Thema: Wasser
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wasser

Gewässerökologie

Der Fachbereich 2.5 Gewässerökologie hat folgende Hauptaufgaben:

  • Wahrnehmung von Aufgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG)
  • Vollzug der EU-Fischgewässerrichtlinie (78/659) und der Saarländischen Fischgewässerverordnung
  • Betreuung der biologischen Messprogramme
  • Erarbeitung von Gewässergütekarten
  • Fischereibiologische Untersuchungen und Begutachtung von Fischsterben
  • Gewässerökologische Stellungnahmen und Bewertungen
  • Erarbeitung von Ökologischen Zustandskarten nach EG-WRRL

EG-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG)  

Die EG-Wasserrahmenrichtlinie wird federführend durch das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz für das Saarland umgesetzt.

Die zur Umsetzung und für den Vollzug benötigten Daten werden dazu von verschiedenen Geschäftsbereichen des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz erhoben, bewertet und zusammengestellt.

Der Fachbereich 2.5 Gewässerökologie

erhebt und bewertet Daten sämtlicher zur Umsetzung der EG-WRRL erforderlichen Biokomponenten. Dazu gehören je nach Messnetz  die Fische, das Makrozoobenthos (Fischnährtiere) sowie höhere Wasserpflanzen und Kieselalgen. In Plankton führenden Flüssen, namentlich der Saar und der Nied wird auch das Plankton  überwacht, ebenso am Bostalsee und am Stausee Losheim.

Ziel der EG-WRRL ist das Erreichen des guten ökologischen Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials bei hydromorphologisch stark veränderten Gewässern.

Die einzelnen Biokomponenten werden dabei mit innerhalb Deutschlands abgestimmten und innerhalb der EU interkalibrierten Methoden erhoben und bewertet. Die Bewertung erfolgt in einer Art Schulnotensystem mit fünf Klassen von sehr gut bis schlecht. Die Gesamtbewertung einer Messstelle ergibt sich dann im Regelfall aus einer „worst-case“ - Verschneidung der Bewertung aller Biokomponenten, d.h. die am schlechtesten bewertete Biokomponente gibt die Gesamtbewertung vor.

Zusätzlich werden noch bestimmte chemische Substanzen, so genannte prioritäre Stoffe bewertet, dabei wird jedoch nur ein zweistufiges System mit den Noten „gut“ oder „schlecht“ angewandt. Die Gesamtbewertung einer Messstelle ist dann das Ergebnis der biologischen und der chemischen Bewertung. Ein entsprechendes Schema ist in Form eines Posters zusammen gestellt:

Poster ökologischer Zustand WRRL (PDF, 371KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Ökologische Messprogramme

Es werden Grund- und Sondermessprogramme unterschieden: 

Die biologischen Grundmessprogramme dienen der Umsetzung verschiedener gesetzlicher Verpflichtungen.

Die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert die ökologische Bewertung nach abgestimmten Methoden an definierten Messstellen unserer Gewässer. Die Richtlinie unterscheidet dabei Überblicksmessstellen und operative Messstellen. Der Untersuchungsgegenstand und die Frequenz sind im Methodenhandbuch des Saarlandes festgelegt. Im Saarland werden derzeit 4 Überblicksmessstellen jährlich biologisch und chemisch überwacht. Es sind dies größere Gewässer, wie Saar, Nied und Blies. Zudem werden insgesamt 38 operative Messstellen jährlich chemisch und dreijährlich biologisch überwacht. In Ergänzung dienen etwa 80 weitere Messstellen der Validierung und besseren Interpretation der Befunde an den operativen Messstellen. Diese so genannten Validierungsmessstellen stellen die flächenhafte Überwachung nach EU-WRRL im Saarland sicher. Die Validierungsmessstellen werden alle drei Jahre biologisch und chemisch überwacht.

Das Landesmessnetz besteht derzeit aus 113 Messstellen, im Regelfall wird nur das Makrozoobenthos (Fischnährtiere) überwacht.

Das Landesmessnetz dient grundsätzlich der Einleiterüberwachung und wird zur Erstellung biologischer (saprobieller) Gewässergütekarten  herangezogen. In diese Karten gehen auch die Ergebnisse der Biokomponente Makrozoobenthos des Grundmessnetzes EU-WRRL ein.

Sondermessprogramme werden anlassbezogen durchgeführt. Sie dienen z.B. einer vertieften Beurteilung der Sauerstoffverhältnisse an der Saar, der Quantifizierung von Stoffströmen aus diffusen Quellen oder der Abschätzung der Auswirkung von Punktquellen aus Kommunen oder Industrie auf unsere Gewässer. In zunehmendem Maße werden auch kleinere Messprogramme im Rahmen von Erfolgskontrollen von Gewässer verbessernden Maßnahmen durchgeführt, welche ihrerseits Teil der saarländischen Maßnahmenplanung zur Erreichung des guten ökologischen Zustands nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind.

Kontakt:

Fachbereich 2.5 - Gewässerökologie