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Archäologiepark Römische Villa Borg

Der Archäologiepark Römische Villa Borg ist weltweit die einzige vollständige Rekonstruktion eines Herrschaftsbereiches einer römischen villa rustica. In römischer Zeit wurde in diesen Anlagen Landwirtschaft und Viehzucht betrieben und es wurden verschiedene Handwerke ausgeübt, um z. B. kleine Reparaturen durchzuführen oder Produkte für den Eigenbedarf herzustellen.

Villa Hochformat Villa Hochformat
Foto: Archäologiepark Römische Villa Borg

Wissenschaftliche Grabung und Rekonstruktion

Schon zu Beginn der Rekonstruktion des Herrschaftsbereiches stand fest, dass die Wiederherstellung der Gebäude nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, nach eigenen Grabungsergebnissen und, soweit wie möglich, voll funktionsfähig umgesetzt werden soll. Dieses Vorgehen erlaubt es dem Besucher heute nicht nur die Räumlichkeiten zu besichtigen, sondern auch Einrichtungsgegenstände, z. B. in der römischen Küche, selbst auszuprobieren oder Vorführungen im historischen Ambiente beizuwohnen.

Führungen und Mitmach-Module

In den letzten Jahren entstanden im Archäologiepark Römische Villa Borg Werkstätten, die nach römischem Vorbild errichtet wurden. Besucher können hierdurch hautnah die Herstellung römischer Werkzeuge, Keramiken oder Glasgefäße miterleben.

Großer Beliebtheit erfreuen sich insbesondere die Mitmach-Module für Groß und Klein. Besucher können an einer archäologischen Kindergrabung oder einem römischen Suchspiel teilnehmen und somit spielerisch „echte“ Fundstücke bergen und die römische Villa auf eigene Faust erkunden. Daneben werden weitere beliebte Module wie das Öllampen töpfern, Mosaike legen und bemalen, das römische Backen, die römische Ernährung sowie das Speerwerfen mit einem römischen Wurfgerät angeboten.

Ansprechend für den Besucher sind zudem unsere Führungen unterschiedlichster Art. Neben Villenführungen kann auch an Erlebnisführungen, Grabungs- und Archäologieführungen sowie Führungen durch die Gartenanlage teilgenommen werden.

Außerschulischer Lernort

Der Archäologiepark Römische Villa Borg ist außerdem ein außerschulischer Lernort erster Güte, der sowohl von Schulklassen aus dem Saarland als auch aus dem gesamten Bundesgebiet sowie den angrenzenden Ländern Luxemburg, Frankreich, Niederlande und Belgien regelmäßig und häufig jährlich wiederkehrend besucht wird. Aber nicht nur Kindern und Jugendlichen soll das römische Leben nähergebracht werden. Auch historisch und archäologisch interessierten Erwachsenen bieten wir ein vielfältiges Programm in Form einer laufenden Grabung, Sonderausstellungen und speziellen Führungsangeboten.

Wissenschaftliche Forschung und Kooperationen

Aber auch als Forschungseinrichtung unterhält der Archäologiepark Römische Villa Borg mit unterschiedlichen Universitäten wie z. B. der Universität des Saarlandes, der Universität Trier sowie der Universität zu Köln Kooperationen. Studierende aus den Fachrichtungen Altertumswissenschaften, Archäologie sowie Vor- und Frühgeschichte werden im Rahmen ihres Studiums in vielfältiger Weise unterstützt. Neben der Mitarbeit an Projekten besteht so die Möglichkeit, Museums- oder Grabungspraktika sowie ein Praktikum im Bereich Marketing und Tourismus zu absolvieren. Auch Schülerinnen und Schülern bieten wir die Möglichkeit zur Durchführung eines Praktikums.

Im Rahmen des freiwilligen Jahres besteht neben der Teilnahme an der Grabung, der Pflege der Gärten, Mitarbeit bei den Projekten, Unterstützung bei unterschiedlichen Mitmachprogrammen für Kinder und Erwachsene auch die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. 

