MINT4Saar und TUMO: Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel im MINT-Bereich
Wirtschafts- und Digitalminister Jürgen Barke hat in der heutigen Landespressekonferenz den Beitritt des Landes zum Förderverein MINT4Saar verkündet.
Der Verein will ein Netzwerk für den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den saarländischen MINT-Akteuren aufbauen. Außerdem will man die Interessen der Kinder und Jugendlichen im MINT-Bereich vertreten sowie multimediale Konzepte erstellen und anwenden. Eines der Projekte wird TUMO Saar sein. Initiiert wurde das saarländische TUMO-Projekt vom Wirtschafts- und Digitalministerium in Zusammenarbeit mit der htw saar, dem Unternehmen Bechtle sowie dem East Side Fab e.V.
Der Fachkräftemangel ist in ganz Deutschland akut. Bis zum Jahr 2030 werden in Deutschland rund 1,1 Millionen IT-Fachkräfte fehlen - viele Unternehmen spüren bereits jetzt den Fachkräftemangel. Die saarländische Wirtschaft benötigt Talente im Bereich Technologie, Digitales und Kreativität, um in den Zukunftsfeldern international relevant zu bleiben und Wertschöpfungspotenziale angemessen nutzen zu können. Wir müssen daher die qualitative Weiterentwicklung der Vermittlung von IT-Kompetenz noch stärker in den Blick zu nehmen. Mit TUMO Saar gehen wir einen wichtigen Schritt.
Wirtschafts- und Digitalminister Jürgen Barke
TUMO Saar
TUMO ist ein außerschulisches, für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren kostenloses Bildungsangebot, um eine flächendeckende, außerschulische MINT-Bildung zu erreichen. Es hat sein Ursprung in Armenien und ist benannt nach dem Park „Tumanyan“ in der Hauptstadt Jerewan.
Das Saarland plant die Errichtung eines TUMO-Zentrums in Saarbrücken. Dieses wird Anfang 2025 starten und wird übergangsweise an der htw Saar angesiedelt sein. Dazu werden im Erd-und Untergeschoss des Haus des Wissens Workshopräume und Selbstlernzonen eingerichtet. Der endgültige Standort des TUMO Zentrums soll ab 2026 ebenfalls in Saarbrücken sein. Dazu laufen die Verhandlungen noch.
Als Erweiterung zum TUMO-Zentrum im Regionalverband Saarbrücken werden nach dem Start in 2025 zusätzliche TUMO-Boxen in den Landkreisen errichtet. TUMO Boxen sind Räumlichkeiten für ca. 30 Jugendliche (bis zu 300 Jugendliche pro Woche), welche auch in bestehenden Gebäuden an diversen Standorten umgesetzt werden können.
Barke: „Die Vorteile von den TUMO-Boxen sind die Wohnortnähe, die Erreichbarkeit des ländlichen Raums sowie die Erhöhung des Impacts auf das Zentrum. Mit den TUMO-Boxen wäre das Saarland das erste Bundesland mit einem flächendeckenden TUMO-Angebot.“
Zielgruppe & Angebot
Angesprochen werden sollen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren.
Das TUMO-Angebot hat 2 Säulen: Eine Selbstlernphase und eine Workshop-Phase. Die Jugendlichen kommen ein- bis zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden vor Ort ins TUMO-Zentrum oder in ihre Boxen und beginnen mit einer Selbstlernphase, in welcher sie in einem individuell flexiblen Lernpfad und in ihrem eigenen Tempo lernen. Dabei werden sie von speziell dafür ausgebildeten Coaches unterstützt und beraten. Im Wechsel mit den Selbstlernphasen finden themenspezifische Workshops statt.
Es gibt verschiedene Themengebiete aus denen die Jugendlichen wählen können. Die Themen sind u.a. Grafik Design, Programmieren, 3D Modeling, Robotics, Spiele-Entwicklung, Animation, digitales Zeichnen und Musik- und Filmproduktion. Es gibt am Ende keine Zertifikate, sondern ein Portfolio, mit dem sich die Jugendlichen dann später bewerben können.
Einbindung der saarländischen Wirtschaft
Die Jugendlichen können im Anschluss an das TUMO-Lernprogramm ein spezifisches Projekt mit Spezialisten aus saarländischen Unternehmen, Institutionen und Hochschulen durchführen, die sogenannten „Learning-Labs“. Wirtschaftsminister Jürgen Barke: „Eine Einbindung der saarländischen Wirtschaft ist unter dem Aspekt der Fachkräftesicherung von besonderer Bedeutung. Dies gelingt durch die vorgesehenen Learning Labs, bei denen die Jugendlichen früh Erfahrung in den Unternehmen sammeln können. Eine positive Erfahrung im Unternehmen erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen innovativen, technischen Berufswunsch. Die Unternehmen haben durch Engagement in den Learning Labs die Möglichkeit, früh Kontakt mit potenziellen, zukünftigen Mitarbeitern aufzunehmen. Eine Win-Win-Situation.“
Im nächsten Schritt wird eine Betreibergesellschaft für TUMO Saar gegründet. Dazu wird aktuell eine Geschäftsführung gesucht. Die Stellenanzeige läuft. Parallel dazu läuft die Gestaltung des TUMO Zentrums an der htw saar. Coaches, Workshopleiter und festes Personal werden ebenfalls gesucht und dann entsprechend eingearbeitet. Der Start von TUMO Saar ist für Anfang 2025 geplant.
Der neu gegründete Verein MINT4Saar steuert die Finanzierung von TUMO Saar. Das Land hat sich bereits erklärt, das Projekt in der Anschubphase finanziell zu unterstützen. Die genaue Höhe steht noch nicht fest. Es ist nicht angedacht, dass das Land das TUMO-Projekt dauerhaft finanziert. Die langfristige Finanzierung soll von Stiftungen und Unternehmen getragen werden. Von der Montanstiftung liegt bereits eine Förderzusage von 100.000 Euro pro Jahr über die Dauer von 5 Jahren vor.
Medienansprechpartner
Kathrin Fries
Pressesprecherin und Leiterin Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Franz-Josef-Röder-Str. 17
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