Digitaler Bauantrag startet in die nächste Projektphase
Die Umsetzung des Digitalen Bauantrags im Saarland geht in die nächste Projektphase: Im pilotierenden Landkreis Saarlouis beginnt ab Anfang Juli der sogenannte „Silent Go-Live“-Betrieb.
Damit startet in der Unteren Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Saarlouis ein entscheidender Test unter Echtbedingungen.
Künftig soll die Antragsstellung, Bearbeitung und Bescheiderstellung vollständig im digitalen Raum stattfinden – das Ganze in nahezu allen Bundesländern. Der Onlinedienst unterscheidet sich von bestehenden Lösungen insoweit, dass er von Beginn an aus Sicht der Antragsstellenden konzipiert und umgesetzt wurde. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern einen ausnahmslos digitalen Kontakt zur Behörde bei der Bauantragsstellung zu bieten. Die vollständige Integration der BundID sowie des Unternehmenskontos als zentrale Identifikationsmerkmale für Onlineanträge unter-stützen dabei den digitalen Prozess.
In der nun beginnenden Phase erfolgt zunächst eine Zusammenarbeit mit wenigen ausgewählten Architekturbüros, die durch die Untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreis Saarlouis und die Architektenkammer des Saarlandes angesprochen wurden. Die Testenden werden dabei reale Bauanträge stellen, die von der Unteren Bauaufsicht des Landkreises Saarlouis digital geprüft und bearbeitet werden. In dieser Projektphase ist das Onlineportal zunächst nur diesem ausgewählten Nutzerkreis zugänglich.
Ziel ist es, das neue Onlineportal unter realen Bedingungen zu testen und etwaige Fehler zu beheben. Damit wird sichergestellt, dass allen Bürgerinnen und Bürgern zum offiziellen Start des Digitalen Bauantrags ein funktionierendes und benutzerfreundliches System zur Verfügung steht.
Mit dem Digitalen Bauantrag gehen wir den nächsten Schritt hin zur Digitalisierung unserer Verwaltung. Das „Silent Go-Live“ des Onlineportals bietet uns eine gute Möglichkeit, das System schon vor Veröffentlichung auf Schwachstellen zu testen, um später allen Bürgerinnen und Bürgern ein zuverlässiges und benutzerfreundliches Portal bereitzustellen.
Digitalminister Jürgen Barke
Wir freuen uns, dass das Innenministerium seinen Teil dazu beitragen konnte, einen wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung des digitalen Bauantrags zu erreichen. Im letzten Jahr haben wir gemeinsam bereits viele Fortschritte erzielen können, die nun durch die neue Phase, des Silent Go-Live Betriebs, deutlich sichtbar werden. Das war vor allem möglich, weil wir auch sehr konstruktiv von der Architektenkammer des Saarlandes unterstützt wurden. Mein besonderer Dank dafür! Auch weiterhin werden wir bei der Umsetzung dieses großen Projektes tatkräftig unterstützen, damit die digitale Einreichung von Bauanträgen und Bauanzeigen im Saarland für alle Bürgerinnen und Bürger ermöglicht wird.
Innen- und Bauminister Reinhold Jost
„Der Landkreis Saarlouis hat schon oft die Vorreiterrolle bei Innovationen übernommen – und dies tun wir auch sehr gerne bei diesem ambitionierten, in meinen Augen sehr wichtigen, Digitalisierungsprojekt“, so der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer. „Innerhalb kurzer Zeit ist es in konsequenter und strukturierter Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen, das Projekt auf ein Niveau zu bringen, das uns nun bereits eine testweise Anwendung unter realistischen Bedingungen erlaubt. Zug um Zug können auf Basis der erarbeiteten Plattform so weitere digitale Dienstleistungen rund um das Bauantragsverfahren implementiert werden.“
„Der digitale Bauantrag macht Baugenehmigungen nicht nur digital, sondern auch einfacher und weniger bürokratisch. Das spart schlussendlich enorm viel Zeit und Geld“, stellt Alexander Schwehm, Präsident der Architektenkammer des Saarlandes in Aussicht.
„Aus unserer Sicht ist der digitale Bauantrag einer der zentralen Verwaltungsleistungen im Baubereich. Durch dieses Projekt erreichen wir sicher eine enorme Effizienzsteigerung sowohl bei den Antragsstellenden wie auch bei den bearbeitenden Behörden“, ergänzt Christophe Boutter, Geschäftsführer Zweckverband eGo-Saar.
Der Vorsitzende des Landkreistages Saarland, Udo Recktenwald, Landrat in Sankt Wendel, betont, dass die Digitalisierung der Verwaltungsvorgänge alternativlos sei: „Sie ist gerade im Baubereich eine Entschlackung von Genehmigungsvorgängen zum Vorteil der Antragstellenden und der Bauaufsicht.“
In den nächsten Wochen und Monaten werden sukzessive weitere Leistungen in den „Silent Go-Live“ gehen. Das Saarland wird nach aktueller Planung insgesamt 21 Bauleistungen online anbieten. Ziel ist es, bis Ende 2024 alle Leistungen online verfügbar zu haben.
Der „Digitale Bauantrag“ ist Teil des Onlinezugangsgesetzes (OZG), das Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten. Federführend für die bundesweite Umsetzung des Digitalen Bauantrages ist Mecklenburg-Vorpommern. Die Projektleitung im Saarland liegt gemeinschaftlich beim Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie und dem pilotierenden Landkreis Saarlouis. Zudem sind das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport in Form der Oberen Bauaufsichtsbehörde, die kommunalen Spitzenverbände, die Architektenkammer des Saarlandes, der eGo-Saar und die Untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Saarlouis an der Umsetzung des Digitalen Bauantrags beteiligt.
Medienansprechpartner
Kathrin Fries
Pressesprecherin und Leiterin Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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