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Inflationsrate im Saarland steigt zum Jahresende wieder leicht an, bleibt aber unter Jahresdurchschnitt

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Saarland erhöhten sich die Verbraucherpreise im Dezember 2023 im Vergleich zu Dezember 2022 um 4,1 Prozent. Damit stieg die Teuerung nach einem kontinuierlichen Rückgang seit August 2023 wieder an. Im Vormonat November hatte die Teuerungsrate nach endgültigen Berechnungen 3,7 Prozent betragen. Die Inflationsrate im Dezember 2023 liegt unter dem Jahresdurchschnitt von 5,8 Prozent. Gegenüber November 2023 war ein Anstieg des Verbraucherpreisindexes um 0,1 Prozent auf einen Wert von 116,2 (Basisjahr 2020=100) zu verzeichnen.

Die Inflationsrate bleibt im Saarland weiterhin auf einem hohen Niveau. Insbesondere die gestiegenen Preise für Energie und Nahrungsmittel sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher auch zum Jahresende spürbar.

Haushaltsenergie verteuerte sich gegenüber Dezember 2022 um 15,8 Prozent. Im Dezember mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Elektrizität 11,9 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Zum Jahresende stiegen die Preise für Gas und Fernwärme deutlich spürbar um 69,7 bzw. 36,4 Prozent an. Bei den Preisen für Heizöl war hingegen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen; die Preise sanken gegenüber Dezember 2022 um 13,9 Prozent. Entlastungen spürten Verbraucherinnen und Verbraucher im Dezember 2023 ebenfalls bei den Preisen für Brennholz oder Holzpellets. Hier sanken die Preise um 15,0 Prozent. Die Kraftstoffpreise an saarländischen Tankstellen lagen 3,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresvergleichsmonats. Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffen hätte die Teuerungsrate im Dezember 2023 im Saarland bei plus 4,3 Prozent gelegen.

Neben den Energiepreisen bleiben Nahrungsmittel weiterhin Preistreiber und sind überdurchschnittlich teuer. Die Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,3 Prozent und damit weniger stark als in den Vormonaten. Auch das in vielen saarländischen Familien beliebte Weihnachtsessen Kartoffelsalat mit Würstchen ist in diesem Jahr teurer geworden. Die Preise für Kartoffeln stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,3 Prozent. Fleisch und Wurstwaren verteuerten sich binnen Jahresfrist im Durchschnitt um 6,4 Prozent. Zudem lag für viele Nahrungsmittelgruppen die Preiserhöhung im Dezember 2023 deutlich über der Gesamtteuerung. Vor allem für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 10,3 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (plus 6,6 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Dezember 2023 spürbar mehr bezahlen. Deutlich teurer wurden auch Obst (plus 12,1 Prozent) und Gemüse (plus 7,2 Prozent). Speisefette und Speiseöle dagegen waren um 13,4 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

Für Speisen und Getränke in Restaurants und Gaststätten mussten Gäste 6,0 Prozent mehr ausgeben als vor einem Jahr.

Preise für Bekleidung und Schuhe sind um 3,4 Prozent höher als vor einem Jahr.

 

Hinweis:

Die Medieninfo enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).

 

Erläuterung:

Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z.B. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.

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M.A. Lisa Kerber
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