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Interreg C Europe

Was ist Interreg Europe?

Das Programm Interreg Europe ist ein Programm zur interregionalen Zusammenarbeit, das Regionen in Europa miteinander vernetzt, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und die gemeinsamen an Instrumenten, Initiativen und Maßnahmen ihrer Regionalpolitik arbeiten, um Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Regionen herbeizuführen.

Rückblick auf die Förderperiode 2014-2020

Das Programm Interreg Europe 2014-2020 läuft mit Abschluss der Förderperiode im Jahr 2022 aus.

Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) i.H.v. rund 359 Mio. Euro hat das Programm die Regional- und Kohäsionspolitik in Europa stärken und weiterentwickeln können. Ganz im Sinne des Policy Learnings haben sich Partner aus ganz Europa zu Herausforderungen, die sich konkret in ihren Regionen stellen, vernetzen und austauschen können. Voneinander lernen, gute Ansätze an Partner weitergeben oder zusammen neue Wege entwickeln und beschreiten – das alles hat Interreg Europe ermöglicht und dazu beigetragen, dass sich die Regionalpolitik in Europa vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger verbessert, vereinfacht und Europa noch stärker zusammenwächst:

Interreg Europe konnte 258 Kooperationsprojekte fördern, die in den EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen und der Schweiz mehr als 2000 Akteure zusammengebracht haben. Durch die gemeinsame Arbeit an ähnlichen Herausforderungen und Problemen in den jeweiligen Regionen konnten Projektpartner mehr als 4.000 Best-Practice-Fälle herausarbeiten und Lehren und Erkenntnisse austauschen. In den Themenbereichen des Programms – Forschung & Innovation, Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen, Co2-arme Wirtschaft, sowie Umwelt & Ressourceneffizienz – konnten europaweit 680 Politikinstrumente der einzelnen Regionen im Rahmen von Kooperationsprojekten verbessert und fast 1.000 Aktionspläne erarbeitet werden, um entsprechende Anpassungen voranzutreiben.

Doch das ist nicht alles: Auch die Policy Learning Platform hat ein umfangreiches Informationsangebot zu Best-Practice-Lösungen und europäischen Trends aufgebaut. Europäische Regionen konnten im Rahmen von 31 Peer Reviews von Experten aus anderen Gebieten bei der Weiterentwicklung regionaler Lösungsansätze unterstützt werden und es wurden 25 Netzwerk-Veranstaltungen organisiert.

Das Programm Interreg Europe 2021-2027

Interreg Europe fördert in der Förderperiode 2021-2027 weiterhin sowohl Kooperationsprojekte zwischen europäischen Regionen, als auch die Policy Learning Platform als individuelles Informations- und Vernetzungsangebot.

Für die Jahre 2021-2027 stehen im neuen Programm dafür 379 Mio. EUR an Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

Thematisch bespielt das Programm unter dem übergeordneten Leitziel des Kapazitätsaufbaus alle politischen Ziele der Kohäsionspolitik in der Förderperiode 2021-2027:

  • Ein intelligenteres Europa
  • Ein grüneres Europa
  • Ein stärker vernetztes Europa
  • Ein sozialeres Europa
  • Ein bürgernäheres Europa
  • Bessere Governance

Wer ist antragsberechtigt?

Die Angebote der Policy Learning Platform stehen allen Interessierten nach Anmeldung zur Verfügung.

Folgende Institutionen und Organisationen können sich im Interreg Europe-Programm um die Förderung eines interregionalen Kooperationsprojektes bewerben:

  • Nationale, regionale und lokale Behörden, sowie weitere Einrichtungen, die direkt mit der Umsetzung von Instrumenten und Programmen der Regionalpolitik in den verschiedenen Regionen Europas betraut sind. Sie stellen die Hauptzielgruppe des Programms dar.
  • Einrichtungen des öffentlichen Rechts (z.B. Agenturen für Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Hochschulen, Verwaltungsbehörden regionaler Struktur- und Investitionsfonds-Programme sowie deren zwischengeschaltete Stellen, die für die Umsetzung der EU-Programme zuständig sind.
  • Private Organisationen ohne Gewinnerzielungsabsicht

In die Projektumsetzung müssen zwingend die Stellen eingebunden sein, die für das Politikinstrument verantwortlich sind, das im Projekt thematisiert und bearbeitet wird. Außerdem sollen betroffene Akteure und relevante Stakeholder im Rahmen einer Stakeholdergruppe in die Lern- und Kooperationsprozesse vor Ort eingebunden werden. Eine Projektpartnerschaft setzt sich daher aus vielen verschiedenen Partnern zusammen, die in unterschiedlichem Maße in die Projektumsetzung eingebunden sind und nicht alle eine finanzielle Unterstützung aus dem Programm Interreg Europe erhalten.

