Thema: Wald und Forstwirtschaft
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Mountainbike-Strategie

Unsere heimischen Wälder haben in den vergangenen Jahren, bedingt durch die Pandemie mit ihren Einschränkungen im Alltag und Bewegungsradius für viele Bürgerinnen und Bürger einen wahren Ansturm erlebt. Viele haben die Natur vor ihrer Haustür und in der näheren Umgebung wiederentdeckt. Das freut zum einen sehr, fördert es doch die Bindung zur Natur und zur Heimat. Zum anderen hatte die Natur dadurch aber kaum Möglichkeiten zu verschnaufen. Der Ansturm unterschiedlicher Zielgruppen wie Spaziergänger, Radfahrer und Mountainbiker, Wanderer oder Reiter ist mittlerweile zurückgegangen. Manche Probleme aber sind geblieben. So fehlt es oft noch an Rücksichtnahme und RESPEKT - untereinander und gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt.

Problematisch ist die zunehmende Anlage „illegaler“ Mountainbike-Trails, die oftmals durch Naturschutzgebiete oder Einstände des Wildes führen. Radtourismus kann in Schutzgebieten nur mit besonderer Vorsicht – und in der Regel nur auf Wegen – unter besonderer Beachtung der Schutzziele entwickelt werden. Um einen Wildwuchs "illegaler" Trails zu verhindern, verfolgt das MUKMAV als Naturschutz- und Forstbehörde im Saarland daher eine Strategie, die unter Einhaltung der Vorgaben des Naturschutz- und des Waldgesetzes eine Gestattung bestimmter Trails in weniger sensiblen Bereichen des Waldes ermöglichen soll. Damit wird den Mountainbikern die Option eröffnet, ihren Wunsch nach Nutzung der Natur im Einklang mit den Belangen des Natur- und Artenschutzes zu realisieren. Ökopädagogische Angebote sollen vor allem bei jungen Naturnutzenden das Verständnis dafür wecken, warum es notwendig ist, der Natur ihre Rückzugsräume zu lassen. Ziel ist eine Steuerung und Lenkung der MTB-Nutzung über ein attraktives und vielseitiges Streckenangebot, meist auch auf bestehenden Wegen. In diesem Prozess ist das Gespräch, das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung sowie intensive Einbindung der organisierten Mountainbiker, die gewillt sind, sich an Regeln zu halten, unerlässlich.

Mehrere „Runde Tische“ zur grundsätzlichen Abstimmung mit allen betroffenen Akteuren haben bereits stattgefunden. Die konkrete Arbeit in der Fläche ist teilweise schon in Umsetzung und teilweise in Vorbereitung. Durch den Dialog mit den Mountainbikern, deren Vereinen und Interessenvertretungen, kann auch letztlich deren organisierte Jugend erreicht werden.

Die Strategie zur Lenkung des MTB-Tourismus im Wald besteht aus mehreren Puzzleteilen, die sich zu einem ganzheitlichen Konzept zusammensetzen. Auf dieser Homepage finden Sie nicht nur aktuelle Informationen zum Prozess, sondern auch Rechtsgrundlagen zum Ablauf einer Genehmigung, Ansprechpartner sowie Regeln zum Umgang mit und in der Natur. Das MTB-Handbuch unterstützt Kommunen und Verbände beim Prozess der zielgerichteten Initialisierung und Gestattung von MTB-Trails. Die „Runden Tische“ sind der direkte Dialog mit den wichtigsten Akteuren und die Kampagne sensibilisiert die Öffentlichkeit in der Fläche – und das nicht nur zum Umgang der Mountainbiker mit der Natur, sondern fordert den RESPEKT aller Naturnutzenden untereinander und gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt.

Neues Mountainbike-Handbuch unterstützt Kommunen und Verbände bei der Erarbeitung von neuen Strecken

Das Handbuch dient als Wegweiser und Nachschlagewerk für die notwendigen Schritte zur Planung und Umsetzung von Mountainbike-Strecken wie beispielsweise dem Einholen von Genehmigungen oder der Beteiligung weiterer Nutzergruppen.

Bildnachweis: Wolfgang Watzke