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Neuer Hochleistungs-3D-Drucker an der htw saar stärkt den Wirtschaftsstandort Saarland

Heute fand im Beisein von Ministerpräsidenten Tobias Hans die Einweihung einer neuen Laser-Sinter-Anlage (3D-Drucker) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes statt.

Die Anschaffung der rund 250.000 Euro teuren Anlage wurde mit Landesmitteln in Höhe von rund 25.000 Euro durch die Staatskanzlei des Saarlandes unterstützt.

Additive Fertigung, auch oftmals als „3D-Druck“ bezeichnet, ist ein modernes Fertigungsverfahren, bei dem Materialien wie Metalle oder Kunststoffe Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Gegenstände hergestellt werden. Drucker für industrielle Anwendungen wurden in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich leistungsfähiger.

„Wir erleben gerade den Beginn einer weiteren industriellen Revolution durch den Einsatz von 3D-Druckverfahren. Sie ermöglichen die Produktion von Werkstoffen aus traditionellen aber auch völlig neuen Metall- und Kunststoffmischungen und das zu wettbewerbsfähigen Preisen bereits in kleinsten Stückzahlen. Das stärkt einerseits unsere heimische Wirtschaft und senkt andererseits den Verbrauch wichtiger Ressourcen. Es freut mich, dass das Saarland bei dieser Entwicklung an führender Stelle mit dabei ist“, so Ministerpräsident Tobias Hans.

MP bei htw saar zur Einweihung 3D-Drucker MP bei htw saar zur Einweihung 3D-Drucker
Foto: Staatskanzlei/AK

Während der Corona-Krise haben viele Anwendungsbeispiele im Internet und den sozialen Medien gezeigt, dass diese Technik durch attraktive Druckerpreise mittlerweile auch fest im Privatbereich angekommen ist. Additive Fertigung erfordert jedoch ein neues Denken, schon ab dem ersten Entwicklungsschritt, weil bestehende Konstruktionsrichtlinien aber auch nachfolgende industrielle Abläufe ihre Gültigkeit verlieren. Diesem Umstand widmet sich die htw saar mit ihrem Labor „industrielle Produktion“, das im Jahr 2012 von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Griebsch gegründet wurde und seitdem von ihm geleitet wird. Mit Unterstützung der Staatskanzlei des Saarlandes ist es ihm gelungen, Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums für einen neuen 3D-Drucker einzuwerben, womit das Labor nunmehr über einen hochmodernen und industrietauglichen Maschinenpark verfügt. Mit diesem soll die Wettbewerbsfähigkeit des 3D-Drucks am Wirtschaftsstandort Saarland für Kunststoff- und Metallanwendungen gestärkt werden. Die htw saar arbeitet hierbei eng mit der Universität des Saarlandes im Rahmen der gemeinsamen Kooperationsplattform zusammen.

Der jüngste Zugang im 3D-Druck-Maschinenpark stellt eine Laser-Sinter-Anlage der Firma Farsoon (HT403P) zum Drucken von Kunststoffmaterialien dar, die in Kooperation mit dem Technologietransferinstitut der htw saar, der FITT gGmbH, beschafft werden konnte. Neben dessen hoher Leistungsfähigkeit weist die Anlage eine außerordentliche Flexibilität auf, sodass neben Standardmaterialien auch Hochleistungskunststoffe industrienah verarbeitet werden können. Damit sieht sich die htw saar gerüstet, dem regionalen Bedarf gerecht zu werden. Ein Beispiel stellt ein Entwicklungsprojekt für orthopädische Einlagen dar, das Prof. Griebsch zusammen mit der Schuhmanufaktur Johann Herges GmbH seit 2019 durchführt, und das ebenfalls durch die Staatskanzlei des Saarlandes mit Landes- und EU-Mitteln in Höhe von rund 407.000 Euro unterstützt wird.

Darüber hinaus gibt es im Labor eine Vielzahl von Forschungsprojekten mit Metallwerkstoffen. Für diese konnte Ende des 2021 ein moderner Trumpf-4-kW-Laser beschafft werden. Dieser ermöglicht die Entwicklung einer neuartigen Prozesskette, bei der das Laserauftragsschweißverfahren mit einem elektrochemischen Verfahren für die Endbearbeitung kombiniert wird. Auch hier hat die Staatskanzlei des Saarlandes einen wesentlichen Anteil durch die Übernahme von Kosten des Labors im Rahmen der Vollfinanzierung des 1,4 Mio. Euro umfassenden Vorhabens „Integrierte additive Produktentstehung für Multi-Material-Bauteile“ mit EU- und Landesmitteln. Spiegelende Oberflächen aus hochtemperaturfesten oder verschleißfesten Metallpulverschichten können auf diese Weise in nur zwei Arbeitsgängen erzeugt werden. Innovative Bauteile oder kostengünstige Reparaturlösungen sind möglich, wodurch eine sehr hohe Energie- und Ressourceneffizienz realisiert werden kann. Auch diese Forschungsarbeiten an der htw saar stärken den Standort und die regionale Wettbewerbsfähigkeit

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