Thema: Wald und Forstwirtschaft
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst

Mit dem Auto rücksichtsvoll im Wald unterwegs

Auf der Suche nach Erholung und Wohlbefinden führt es immer mehr Saarländerinnen und Saarländer in den ihnen nahegelegenen Wald. Dort findet man Ruhe und es gibt reichlich frische Luft zum Durchatmen.

Richtiges Parken im Wald reduziert Gefahren

Egal, ob es die schnelle Runde mit dem Hund werden soll oder eine längere Wanderung in der Gruppe – häufig fahren Waldbesucherinnen und Waldbesucher mit dem Auto an einen beliebigen Ausgangspunkt, um von dort aus in den Wald zu gelangen. Vor allem bei vermeintlich kurzen Aufenthalten gibt es Erholungssuchende, die wahl- und rücksichtslos im Wald parken und ihr Verhalten mit „Ich bin ja gleich zurück“ oder „Geht auch ganz schnell“ rechtfertigen. Allerdings werden so die tierischen Waldbewohner gestört und möglicherweise notwendige Rettungseinsätze behindert und das, obwohl es an den Waldeingängen und in der Nähe von Wegen immer ausgewiesene Parkplätze gibt. „Dort sind die Autos sicher abgestellt, andere Waldbesucherinnen und Waldbesucher werden nicht gefährdet, Tiere nicht beunruhigt und mögliche Rettungszufahrten nicht zugeparkt“, erklärt Umweltministerin Petra Berg. „Außerdem kann man sich auf dem ausgewiesenen Waldparkplatz die Nummer des jeweiligen Rettungspunktes merken, der im Notfall von den Einsatzkräften angefahren werden kann.“ Auch im Falle eines Waldbrandes ist schnelles Reagieren geboten, damit sich der Brand nicht weiter ausbreiten kann. Dafür braucht es freie Zufahrten im Wald. „Im Notfall sind die Sekunden entscheidend, in denen der Abschlepper nicht erst die Wege freiräumen muss.“ Falsch abgestellte Autos und dadurch blockierte Waldeinfahrten oder Waldwege sind auch für die forstwirtschaftliche Nutzung hinderlich. Für die Waldeigentümer bzw. die von ihnen beauftragten Firmen wird es unmöglich, aus dem Wald raus oder in den Wald einzufahren. Große Langholz-Lkw können auf den oftmals schmalen Waldwegen nicht wenden und müssen deshalb zeitaufwendige Umwege fahren.

Freie Rettungswege retten Leben!

Da der Wald auch ein Arbeitsplatz ist, gilt dort grundsätzlich die sogenannte „Rettungskette Forst“, die im Notfall gewährleistet sein muss. „Kommt es bei Forstarbeiten zu einem Arbeitsunfall, kann sich die Versorgung des Patienten bzw. der Patientin wegen der parkenden Fahrzeuge auf den Waldwegen erheblich verzögern“, mahnt die Ministerin. Das sei unter anderem auch der Grund, weshalb an den Zufahrten Schranken aufgestellt oder durch Fahrtverbotsschilder aufgehängt sind, die es zu beachten gilt. Auf Waldwegen gilt ebenso wie auf der Straße die Straßenverkehrsordnung. Generell sind Waldwege nicht für den öffentlichen Verkehr geeignet. Kommt es durch widerrechtliches Befahren zu Schäden am Fahrzeug, haftet hierbei der Halter bzw. die Halterin des Fahrzeuges selbst. Bei einem Schaden an den Flüssigkeitsbehältern des Fahrzeuges, wie z.B. der Ölwanne, droht zusätzlich auch noch ein Umweltschaden. Das führt zu empfindlichen Strafen und beeinträchtigt die Natur nachhaltig. Werden die Waldwege zu oft befahren bzw. wird an und auf den Wegen häufig geparkt, müssen die Instandhaltungskosten von den Waldbesitzerinnen und -besitzern selbst getragen werden. Zudem bleibt die Gefahr, dass durch das rechtswidrige Befahren der Waldwege mit dem Pkw oder anderen motorisierten Fahrzeugen gefährliche Situationen oder sogar Unfälle entstehen können. Diejenigen, die sich legal mit Fahrzeugen im Wald bewegen, haben ihre Geschwindigkeit so anzupassen, dass ihr Fahrzeug in jeder Situation zum Stehen kommt und andere dadurch nicht gefährdet werden.

Der Schutz unserer Natur geht jeden etwas an

In Schutzgebieten, wie z.B. Naturschutzgebieten, gelten grundsätzlich noch strengere Regelungen, um Flora und Fauna vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Da sich dort meist störempfindliche Tiere aufhalten und schützenswerte Pflanzen wachsen, gilt dort eine gesonderte Schutzgebietsverordnung, in der das Befahren der Waldwege zusätzlich geregelt ist. „Jeder trägt eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Arten. Helfen Sie also mit, durch Ihr umsichtiges Verhalten die ‚Perlen‘ der Natur auch für künftige Generationen zu bewahren“, sagt Berg.