Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Umwelt und Natur

FÖJ in den Medien

19-jähriger Saarbrücker kämpft gegen die Wegwerfgesellschaft

Artikel "AK-Konkret Spezial" Ausgabe 2/2023, 19-jähriger Saarbrücker kämpft gegen die Wegwerfgesellschaft

Mit vollem Einsatz für die Natur und Umwelt

Artikel "Saarbrücker-Zeitung" vom 24.03.2023, Mit vollem Einsatz für die Natur und Umwelt

Tim Hülshoff ist auf der Jagd nach schlechten Haltestellen

Artikel "Die Rheinpfalz" vom 30.11.2022, Tim Hülshoff ist auf der Jagd nach schlechten Haltestellen

Saarbrücker Zeitung vom 20. Februar 2020: "Neues Domizil für Eidechsen und Co."

Hier sehen Sie FÖJ Teilnehmer bei dem Bau der Reptilienmauer Reptilienmauer FÖJ in den Medien
Bau der Reptilienmauer Foto: Saarbrücker Zeitung, Ruppenthal

„(rup) Stein für Stein wuchs in dieser Woche auf der Ausgleichsfläche der Landschaftsagentur Plus an der Landstraße 343 zwischen Ensdorf und Hülzweiler unterhalb des Saarpolygon in beeindruckender Schnelligkeit eine Trockenmauer auf der „grünen Wiese“. Ein Dutzend junger Leute legte dabei ein beachtliches Tempo vor, scheute sich auch nicht, Hände und Kleider schmutzig zu machen und errichtete in beeindruckend kurzer Zeit ein neues Zuhause für Reptilien und andere Tiere. Zwei Tage lang hatten sie zuvor auf dem Gau bei Rammelfangen die notwendigen Steine zusammengesucht.“

Von der guten Laune und dem Feuereifer der jungen Leute ließ  sich Umweltstaatssekretär Sebastian Thul gerne anstecken, und er packte tüchtig mit an, um die neue Trockenmauer in Windeseile fertig zu stellen, zumal an diesem Vormittag der Lkw mit den Steinen mit  Verspätung an der „Naturbaustelle“ eingetroffen waren.

„Die Steine konnten wir kostenlos bei Einbauschub im Rammelfangen bekommen“, berichtete Jana  Meguin, Teamchefin der Aktion und überzeugte FÖJ'lerin aus Überzeugung. Biologie hat die 19-jährige aus Leidingen schon immer interessiert, und da sie gerne in der Natur unterwegs ist, nutzt sie die Zeit zwischen Schule und Studium gerne zu einem Orientierungsjahr. Beim Transport der Steine hat dann das Umweltministerium die jungen Leute unterstützt. „Unser Ministerium ist nicht nur Aufsichtsbehörde, sondern auch Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres im Saarland“, erklärt dazu Referatsleiter Stefan Scheid. Er ist dabei ebenso „Überzeugungstäter“ wie Lutz Hettrich,  Prokurist der Landschaftsagentur Plus und der pädagogische Leiter Günther von Bünau.

Für das ökologische Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft der Bergehalde Ensdorf wurden insgesamt vier Kubikmeter Natursteine bewegt.

„Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen an ihren Einsatzstellen umfangreiche Einblicke in gelebten Natur- und Umweltschutz bekommen, wobei sie durchaus auch eigene Projekte entwickeln und umsetzen sollen“, betonte Staatssekretär Sebastian Thul. Diese Projekte sind nach seinen Worten immer ein Gewinn für Mensch, Umwelt- und Naturschutz und stellen so auch einen nachhaltigen Erfolg für die FÖJ‘ ler dar.

