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Zensus 2022: Erste Ergebnisse für das Saarland

Die Ergebnisse des Zensus 2022 stehen fest. Hier finden Sie die ersten Ergebnisse für das Saarland.

Das Saarland verzeichnet im Vergleich zur Bevölkerungsfortschreibung ein Plus von 1,8 Prozent bei der Einwohnerzahl. Die Gebäude- und Wohnungszählung zeigt einen Zuwachs bei den Wohnungen von 4,4 Prozent gegenüber den Ergebnissen des Zensus 2011. Bei den Energieträgern der Heizungen liegt die Gasheizung im Saarland weiter vorne.

Bevölkerung

Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen aus dem Zensus 2022 lebten zum Stichtag 15.05.2022 im Saarland 1.006.870 Menschen. Im Vergleich zum letzten Zensus 2011 hat sich damit die Bevölkerungszahl um 7.247 Personen erhöht. Dies entspricht einer Zunahme von 0,7 Prozent. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung lag im Saarland bei 50,9 Prozent.

In Deutschland leben nach dem neusten Zensus rund 82,7 Millionen Menschen, das sind 1,6% weniger als gemäß der Bevölkerungsfortschreibung angenommen, aber gut 2,5 Millionen Personen mehr als beim letzten Zensus (+ 3,1 Prozent).

Der Ausländeranteil an der saarländischen Bevölkerung lag zum Stichtag bei 13 Prozent. Damit liegt das Saarland genau im Bundesdurchschnitt.

Die größten Städte im Saarland waren im Mai 2022 die Landeshauptstadt Saarbrücken (179.296 Einwohner), die Kreisstadt Neunkirchen (46.906 Einwohner) und die Kreisstadt Homburg (42.891 Einwohner). Zu den kleinsten Gemeinden zählten die Gemeinden Oberthal (6.045 Einwohner), Gersheim (6.229 Einwohner) und Weiskirchen (6.606 Einwohner).

Gebäude- und Wohnungszählung

Parallel zur Bevölkerungszählung fand zum Stichtag 15.05.2022 eine Gebäude- und Wohnungszählung statt. Hierbei wurden Eigentümer neben Angaben zu Baujahr, Größe und Ausstattung des Wohnraums erstmals auch zu den Energieträgern der Heizung befragt. Die Gebäude- und Wohnungszählung gibt außerdem Aufschlüsse über Nettokaltmieten, Leerstände sowie über die Eigentümerquote.

In Deutschland ist die Zahl der Wohnungen seit dem letzten Zensus 2011 um 2,5 Millionen gestiegen. Im Durchschnitt beträgt die Wohnfläche 94,4 Quadratmeter. Im Saarland liegt die durchschnittliche Wohnfläche über dem Bundestrend bei 107,1 Quadratmetern, was einem Plus von 2,9 Prozent gegenüber 2011 entspricht.

Insgesamt gab es im Saarland zum Erhebungsstichtag 314.613 Gebäude mit Wohnraum und einen Wohnungsbestand von 525.384 Wohnungen.

Besonders auffällig: Im Saarland liegt der Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums bei 59,4 Prozent. Damit ist das Saarland bundesweit auch weiter an der Spitze (Deutschland 44,3 Prozent). Die Leerstandsquote beträgt im Saarland 5,5 Prozent (Deutschland: 4,3 Prozent).

Energieträger der Heizungen

Der aktuelle Zensus gibt zudem erstmals einen Überblick über die Energieträger der Heizungen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass es eine sehr unterschiedliche Verteilung bei den Energieträgern der Heizungen zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. Insgesamt zeichnet sich aber ein starker Rückgang von Ölheizungen ab; bei neueren Gebäuden ist ein Anstieg bei Wärmepumpen zu verzeichnen.

Im Saarland liegt der Anteil von Gasheizungen bei 50,3 Prozent, gefolgt von Öl-Heizungen mit 28,6 Prozent. Fernwärme als Heizart macht 12,8 Prozent aus. Holz und Holzpellets haben einen Anteil von 3,2 Prozent. Wärmepumpen, Solar und Geothermie machen 2,0 Prozent der Energieträger aus.

