Thema: Wald und Forstwirtschaft
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Müll im Wald

Ein Spaziergang im Wald! Und dann das: Plastikflaschen, dreckige Tragetüten, zerknickte Bierdosen oder Stapel von Autoreifen am Wegrand. Das sieht nicht nur hässlich aus:  Müll richtet erheblichen Schaden an.

Täglich entsorgen die meisten Menschen ihren Müll, ohne viele Gedanken darüber zu verlieren. Doch Verpackungsmüll belastet unsere Umwelt. Insbesondere dann, wenn er achtlos zu Boden geworfen wird. Oft landet die Verpackung auf dem Waldboden, am Straßenrand, in Parks. Dass das unsere Umwelt verschmutzt, ist bekannt! Was keiner bedenkt, es sieht nicht nur für den nachträglichen Besucher nicht schön aus, schlimmer noch Schadstoffe, beispielsweise aus Zigarettenkippen, gefährden Tiere und Pflanzen.

Grafik zu Verrottungszeiten von Müll im Wald Grafik zu Verrottungszeiten von Müll im Wald
So lange kämpft der Wald mit dem Müll Foto: SaarForst Landesbetrieb

Solange kämpft der Wald mit dem Müll!

Glas

Glas  wird aus Quarzsand erzeugt, der nicht organisch ist. Es verrottet daher nicht.  Eine Glasflasche kann über 50.000 Jahre bestehen. Zudem ist Glas im Wald gefährlich. Glas wirkt wie eine Lupe, sie bündelt Sonnenlicht so wie ein Brennglas. Das bedeutet, die Strahlen treffen alle an einem Punkt zusammen. Dort entsteht Hitze. Gegenstände, trockene Blätter, Gräser, die unter dem Glasstück liegen, werden ebenso heiß und können Feuer fangen. Waldtiere können sich an Glasscherben verletzten.

Altreifen

Die Entsorgung im Wald führt zu erheblichen Umweltschäden. Nicht nur das Ökosystem wird negativ beeinflusst, auch das Grundwasser wird verschmutzt und es können sich auch krankheitsübertragende Schädlinge ansiedeln, die die Gesundheit der Menschen gefährden. Denn Altreifen verrotten nicht! Eine vollständige Zersetzung des Materials dauert ca. 2000 Jahre.

Metalle

Metalle sind nicht organisch und können daher nicht verrotten. Sie zerfallen nur durch Korrosion. Bei Aluminium, das für Getränkedosen verwendet wird, geschieht dies deutlich langsamer, als zum Beispiel bei Eisen. Getränkedosen sind erst nach 80 bis 500 Jahren abgebaut

Kunststoff

Die großen Stärken von Kunststoffen wie Stabilität, Persistenz und Inertie bilden für die Ökosysteme, die mit Plastikabfällen belastet werden, zugleich die größten Gefahren. Diese Faktoren behindern die Zersetzung bzw. den Abbau der Polymere und ebnen so den Weg für eine dauerhafte Einflussnahme von Kunststoffen auf die Umwelt. PET-Einwegflaschen geben Acetaldehyd ans Grundwasser ab, dieser Stoff gilt erwiesenermaßen als krebserregend. PET-Flaschen sollten unbedingt recycelt werden, da es bis zu 450 Jahre dauert, bis sie sich zersetzt haben. Ein Plastikbecher im Wald liegt also unter Umständen für immer da, wenn er nicht entfernt wird. Plastiktüten für Obst und Gemüse benötigen ungefähr 10 bis 20 Jahre, Chipstüten sogar bis zu 80 Jahre bis sie zerfallen sind.

Zigarettenkippen

Über das Giftpotential von Zigarettenstummeln für die Umwelt machen sich die wenigsten Raucher Gedanken. Bis zu 4000 unterschiedliche Chemikalien stecken darin. Viele dieser Chemikalien bleiben im Filter zurück und gelangen ins Ökosystem, sobald man den Rest einer verglimmten Zigarette achtlos wegwirft. Bis zu 10 Jahre braucht es, bis die Natur der Zigarettenrest aufgelöst hat. Die Chemikalien aber gelangen ins Grundwasser und schädigen so eine wichtige Lebensgrundlage des Menschen und der Tiere.

Papier

Papier besteht aus Zellulose, die aus Holz gewonnen wird. Es kann biologisch abgebaut werden. Bei der Bearbeitung kommen verschiedene Chemikalien zum Einsatz, z.B. Chlorverbindungen um das Papier aufzuhellen, um sie stabiler oder reißfester zu machen. Die chemischen Zusätze sind danach natürlich auch in den Fasern der Papiertaschentücher enthalten. Werden die Tücher in der Natur entsorgt und verrotten dort, reichern sich die Chemikalien im Boden an. Der Zersetzungsprozess kann so zwischen 6 Wochen und 5 Jahre dauern. Die dabei dem Zersetzungsprozess freigesetzten Chemikalien bleiben dem Ökosystem länger als 5 Jahre erhalten

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Lebensraum Waldboden

Lebensraum Waldboden - Eine Hand voll Waldboden beherbergt mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt. In 0,3 m³ (1x1 m, 30 cm tief) Waldboden befinden sich:
• 2,5 Billionen Mikroorganismen: Bakterien, Pilze, Algen
• 1 Millionen Fadenwürmer
• 100.000 Milben
• 50.000 Springschwänze
• 25.000 Rädertiere
• 10.000 Borstenwürmer
• 100 Käferlarven
• 100 Zweiflüglerlarven
• 80 Regenwürmer
• 50 Schnecken
• 50 Spinnen
• 50 Asseln