„Mit der Herstellung der Trockenmauer, auch Reptilienmauer genannt, können sich zukünftig Eidechsen, Blindschleichen und vielerlei andere Tiere ansiedeln“, erklärte Lutz Hettrich von der Landschaftsagentur Plus, der auch die fachgemäße Koordinierung und Planung des Mauerbaus übernahm. „Eine Trockenmauer ist ein ganz besonderes Biotop“,  wie Umweltpädagoge Günther von Bünau erklärt, der von der Lüneburger Heide über Bayern und Thüringen vor rund 18 Jahre im Saarland gelandet ist und sich bei seiner Aufgabe ausgesprochen wohl fühlt. „Die Steine werden lose aufeinander gestapelt“, erklärt er die Vorgehensweise, wodurch Ritze und Hohlräume, somit also ideale Rückzugsmöglichkeiten für vielerlei Insekten, Weichtiere und vor allem Reptilien entstehen. Die Steine heizen sich in der Sonne auf, die wechselwarmen Tiere erhöhen ihre Körpertemperatur und gehen im Anschluss auf die Jagd. Die Steine speichern die Sonnenwärme bis in die Nacht hinein und selbst bei hohen Temperaturen herrscht im Innern der Mauer ein ideales Mikroklima.

Seit 2019 können junge Menschen bei der Landschaftsagentur Plus in Ensdorf ein freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren. „Mit unseren grünen Aktivitäten können wir den jungen Leuten ein breites Spektrum anbieten, das von Renaturierung über ökologische Baubegleitung bis hin zu Artenschutz- und Waldumbaumaßnahmen reicht. Widmete man sich im vergangenen Jahr noch Umweltpädagogikprojekten an Grundschulen, steht in diesem Jahr der Artenschutz im Vordergrund.

Staatssekretär Sebastian Thul zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Jugendlichen. Nach seinen Worten erfreut sich das freiwillige ökologische Jahr immer stärkerer Beliebtheit bei jungen Leuten. „Gerade der Umweltbereich bietet eine Vielzahl interessanter Berufsfelder, die viele gar nicht kennen“, hebt er einen weiteren Nutzen für die jungen Leute hervor. Während eines freiwilligen ökologischen Jahres können so Jugendliche in Tätigkeitsfelder hineinschnuppern, um herauszufinden, ob sich hier für sie eine berufliche Perspektive auftut.

„Das freiwillige ökologische Jahr ist ein Angebot des Umweltministeriums an alle, über Natur- und Umweltschutz nicht nur reden und lesen, sondern diesen  aus Überzeugung,  Interesse und Spaß an der Sache praktisch realisieren möchten“, betont Sebastian Thul abschließend. Zudem verbindet das FÖJ nach den Worten von Stefan Scheid, zuständiger Referatsleiter im saarländischen Umweltministerium, auf ideale Weise Interessen des Umwelt- und Naturschutzes mit der persönlichen Entwicklung und dem Berufsfindungsprozess der Jugendlichen.“

Für dieses Engagement wurde die an der Umsetzung dieses Projektes beteiligte Dienstleistende Jana Meguin im Jahre 2020 mit dem Engagementpreis des Fördervereins Ökologischer Freiwilligendienste e. V. des Bundesverbandes der FÖJ-Träger (ÖBFD) ausgezeichnet. Dieses Engagement zeigt, dass aus Überzeugung, Interesse und Spaß,  Natur- und Umweltschutz auch praktisch gelebt werden kann und auch dementsprechend honoriert wird.

Einsatzstellentreffen auf Duhamel

Vertreter aus rund 33 Einsatzstellen kamen auf Einladung des saarländischen Umweltministeriums und der RAG Montan Immobilien in die RAG Repräsentanz nach Ensdorf. Alle Betriebe beziehungsweise Einrichtungen arbeiten im Natur- und Umweltschutz, im ökologischen Landbau, in der Forstwirtschaft, in der Umweltbildung, im Tierschutz oder im technischen Umweltschutz.

„Wir möchten diese Treffen möglichst in allen Einsatzstellen durchführen“, betont Stefan Scheid. Der Leiter des Referates „Umwelt und Wirtschaft, Zentrale Dienste“ ist im Umweltministerium  verantwortlich für die Organisation des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). „Es ist uns ein großes Anliegen, die Einrichtungen vor Ort zu besuchen. Dies gibt den Einsatzstellenleitern die Möglichkeit, Einblicke in ihr tägliches Tun zu vermitteln. Gleichzeitig können die Teilnehmer des FÖJ ihr Projekt vor Ort vorstellen.“

In Ensdorf präsentierte Martin Strauß, Geschäftsführer der Landschaftsagentur Plus GmbH (LA Plus), sein Unternehmen. Strauß gab den Teilnehmern einen Überblick über die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens aber auch einen Rückblick auf die erfolgreiche Abschlussarbeit der ersten FÖJ´lerin in dieser Einsatzstelle. „Nachdem das Debut so hervorragend gelungen war, war es klar, dass wir mit diesem Engagement weitermachen.“

