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CoMinGreat-Projekt: Mikroschadstoffplattform für die Großregion

Getestete Bodenfilter ermöglichen effizienten Schadstoffabbau im Abwasser

Auf dem Bild sieht man das Logo der Interreg, des europäischen Fonds für regionale Entwicklung Interreg Großregion, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Foto: (c) Europäische Union

Das Projekt CoMinGreat (=Competence platform for micro-pollutants in the Greater Region) dient der Sammlung und Abstimmung von Wissen zum Themenfeld Mikroschadstoffe in der Großregion sowie der Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Das Projekt wurde unter Federführung des EVS mit weiteren Partnern aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz durchgeführt und vom saarländischen Umweltministerium sowie den Wasserbehörden aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der Wallonie kofinanziert. Die Ziele, darunter eine Online-Mikroschadstoffplattform für die Großregion, kombiniert mit interaktiven Karten, die über laufende Projekte und Arbeiten aus der Forschung und Praxis informieren, wurden vollständig umgesetzt. Die Mikroschadstoffplattform ist unter der Adresse www.comingreat.eu abrufbar.

„Das CoMinGreat-Projekt zeigt einmal mehr wie fruchtbar länderübergreifende Zusammenarbeit sein kann. Neben den aktuellen Projekten und Forschungen gibt die Plattform der allgemeinen Öffentlichkeit Hinweise zum vorbeugenden Handeln“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „In der Praxis haben die Versuche mit Bodenfiltern zum Abbau von Mikroschadstoffen im Abwasser zu guten Ergebnissen geführt und gleichzeitig gezeigt, dass durch die Kombination verschiedener Verfahren zur Spurenstoffentfernung eine gute Reinigungswirkung erreicht wird und dabei Synergien zwischen den Verfahren genutzt werden können.“

„In Zukunft ist es wichtig, dass in Flussgebieten wie Mosel und Saar länderübergreifend Maßnahmen geplant werden, um gute Ergebnisse im Sinne des Gewässerschutzes bei sparsamem Umgang mit Gebührengeldern zu erzielen. Im Vorhaben CoMinGreat wurde dazu ein modellgestütztes Planungsinstrument entwickelt, mit welchem ganze Flussgebiete immissionsbasiert und ressourcenorientiert analysiert und nachhaltige Lösungen entwickelt werden können“, so EVS-Geschäftsführer Stefan Kunz. „Zudem hat der EVS hierfür Betriebserfahrungen mit sehr unterschiedlichen Verfahren zur Mikroschadstoffelimination - von naturnahen Verfahren bis zu High-Tech-Varianten - gesammelt, um für jeden Standort eine passgenaue und kosteneffiziente Lösung bereitstellen zu können,“ so EVS-Geschäftsführer Holger Schmitt.

Die naturnahe Behandlung in bepflanzten Bodenfiltern mit einem speziellen Substrat (Mischung aus Sand und aktivierter Biokohle), die mit geringen Betriebskosten verbunden ist, kann eine Lösung zur wirksamen sowie kosten- und ressourceneffizienten Mikroschadstoffentfernung in kleinen bis mittelgroßen Kläranlagen sein. Eine Kombination mit einer technischen Vorstufe (Oxidationsverfahren) kann die Effizienz der Bodenfilter noch weiter erhöhen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen technischen Verfahren Ozonung und Aktivkohleadsorption, die mit hohen Betriebskosten verbunden sind und sich eher für große Kläranlagen eignen, punkten die Bodenfilter – neben ökologischen Vorteilen wie einer Erhöhung der Biodiversität sowie einem verminderten CO2-Fuβabdruck - außerdem noch mit einer deutlich verbesserten Elimination von Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Dies konnte im direkten Vergleich der Verfahren nachgewiesen werden.

Neben der regelmäßig aktualisierten Online-Plattform stehen die CoMinGreat-Demonstrationsanlage mit verschiedenen Verfahren zur Spurenstoffentfernung sowie das Besucherzentrum mit Informationsangeboten zur Thematik zur Nutzung für Kläranlagenbetreiber in der Großregion bereit.

„Beides fungiert als zentrale Anlaufstelle für die Akteure und Entscheidungsträger in der Großregion sowie die interessierte Öffentlichkeit“, so die Ministerin weiter. Abschließend sollen am 12. Juli 2023 alle Resultate des CoMinGreat-Projekts in einer Tagung beim EVS in Saarbrücken und online vorgestellt werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

www.evs.de/abwasser/foerderprojekte/comingreat

Medienansprechpartner

Matthias Weber

Matthias Weber
Pressesprecher

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

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