NatureLAB St. Wendel e. V.

NatureLAB St. Wendel e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, gegründet im März 2021 in St. Wendel. Er ist hervorgegangen aus einer privaten Initiative St. Wendeler Bürger*innen zum Schutz der Natur- und Artenvielfalt in der Region Panoramaweg/Kniebrecher/Ostertal, die ab 2020 mit konkreten Pflanzaktionen begonnen hat. NatureLAB steht als Synonym für „Freilandlabor artenreiche Kulturlandschaft“. NatureLAB will Bürger in den Natur- und Artenschutz einbeziehen (Baumpatenschaften) sowie insbesondere Schüler und Jugendliche für den Naturschutz interessieren.

Durch hands-on Aktionen wie Baumpflanzungen, Bauanleitungen für den Nistkastenbau und Insektenhotels, Forschung zur Besiedlungsdynamik von Insektenhotels durch Schulklassen sowie zahlreiche Angebote naturkundlicher Wanderungen wird die Schönheit gefährdeter Ökosysteme (Feuchtbiotope, Naturwald, Feld- und Wiesenhabitate) sowie der Lebensraum gefährdeter Arten (Steinkauz, Schwarzstorch, Feldhamster, Fischotter) thematisiert.

Die Ansprache der Jugendlichen und Bürger soll auch mit Hilfe von digitaler Technik erfolgen, um insbesondere Digital Natives für den Naturschutz zu begeistern: dazu gehört eine in Vorbereitung befindliche StorchenCAM wie auch zu einem späteren Zeitpunkt Freiland-/Nachtkameras im Bereich von Waldbiotopen (Wildkatze) oder Nistkastenkameras. Seit drei Jahren gehört die Ernte und Verarbeitung von Streuobst zu Apfelsaft, Cider und Premiumapfelglühwein durch den Verein zum festen und beliebten Aktionspensum. Neben der Ansprache von Bürgern zur Ernte nicht genutzter Streuobstbäume, wird eng mit der Stadt St. Wendel und dem Landkreis St. Wendel zusammengearbeitet. Schulklassen der Dr.-Walter Bruch-Schule unterstützen die Streuobsternte auf den öffentlich dafür freigegebenen Flächen.

NatureLAB arbeitet mit zahlreichen Partnern im Raum St. Wendel zusammen. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf dem Bereich Panoramarundweg, Am Kniebrecher und erweitern sich in Flächen der Osteraue zwischen Niederkirchen und Dörrenbach inklusive der Seitentäler des Tiefenbach und Lautenbachtals sowie das Naturschutzgebiet Leitersweiler Buchen. Zentraler Ankerpunkt ist der Kooperationspartner Wendelinushof, auf dessen Randflächen teilweise Blühstreifen und Baumpflanzungen erfolgt sind. Für die bisher insgesamt 50 gepflanzten Wildobstbäume und Obstbäume (alte Sorten) wurden Baumpaten gefunden. Die Bäume wurden beschildert, Paten pilgern zu ihrem gesponsorten Baum.

Weitere Partner sind die St. Wendeler Rotary Clubs und der Jugendclub Rotaract St. Wendel, der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, das Gestüt Welvert (Globus: Pferd und Mensch), der Tennisverein Blau-Weiß, sowie an das Aktionsgebiet angrenzende landwirtschaftliche Betriebe (Familie König, Familie Reinshagen, Agrarservice Meisberger, Marienhof, Günter Jung). Schulpartner sind derzeit die Dr.-Walter-Bruch-Schule, das Cusanus Gymnasium und über freiwillige Helferinnen vernetzte Kindergärten. Der Verein ist offen für den Ausbau der Schulpartnerschaften.

Es wurden insgesamt 13 ha – 9 ha Blühstreifen, 3 ha Glatthaferwiese und 1 ha Wildacker geschaffen. Für Teile dieser bisher genutzten landwirtschaftlichen Flächen wird eine Nutzungsentschädigung an die beteiligten Landwirte/Pächter/Eigentümer entrichtet, da die Flächen aus der intensiven Bewirtschaftung herausgenommen sind. Auf dieser Fläche wird komplett auf Düngung sowie Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden verzichtet.

Auf dieser Fläche wird komplett auf Düngung sowie Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden verzichtet. Zu den regelmäßigen naturkundlichen Wanderungen/hands-on-Angeboten des Vereines gehören die winterliche Biberwanderung, Wanderung durch die Feuchtgebiete entlang der Oster, Amphibienspaziergang zum Zeitpunkt der Krötenwanderung, der Biodiversitätstag (Nistkästen für Singvögel, Schwalbennistkästen, Steinkauzröhren), Vogelkundliche Wanderung, Feld- und Wiesenwanderung und Aktionstage wie etwa das Erntedankfest am Wendelinushof. Hinzu kommen Vorträge auf der Landesnaturschutztagung, Kooperationen mit dem BNO Ostertal, dem NABU Saarland und dem Umweltministerium des Saarlandes.