Mindestens ein im Projekt bearbeitetes Politikinstrument muss ein EFRE-Programm im Bereich Investitionen in Beschäftigung und Wachstum darstellen.

Welche Vorhaben können gefördert werden?

Policy Learning Platform

Das Programm Interreg Europe setzt zum einen die Policy Learning Platform um, über die individuelle Lernprozesse im Bereich des Policy Learnings ermöglicht werden.

Ausgehend von erfolgreichen Praktiken und positiven Erfahrungen aus anderen Regionen Europas können Politikakteure Lehren für Instrumente und Initiativen der eigenen Regionalentwicklung ableiten. Thematisch orientiert sich die Plattform dabei an den politischen Zielen der Kohäsionspolitik 2021-2027, die ebenfalls die Ziele des Programms Interreg Europe darstellen. Konkret bietet die Plattform folgende Angebote an:

  • Unterstützungsangebote durch Experten aus verschiedenen Themenbereichen
  • Datenbank zu Best-Practice-Ansätzen
  • Vernetzungsmöglichkeiten mit Akteuren der Regionalpolitik und Fachkollegen anderer europäischer Regionen innerhalb einer Community of peers
  • Informations-Hub mit Angeboten zu spezifischen Politikbereichen


Interregionale Kooperationsprojekte

Das Programm unterstützt auch konkrete interregionale Kooperationsprojekte zwischen Akteuren der Regionalpolitik.

Interregionale Kooperationsprojekte können in den verschiedenen Themenbereichen des Programms – den politischen Zielen der Kohäsionspolitik in der Förderperiode 2021-2027 - umgesetzt werden.  Sie sind in zwei Projektphasen unterteilt und haben zum Ziel, Initiativen, Programme oder Instrumente der regionalen Entwicklungspolitik einer Region über den Austausch und das Lernen mit Fachkollegen aus anderen Regionen Europas zu verbessern.

Die zwei Projektphasen teilen sich in eine maximal dreijährige Hauptphase und eine einjährige Anschlussphase auf:

  • Die Hauptphase des Projekts ist einem gemeinsamen Lernprozess gewidmet, der durch den Austausch von Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen, die Übertragung funktionierender Konzepte und Maßnahmen auf Anwendungsfälle in anderen europäischen Regionen, den Aufbau entsprechend notwendiger Kompetenzen und/oder die gemeinsame Erarbeitung von innovativen Ansätzen zwischen den teilnehmenden Einrichtungen und Personen gekennzeichnet ist. Im gemeinsamen Austausch zu gleichen Themenstellungen und Herausforderungen sollen Lehren und Erkenntnisse von Partnern in die Regionalpolitik anderer europäischer Regionen miteinfließen. In begründeten Fällen ermöglicht die Programm-Förderung auch einen Testlauf von innovativen Maßnahmen im Rahmen von Pilotaktionen. Im Rahmen dieser Hauptphase sollen die Projektpartner durch den Lernprozess Anpassungen für das festgelegte Politikinstrument ihrer Region ableiten und konkrete Verbesserungen an den jeweiligen Initiativen, Programmen oder Instrumenten vornehmen. Können in der Hauptphase noch keine konkreten Anpassungen umgesetzt werden, fordert das Programm die Erstellung eines Aktionsplans ein, in dem der betroffene Projektpartner darlegt, welche Erkenntnisse er aus dem Projekt für seine Region und das entsprechende Politikinstrument erlangt hat und wie diese im Anschluss an die Hauptphase Anwendung und Umsetzung in der Regionalpolitik finden werden.
  • In der Anschlussphase wird insbesondere erfasst und überprüft, wie sich die vorgenommenen Anpassungen auf die jeweilige Region auswirken und ob sich weitere Maßnahmen zur Verbesserung anschließen. Projektpartner, die die Hauptphase mit einem Aktionsplan beenden, müssen ihn in der Anschlussphase in die Praxis übertragen und umsetzen.

Die Projektträger werden bei der Umsetzung der beiden Projektphasen durch die Stakeholdergruppe unterstützt.

Antragsverfahren für Kooperationsprojekte

Interessierte Projektpartnerschaften können sich um eine anteilige EFRE-Förderung von bis zu 80% ihrer Projektkosten bewerben. Die Antragsstellung erfolgt in englischer Sprache und digital über das Programmportal Interreg Europe Portal innerhalb zeitlich festgelegter Projektaufrufe. Die voraussichtliche Planung der nächsten Projektaufrufe können interessierte Antragssteller ebenso wie das Kooperationsprogramm und das Programmhandbuch auf der offiziellen Webseite des Programms Interreg Europe einsehen. Für weitere Informationen steht Ihnen die Interreg Europe-Kontaktstelle im Saarland zur Verfügung!

Kontakt

Christina Oswald
Kontaktstelle Interreg C Europe

Am Ludwigsplatz 14
66117 Saarbrücken