Das Freiwillige Ökologische Jahr ist ein Angebot an alle, die über Natur- und Umweltschutz nicht nur reden und lesen, sondern diesen aus Überzeugung, Interesse und Spaß an der Sache praktisch realisieren möchten. Während des FÖJ haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Vorstellungen und Wünsche für die persönliche und berufliche Zukunft in der Realität zu überprüfen. Auf ideale Weise verbindet das FÖJ damit die Interessen des Umwelt- und Naturschutzes mit der persönlichen Entwicklung und dem Berufsfindungsprozess der Jugendlichen.

 Magazin Steinkohle-Juni 2019 "Freiwilliges Ökologisches Jahr"

"Landschaftsagentur Plus"  Melanie Wollscheidt behandelt Bergbau in ihrem umweltpädagogischen Projekt.

Melanie Wollscheidt aus Dillingen leistet bei der Landschaftsagentur Plus (LA Plus) in Ensdorf ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ab. Die 19-jährige Abiturientin war nach dem Besuch des Gymnasiums unentschlossen: „Ich wusste noch nicht, was ich studieren sollte. Ich bewerbe mich um einen Studienplatz für Grundschulpädagogik.“

Im FÖJ ist sie von dem, was sie später beruflich machen möchte, gar nicht so weit entfernt. Denn die LA Plus gab ihr ein Projekt, das ihren Neigungen voll entsprach: „Aktuell erarbeite ich ein umweltpädagogisches Ferienprojekt für Kinder, das an fünf Tagen in der ersten Sommerferienwoche im Saarland stattfindet. Ich arbeite dabei mit Schulen zusammen, habe Termine vereinbart und in den Schulen die Projektangebote vorgestellt. Das stieß auf große Begeisterung“, freut sich Wollscheidt, die Bergbau- und Naturschutzthemen in ein jeweils ganztägiges Freizeitprogramm für Kinder eingeflochten hat.

Zusammenarbeit mit Schulen
Die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS) Rehlingen-Siersburg beschäftigt sich mit dem Thema „Pferd und Bergbau“, besucht eine therapeutische Reitgruppe und sucht anschließend Fossilien am Saarpolygon. Die Primsschule aus Diefflen widmet sich „Bienen und Gewässern“ und wird am von der LA Plus renaturierten Sulzbach Wasserspielzeug bauen und testen. Die FGTS Saarbrücken – Am Geisberg besucht die Scheune Neuhaus und den Ur-Wald vor den Toren Saarbrückens. Für die FGTS Saarbrücken-Rastpfuhl geht es um „Hund und Bergbau“ in Zusammenarbeit mit der BRH Rettungsstaffel Saar.

Imkern


Die FGTS Saarbrücken Ordensgut widmet sich dem Thema „Bienen“. Dies vermittelt sie an drei unternehmenseigenen  Bienenvölkern. Diplomingenieurin und Imkerin Claudia Mundstein pflegt die Völker, Wollscheidt hilft ihr dabei. Sie kontrollieren die Waben gemeinsam auf Weiselzellen und verarbeiten alte Waben über einen Sonnenwachsschmelzer zu Kerzen. Honig gibt es auch. Den Nektar dazu finden die Bienen rund um die Bergehalde am Bergwerksstandort Ensdorf. „Zusammen mit Frau Mundstein habe ich Klimadeckel gebaut, um die Feuchtigkeit in den Beuten zu reduzieren“, erzählt die FÖJlerin. Das FÖJ begann sie im September 2018. Das Sommerferienprojekt 2019 stellt ihre Abschlussarbeit dar, denn nach den Sommerferien endet das freiwillige Jahr, und der Studienplatz wartet.

FÖJ Einsatzstelle zu sein, freut uns sehr. Melanie Wollscheidt als Debütantin macht einen super Job. Die Orientierung ist gelungen“, freut sich Geschäftsführer Martin Strauß. „Leider ist das FÖJ noch nicht so bekannt, wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Man muss als FÖJler immer wieder erklären, was man tut und was das ist. Dabei hat es mich deutlich mehr angesprochen als das FSJ. Bei der Landschaftsagentur fühle ich mich richtig wohl. Das Jahr hat mir geholfen, meinen Weg zu finden und zeitgleich habe ich etwas Nachhaltiges machen können", sagt die 19-jährige.

