| Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie | Energie

Fragen & Antworten zur Energieunabhängigkeit im Saarland

Wird Gas im Saarland gespeichert und woher kommt es?

Im Saarland existieren keine großmaßstäblichen und für die nationale Versorgungssicherheit relevanten Gasspeicher.

Im Zuge des Aufbaus einer europäischen Gasverbundwirtschaft wurde Mitte der 1970er Jahre mit der Errichtung einer Nord-Süd-Verbindung begonnen. Die so genannte Transeuropäische Naturgas-Pipeline (TENP) verläuft von Eynatten an der Belgischen Grenze über Alf, Mittelbrunn und Klingenmünster bis zur Schweizer Grenze. Im Jahr 1980 nahm dann die Mittel-Europäische-Gasleitung (MEGAL) ihren Betrieb auf. Diese Gas-Fernleitung verläuft von Waidhaus an der Grenze zu Tschechien quer durch Rheinland-Pfalz und den südöstlichen Teil des Saarlandes bis nach Medelsheim an der französischen Grenze.

Der deutsche Gasverbrauch wird derzeit vor allem aus Importen aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, inländischer Förderung und Anlandungen von LNG-Gas in deutschen Häfen abgedeckt.

Wie gut sind die Gasspeicher gefüllt?

Der Gesamtspeicherstand in Deutschland liegt derzeit bei 84 Prozent (Stand: 15.01.2024).

Aktueller Lagebericht der Bundesnetzagentur zum Gasspeicherstand

Welchen Anteil macht Erdgas am Energieverbrauch im Saarland aus? Wie wird das Gas verbraucht?

Der saarländische Erdgas- und Erdölgasverbrauch lag in 2021 bei 40.747 Terajoule und damit bei 24 Prozent des saarländischen Endenergieverbrauchs von 172.598 Terajoule.

 Er verteilte sich in 2021 wie folgt auf die Sektoren: 

  • Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe insgesamt: 12.642 Terajoule (31 Prozent),
  • Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen und übrige Verbraucher: 28.082 Terajoule (69 Prozent).

Wie schnell könnte sich das Saarland unabhängig machen von Energielieferungen aus Russland?

Aufgrund des Ukraine-Krieges und der Wirtschaftssanktionen der EU erfolgen derzeit keine direkten Gas- und Öllieferungen von Russland nach Deutschland.

Wie sieht der Energiemix im Saarland aktuell aus? Welchen prozentualen Anteil haben die verschiedenen Energieträger an der gesamten Stromerzeugung?

2022 lag die Brutto-Stromerzeugung im Saarland bei 3,2 TWh, darunter 2,1 TWh aus Steinkohlen, 0,6 TWh aus Erdgas und Erdölgas, 0,2 TWh aus Grubenmethan- und Kokereigas sowie 0,2 TWh aus Abfällen (Industrie, Hausmüll und Siedlungsabfälle). Der Bruttostromverbrauch im Saarland lag in den letzten zwanzig Jahren im Durchschnitt bei rund 8 TWh im Jahr, im Jahr 2021 konjunkturbedingt nur bei 7,1 TWh.