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Hy2Infra: 146 Mio. Euro für Wasserstoff-Hochlauf im Saarland

Übergabe der Zuwendungsbescheide für die zwei saarländischen Wasserstoffprojekte mosaHYc der Creos Deutschland GmbH und HydroHub Fenne der Iqony GmbH in Berlin.

In Berlin hat Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck am Montag, 15. Juli, die Zuwendungsbescheide für die zwei saarländischen Wasserstoffprojekte mosaHYc der Creos Deutschland GmbH und HydroHub Fenne der Iqony GmbH an Staatssekretärin Elena Yorgova-Ramanauskas sowie Vertreter der geförderten Unternehmen überreicht. Die Gesamtzuwendung für beide Projekte liegt bei rund 146 Mio. Euro, wovon 102 Mio. Euro aus Bundesmitteln und 44 Mio. Euro aus Landesmitteln stammen. Die Wasserstoff-Vorhaben werden gefördert aus dem Programm Important Projects of Common European Interest (IPCEI) im Bereich Wasserstoff-Infrastruktur, genannt Hy2Infra-Welle.

Heute ist ein guter Tag für unseren Standort. Wir sind unserem Ziel, klimaneutralen Wasserstoff in großen Mengen im Saarland produzieren und anschließend zu den Abnehmern transportieren zu können, einen enormen Schritt nähergekommen. Der substantielle Beitrag, den Bundesregierung und Landesregierung für die Projekte leisten, sind entscheidend für die Realisierung einer umfassenden Wasserstoffwirtschaft. Wir haben die Bedeutung von Wasserstoff als technologische Brücke in eine wirtschaftlich erfolgreiche und nachhaltige Zukunft des Saarlandes frühzeitig erkannt und uns in Berlin und Brüssel intensiv für alle IPCEI-Projekte eingesetzt. Ich freue mich, dass das Saarland jetzt wichtige Beiträge zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien leisten kann.

Wirtschaftsminister Jürgen Barke

Die Förderbescheide aus Berlin bieten den Unternehmen Creos und Iqony die Planungssicherheit, die sie brauchen, um ihre Projekte entscheidend voranzubringen. Mit dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft im Saarland werden neue Wertschöpfungsketten geschaffen, die unseren Standort stärken. Dadurch steigern wir unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit langfristig.

Staatssekretärin Elena Yorgova-Ramanauskas

Frank Gawantka, Geschäftsführer der Creos Deutschland: „Wir freuen uns sehr, nach der Notifizierung durch die Europäische Kommission nun auch den Förderbescheid in Händen zu halten. Damit können wir nun zügig mit dem Projekt eines grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzes im deutsch-französischen Raum fortfahren. Die Umsetzung dieses Leitungsprojektes ist ein wesentlicher Schritt weg von der Großproduktion mit fossilen Energien hin zur „grünen Produktion“ mit klimaneutralem Wasserstoff. mosaHYc eröffnet auch neue Möglichkeiten für Anwendungen im Rahmen der Mobilität und der anstehenden Energiewende im Bereich der Wärmeversorgung.“ Dies sei ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.

Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung von STEAG und Iqony: „Mit der Übergabe des Förderbescheids kommen wir unserem Ziel, in Völklingen-Fenne grünen Wasserstoff zu erzeugen und damit die Dekarbonisierung von Industrie und Unternehmen im Saarland zu unterstützen, einen großen Schritt näher. Dass wir nun Klarheit über eine mögliche Investitionsförderung haben, versetzt uns in die Lage, nun vertiefte Gespräche mit potenziellen Abnehmern zu führen und uns an dementsprechenden Ausschreibungen in Sachen Wasserstoffbelieferung zu beteiligen. Die Unterstützung, die unser Projekt im Rahmen des Einsatzes von namentlich Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke für einen erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft an der Saar erfahren hat, war und ist beispielhaft. Dafür möchte ich auch im Namen unserer Beschäftigten ausdrücklich Dank sagen.“

Das Projekt „mosaHYc“ (moselle-saar-Hydrogen-conversion) ist Teil eines grenzüberschreitenden Infrastrukturvorhabens der Netzbetreiber Creos Deutschland Wasserstoff GmbH und GRTgaz. Ziel ist die Etablierung eines regionalen und grenzübergreifenden Wasserstoffnetzes, das als Blaupause für den europäischen Binnenmarkt dient. Das Projekt steht im Mittelpunkt für den Wasserstoff-Hochlauf in der Region. Das geplante Wasserstoffleitungsnetz erstreckt sich über Völklingen, Dillingen und Perl im Saarland sowie zwischen Bouzonville und Carling im Département Moselle. Insgesamt werden 70 km Leitungsnetz von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt. Rund 20 Kilometer werden als Wasserstoffleitung hinzugebaut. Die Gesamtzuwendung für das Vorhaben auf deutscher Seite in Höhe von rund 44 Mio. Euro wird zu 70 Prozent vom Bund (31 Mio. Euro) und zu 30 Prozent vom Land getragen (13 Mio. Euro).

Das Projekt „HydroHub Fenne“ ist ein Vorhaben zur Errichtung eines 53 MW Elektrolyseurs auf der Grundlage von „grünem“ Strom am Kraftwerksstandort der STEAG GmbH in Völklingen-Fenne. Dies entspricht einer Produktionskapazität von bis zu 8200 Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Das Projekt soll auf dem Kraftwerksgelände errichtet werden. Dadurch kann die bestehende Infrastruktur genutzt werden. Neben der Wasserstofferzeugung ist die Nutzung der Nebenprodukte Sauerstoff und Abwärme vorgesehen. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro. Die Gesamtzuwendung beträgt rund 102 Mio. Euro. Der Bundesanteil liegt bei 71 Mio. Euro, der Landesanteil bei 31 Mio. Euro.

Hintergrund IPCEI

IPCEI (Important Projects of Common European Interest) ist ein europäisches Vorhaben, an dem insgesamt 24 Mitgliedstaaten und Norwegen beteiligt sind. In Deutschland stehen für das Projekt in Summe über acht Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung, bereitgestellt durch Bund und Länder.

Die Vorhaben sollen mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leisten.

Medienansprechpartner

Pressesprecherin im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie

Kathrin Fries
Pressesprecherin und Leiterin Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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