Höchste Inflationsrate seit November 2018
Inflation steigt im Saarland auf 2,3 Prozent
In ihrem seit Jahresbeginn ununterbrochenen Aufwärtstrend hat die Inflationsrate im Saarland im Mai 2021 mit einem Wert von 2,3 Prozent den Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent überschritten. Dies ist der höchste Wert seit November 2018.
Im kompletten zweiten Halbjahr 2020 waren im Saarland wie auch in vielen anderen Bundesländern durchgängig negative Inflationsraten gemessen worden. Nach Angaben des Statistischen Amtes Saarland stieg der Verbraucherpreisindex auch im Vergleich zum Vormonat deutlich um 0,5 Prozent an und erreichte im Mai 2021 einen Stand von 108,1 (Basisjahr 2015 = 100).
Ein Blick auf die einzelnen Ausgabenbereiche zeigt den starken Einfluss der Mineralölpreisentwicklung auf das aktuelle Verbraucherpreisniveau. Ohne den direkten Einfluss von Heizöl und Kraftstoffen hätte die Veränderungsrate im Vorjahresvergleich lediglich 1,2 Prozent betragen. Nach einem Anstieg der Heizölpreise um 5,0 Prozent binnen Monatsfrist mussten saarländische Haushalte für die gleiche Tankfüllung 22,3 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Noch stärker sind die Kraftstoffpreise im Jahresvergleich mit plus 32,0 Prozent gestiegen. Im Vormonatsvergleich lag der Anstieg bei 2,5 Prozent.
Bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken hat sich der Preisauftrieb abgeschwächt. Während hier im Vormonat noch eine Jahresveränderungsrate von plus 3,8 Prozent gemessen wurde, lag der durchschnittliche Preisanstieg im Mai nur noch bei 1,0 Prozent.
Recht moderat verlief die Entwicklung bei den Wohnungsmieten. Die durchschnittlichen Nettokaltmieten erhöhten sich im Saarland binnen eines Jahres um 0,9 Prozent.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).
Erläuterung: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.
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Lisa Kerber
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