Beschreibung des Aufgabengebietes für das Freiwillige Ökologische Jahr

Zentraler Ankerpunkt für die Tätigkeit im FÖJ soll ein Bürositzplatz am Wendelinushof werden. Hierzu werden derzeit Absprachen mit der Leitung des Wendelinushofes getroffen. Die FÖJ-Stelle wird verantwortlich durch die Vorsitzenden von NatureLAB St. Wendel e.V., Michael Finkler (1. Vorsitzender) und Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard (2. Vorsitzende) betreut, zentraler Ansprechpartner für das Ministerium ist Prof. Susanne Hartard.

Der Wendelinushof ist ein Natur-Erlebnishof mit Landwirtschaft und Gärtnerei, Gaststättenbetrieb und Regionalwarenladen sowie einer Werkstatt. Im Aufbau befindet sich eine neue Therapeutische Reiteinrichtung. Zentraler Träger des Wendelinushofes ist die WZB gGmbH mit Sitz in Spiesen-Elversberg. Sie betreibt mit dem Wendelinushof auf dem ehemaligen „Paterhof“ des Ordens der Steyler Missionare in St. Wendel eine Werkstatt für behinderte Menschen und mit der St. Wendeler Landfleisch einen Inklusionsbetrieb.

NatureLAB St. Wendel e.V. bietet für das freiwillige Ökologische Jahr eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit wechselnden Aufgaben. Dazu zählen:

• die Vorbereitung von Vereinsaktionen z.B. Einladungen zu Wanderungen, Absprachen und Ankündigungen von Vorträgen, Exkursionen, Veranstaltungen
• Unterstützung der Schriftführung (Photoarchiv, DMS-Textablage, Webseite)
• Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit z.B. durch Social Media
• Vorbereitung / Begleitung Naturkundlicher Wanderungen (Photos, Referentenbetreuung)
• Unterstützung der Gewinnung von Fördermitgliedern/Mitgliedern für den Verein
• Vorbereitung der Professionalisierung des zukünftigen Sponsorings durch den Verein / Mitglieder mit Sponsoringexpertise
• Zusammenstellung/Formatierung Mitgliederkommunikation – Newsletter
• Vorbereitung der jährlichen Mitgliederversammlung
• Vorbereitung des Einsatzes von Apps für die Bestimmung der Biodiversität in Blühstreifen, Feld und Flur (Schulaktion, Wanderung)
• Unterstützung von Pflegemaßnahmen an den Blühstreifen und -flächen und Mäharbeiten durch beauftragte Landwirte
• Unterstützung der Beschaffung von Saatgut, Nachsaat an den Blühstreifen und -wiesen
• Unterstützung Bewässerungsaktionen (Bäume) und von Baumpflanz- und Saataktionen (Blühstreifen)
• Unterstützung von Schul-/ und Kindergartenaktionen sowie Koordination von öffentlichen Veranstaltungen (Nistkastenbau Pferd & Mensch), Detailabsprachen mit Schulen
• Verkauf von Apfelsaft/Cider/Apfelglühwein an Mitglieder und sonstige Interessenten (aus der eigenen Herstellung im Verein) aus dem zukünftigen Lager am Wendelinushof
• Zuarbeit für den Naturschutzbeauftragten Peter Volz, der NatureLAB regelmäßig aktiv unterstützt (Grafiken, Texte, Kopierarbeiten, Unterstützung Naturschutz-rechtlicher Gutachten)
• Vorbereitung neuer Projekte (Recherche Feldhamsteransiedlung, Fischotterhabitat)
• Unterstützung der Vorbereitung eines Forschungsantrages zur Umsetzung der Saarländischen Biodiversitätsstrategie durch den Vorstand;
• Unterstützung der Gründung eines wissenschaftlichen Beirates für NatureLAB (Einladungsschreiben, Raum)
• Es wird in Absprache mit den Verantwortlichen eine Vernetzung hergestellt, die ökologischen und kulturlandschaftlichen Tätigkeiten im Gartenbau, der Landwirtschaft des Wendelinushofes und der Organisation Kulani e.V. kennenzulernen.
• Es besteht die Möglichkeit, den Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier zu besuchen, um sich über Ökologie-bezogene Studienangebote und Studienmöglichkeiten generell zu informieren.

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