In den Jahren von 2005 bis 2013 waren wir schon als Einsatzstelle anerkannt. Leider konnten wir ab 2013 als Einsatzstelle aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr  zur Verfügung stehen.

Villa Borg Villa Borg
Foto: Villa Borg © Alexander M. Groß

 

Tätigkeitsbeschreibung

Teilnahme an der Grabung

Die Grabung gliedert sich in unterschiedliche Bereiche:

Einführung in die Grabungstätigkeit, Vermessung, Dokumentieren der Befunde und Funde. Es erfolgt eine Einweisung in alle Bereiche der Grabung.

Aufarbeitung der Grabung und Museumstätigkeit

In diesem Teilbereich wird erläutert, was mit den auf der Grabung geborgenen Funden geschieht und wie sie ihren Weg ins Museum finden.  Das Material wird dokumentiert, archiviert, rekonstruiert und, wenn möglich, im Museum ausgestellt.

Außerdem wird erklärt, wie die auf der Grabung erstellte Dokumentation ausgewertet und für den Besucher verständlich aufbereitet wird.

Mitarbeit bei Projekten und Mitmachprogrammen

Die Themen Getreide und Gartenbau sind schon seit vielen Jahren ein großes Thema. In den römischen Gärten des Archäologieparks Römische Villa Borg werden nur Pflanzen angebaut, die es auch in römischer Zeit schon gegeben hat. Außerdem wurden Getreidebeete angelegt, um die unterschiedlichen Arten von Getreide zu zeigen und Unterschiede erläutern zu können.

In den letzten zwei Jahren wurde der Grundstein für das Projekt „Färben mit Pflanzen“ gelegt. Nach vorausgegangener Planung wurden in unserem Garten Beete mit Färbepflanzen angelegt. Um das Färbehandwerk mit Pflanzen den Besuchern vorzuführen und erlebbar zu machen, werden Workshops und Mitmachprogramme angeboten.

Außerdem ist ein Projekt mit Bienen in Vorbereitung. Es soll die antike der modernen Bienenhaltung gegenübergestellt und junge wie auch ältere Besucher an das Thema durch Veranstaltungen unterschiedlicher Art herangeführt werden.

Mitarbeit Kulturtourismus/Besucherorganisation

Archäologische Forschung, die in der Regel langfristig konzipiert und daher sehr kostenaufwendig ist, kann nicht zum Selbstzweck werden. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf, die Wurzeln der Geschichte konkret zu erfahren und in einer didaktisch aufbereiteten Art und Weise präsentiert zu bekommen.

Daher werden für unterschiedliche Zielgruppen Programme und Mitmachangebote entwickelt. Speziell für Kinder und Jugendliche wurden und werden Angebote in den Bereichen römisches Essen, Brotbacken, Färben mit Pflanzen entwickelt und auch gut angenommen.

Der persönliche Kundenkontakt und die personale Vermittlung von Inhalten gehört sicherlich zu den schwierigsten, sensibelsten aber auch interessantesten Aufgaben im Bereich der Kulturvermittlung und gehört daher auch in den Aufgabenbereich des Freiwilligen Jahrs.

Projektarbeit

Je nach Interessenlage soll ein eigenes Projekt durchgeführt werden. Dies kann in allen Bereichen wie z. B. Grabung, Museum, Ernährung, Garten, Workshops, Mitmachprogrammen usw. geschehen und sollte von der Konzeptentwicklung bis zur Umsetzung gehen.

 

Zeitlicher Ablauf

  • 2 Monate Mitarbeit Grabung/Museum
  • 4 Monate Mitarbeit bei Projekten
  • 2 Monate Mitarbeit Kulturtourismus und Mitmachprogrammen
  • 4 Monate Projektarbeit

Üppiger Küchengarten Üppiger Küchengarten
Foto: Archäologiepark Römische Villa Borg

Betreuende Personen

  • Dr. Bettina Birkenhagen (Projektleiterin/Archäologin)
  • Dr. Inken Vogt (Grabungstechnikerin)
  • Alexander Weisgerber (Museumspädagoge)
  • Gerd Schmitt (Leiter Marketing und Tourismus)

 

Ansprechperson