auf der französischen Seite. Nur auf diese Weise kann es uns gelingen, das Sprachlernangebot flächendeckend grenzüberschreitend anzupassen und auszubauen.“ 

Für weitere Informationen zum Projekt „Französisch und mehr“:
www.saarland.de/franzoesisch-und-mehr

Medienansprechpartner

Regierungssprecher Julian Lange

Julian Lange
Regierungssprecher

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66117 Saarbrücken

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