 Gemeinsam gegen den Müll

Teilnahme an EVS „saarland picobello“ als Gemeinschaftsaktion vom Umweltministerium, Freiwilligem Ökologischen Jahr (FÖJ), Kreisstadt Neunkirchen und Neunkircher Zoo.

Das Saarland räumt wieder auf… Auch der Neunkircher Zoo zusammen mit dem Umweltministerium und der Kreisstadt Neunkirchen beteiligten sich am Freitag, dem 10. März 2017, an der saarlandweiten Aktion des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), um das Zooumfeld von Müll zu befreien.

Neben über 20 Absolventinnen und Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) im Saarland, haben unter anderem auch der Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, und Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch selbst angepackt. Auch der Bürgermeister Jörg Aumann als Vertreter der Kreisstadt Neunkirchen und in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH war mit von der Partie. Ebenso hatte das Maskottchen der Aktion, der „saarland picobello“ – Frosch, seine Wertschätzung gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern überbracht.

„Hut ab vor der gemeinsamen Aktion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am aktuellen Freiwilligen Ökologischen Jahr!“, betont Minister Jost. „Wenn Müll illegal entsorgt wird, ist das immer wieder ein großes Ärgernis. Nicht nur für spielende Kinder, Spaziergänger oder Wanderer, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt kann der achtlos weggeworfene Müll gefährlich werden.“ Dem Neunkircher Zoo, der sich schnell als Partner für eine konzertierte Aktion gefunden hat, dankt Jost für die zahlreichen Picobello-Einsätze bereits in der Vergangenheit. „Jedes Jahr steigt die Zahl der an der Picobello-Aktion teilnehmenden Organisationen, Verbände und Vereine. Das ist ein starkes Signal gegen die Umweltverschmutzung und ein prägendes Erlebnis, gerade für Kinder und Jugendliche.“

Der Neunkircher Zoo hatte sich bereits in den Vorjahren, unter anderem auch zusammen mit dem SPD-Ortsverein und zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Helfern, an der Aktion beteiligt. In diesem Jahr werden sogar an zwei Tagen die an den Zoo angrenzenden Waldgebiete von Müll befreit. In Vergangenheit wurde nicht nur Kleinmüll in größeren Mengen, sondern auch Autoreifen und Kühlschränke von den Beteiligten geborgen.

Hintergrund:

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) des Umweltministeriums im Saarland
Auch Kristin Trampert und Yannik Kiebel, die seit 1. September 2016 ein zwölfmonatiges Freiwilliges Ökologisches Jahres (FÖJ) in der Einsatzstelle Neunkircher Zoo leisten, hießen zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Einrichtungen den Minister willkommen. Der Zoo in der Kreisstadt Neunkirchen ist seit vielen Jahren anerkannte Einsatzstelle für das FÖJ und dies wird durch das Umweltministerium gefördert.

EVS „saarland picobello“
Schon zum siebten Mal in diesem Jahr organisiert der Entsorgungsverband Saar (EVS) „saarland picobello“, die große Müll-Sammelaktion. Tausende Saarländerinnen und Saarländern befreien dann öffentlichen Plätze, Parks und Anlagen von wildem Müll. Die saarländischen Städte und Gemeinden unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tatkräftig vor Ort und transportieren die gesammelten Abfälle zu den EVS-Entsorgungsanlagen. „Saarland picobello“ ist Teil der europaweiten Kampagne „Let’s Clean Up Europe“. Über 26000 Beteiligte nehmen saarlandweit im Jahr 2017 an der Aktion teil und stellen damit, mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als 2016, einen neuen Rekord auf.

„Für den Neunkircher Zoo ist es, passend zu unserem Leitbild als Natur- und Artenschutzeinrichtung, selbstverständlich, sich auch für den regionalen Umweltschutz einzusetzen. Es ist umso erfreulicher, dass dies in einer solchen Gemeinschaftsaktion geschieht“, fasst Zoodirektor Dr. Fritsch zusammen.