 

Weiterführende Informationen und Veröffentlichungen:

Alle Ergebnisse des Zensus 2022 werden im Laufe des Sommers bis in den Herbst veröffentlicht.

Neben den heute veröffentlichten Daten bietet die Website www.zensus2022.de folgende Informationen:

  • Regionaltabellen (im Format Excel inklusive maschinenlesbarer Tabellen) zum Download. Die Regionaltabellen enthalten Daten für die regionalen Ebenen Bund, Bundesländer, Regierungsbezirke, Stadtkreise/kreisfreie Städte/Landkreise, Gemeindeverbände sowie Gemeinden. Sie umfassen die fünf Themenbereiche
  1. Bevölkerungszahlen
  2. Demografie
  3. Gebäude- und Wohnungszählung
  4. Bildung und Erwerbstätigkeit sowie
  5. Haushalte und Familien.
  • Zensus-Atlas, der als interaktive kartografische Anwendung Ergebnisse zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen auf Basis von Gitterzellen (10 km, 1 km und 100 m) umfasst.

Für die ersten vier Karten des Zensus-Atlas stehen Begleittabellen zu den Gitterzellen (im CSV-Format, 10 km-, 1 km- und 100 m-Raster) zum Download zur Verfügung. Die Themen sind

  1. Bevölkerung,
  2. Heizungsart,
  3. Energieträger der Heizung und
  4. Nettokaltmiete je Quadratmeter.

Weitere Karten und Datensätze auf Ebene von Gitterzellen werden sukzessive folgen.

  • Podcasts, Videos und Animationen mit Hintergrundinformationen (zum Beispiel zum Nutzen der Daten)

Die Veröffentlichung der Ergebnisse in weiteren Formaten erfolgt schrittweise. Weitere Ergebnisse werden ab Mitte Juli 2024 in der Zensusdatenbank zur Verfügung gestellt, zunächst zu den Themenblöcken Bevölkerung (Demografie) und zu Gebäuden und Wohnungen. Nach und nach folgen Daten zu Haushalten und Familien, zu Bildung und Erwerbstätigkeit mit Personenbezug sowie die Neuveröffentlichung der Ergebnisse von 2011 mit dem Gebietsstand von 2022.

Ab voraussichtlich September 2024 wird das Portfolio um das Zensus-Ergebnisportal ergänzt, das einen niedrigschwelligen Zugang bietet und vor allem mit visuellen Darstellungen zu den verschiedenen Themengebiete des Zensus auf Gemeindeebene arbeitet.

 

Methodische Hinweise:

Der Zensus 2022 liefert aktuelle Bevölkerungszahlen, Daten zur Demografie (wie Alter, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit), Daten zur Erwerbstätigkeit und Bildung, zu Haushalten und Familien sowie Daten zur Wohn- und Wohnungssituation wie durchschnittliche Wohnraumgröße, Leerstand oder Eigentumsquote.

Beim Zensus 2022 kam, wie schon beim Zensus 2011, ein registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Verwaltungsdaten – insbesondere aus den Melderegistern – genutzt wurden. Die zu befragenden Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern wurden unter anderem aus den Grundsteuerdaten ermittelt. Befragungen wurden dort eingesetzt, wo Verwaltungsdaten nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder ausreichender Qualität vorhanden sind. Bundesweit wurden rund 12 % der Bevölkerung bei der Haushaltebefragung befragt. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung haben rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, ebenso wie rund 8 000 Wohnungsunternehmen. Dabei wurde erstmals auch nach der Miete, der Heizenergie sowie den Gründen und der Dauer von Leerständen gefragt.

Weitergehende Informationen und Ergebnisse finden Sie auf der Zensus-Seite oder auf der Homepage des Statistischen Landesamtes Saarland.

Medienansprechpartner

M.A. Lisa Kerber
Leitung SG A 1

Virchowstraße 7
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