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Mikrozensus

Der Begriff Mikrozensus bedeutet "kleine Bevölkerungs­zählung". Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushalts­befragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Die Befra­gung wird seit 1957 von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder gemein­schaft­lich durchgeführt.

Es werden mit rund 810 000 Personen in etwa 370 000 privaten Haushalten und Gemein­schafts­unter­künften rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland zu ihren Arbeits- und Lebens­bedingungen befragt.

Der Mikrozensus stellt Daten zur Struktur sowie zur wirtschaft­lichen und sozialen Lage der Bevölkerung bereit. Mit Informationen zu Familie und Lebens­partnerschaft, Haushalten, Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit, Beruf, Ausbildung und Migration hat sich der Mikrozensus zu einer wichtigen Datenquelle entwickelt. Genutzt werden die Statistiken von Verantwort­lichen aus Parlamenten und Verwaltung, von der Wissenschaft, den Medien wie auch der breiten Öffentlichkeit.

Der Mikrozensus enthält bereits seit 1968 Fragen der EU-weiten Statistik zur Arbeitsmarktbeteiligung (englisch: Labour Force Survey, LFS). Seit 2020 enthält er auch Fragen der EU-weiten Statistik zu Einkommen und Lebens­bedingungen (englisch: European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). Die Aufnahme dieser Fragen in den Mikrozensus reduziert Aufwand und Kosten, die mit zusätzlichen, parallel durchgeführten Befragungen verbunden wären. Insgesamt werden so auch weniger Personen befragt, weshalb das Verfahren zur Entlastung der Bevölkerung insgesamt beiträgt. Die Daten der EU-weiten Erhebungen sind Grundlage für gemeinschaftliche EU-Programme zu mehr Beschäftigung, besserer Ausbildung sowie gegen Armut und soziale Ausgrenzung.

Zu den Auswirkungen der methodischen Neugestaltung sowie der Corona-Krise auf die Ergebnisse des Mikrozensus 2020