Thema: Wald und Forstwirtschaft
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst

Ministerin Petra Berg zum Waldzustandsbericht 2023

„Der Wald ist Heimat für Menschen und Natur, den es für künftige Generationen zu erhalten gilt“

Global betrachtet war 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, begleitet von zahlreichen Katastrophenmeldungen, die von Waldbränden über Hurrikan-Verwüstungen bis hin zu Überschwemmungen reichten. Der Klimawandel und seine Folgen bedrohen zunehmend auch die Gesundheit unserer Wälder. Unser wertvolles Ökosystem Wald leidet stark darunter, sodass seine Nutz- und Schutzfunktionen gemindert werden.

„Für Tiere und Pflanzen ist der Wald ein unverzichtbarer Lebensraum. Für uns Menschen ist er ein Ort der Erholung und ein wichtiger Lieferant nachhaltiger Rohstoffe“, betont Saarlands Umweltministerin Petra Berg bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts am 15. Dezember 2023 und unterstreicht: „Seit drei Jahrzehnten sind wir bereits bundesweit Vorreiter bei der naturnahen Bewirtschaftung des Staatswaldes und wir haben als Bundesland zehn Prozent der Staatswaldfläche aus der Bewirtschaftung genommen. Der Wald ist Heimat für die Menschen und es gilt, diese auch für die künftigen Generationen zu erhalten. Mit unserem saarländischen Masterplan Wald sind wir dafür auf einem guten Weg.“

Das Saarland, als zweitwärmstes Bundesland mit durchschnittlichen 19,4 Grad Celsius im Sommer, hat 2023 keinen neuen Hitzerekord aufgestellt. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 fielen ab Mitte Juli sechs Prozent mehr Niederschlag. Die Sommermonate 2023 verzeichneten Niederschlagsmengen von rund 240 Liter pro Quadratmeter.

Trotz der Niederschläge ab Mitte Juli, fehlte es den Bäumen zuvor in der Hauptwachstumsphase von Mai bis Mitte Juli an Wasser. Dieser fehlende Niederschlag wirkt sich, wie in den Vorjahren, negativ auf die Baumvitalität aus.

Die jährliche Waldzustandserhebung stützt sich auf den Kronenzustand als Indikator für die Vitalität der Waldbäume. Veränderungen des Kronenzustands sind eine Reaktion auf Belastungen durch natürliche und durch menschenverursachte Stresseinflüsse. Die Gewichtung der einzelnen Faktoren im Schadkomplex variiert zwischen den Baumarten und von Jahr zu Jahr.

2023 hat sich der Kronenzustand gegenüber dem Vorjahr bei allen Baumarten merklich verschlechtert. Diese Entwicklung betrifft fast alle Baumarten gleichermaßen. Die Anteile der abgestorbenen und stark geschädigten Probebäume (Schadstufe 4 und 3) sind weiter angestiegen und auch die Absterberate ist, besonders bei Fichten, weiterhin erhöht. Die Stressphasen, bedingt durch Wassermangel und Hitze, nehmen nicht ab, sodass sich der Kronenzustand über alle Baumarten hinweg weiter verschlechtert hat. Hinzu kommen anhaltend hohe Stickstoffeinträge, die mit dem Regen in die Waldböden gelangen und so zur Versauerung sowie zur Eutrophierung beitragen. Dies führt zu einer Verschlechterung des Bodenmilieus, was ebenfalls negative Auswirkungen auf die Wurzeln und schließlich auf die Baumvitalität hat.

Erschreckenderweise treten seit 2022 jetzt auch bereits bei jungen Buchen und Buchenverjüngungen erste Absterbeerscheinungen in Folge von Trockenschäden auf. Diese Entwicklung steht einem zukünftigen, stabilen Baumbestand entgegen, der aus einer gesunden Verjüngung erwachsen soll.

Die zwischenzeitlich entstandenen Kahlflächen stellen den SaarForst Landesbetrieb sowie Kommunal- und Privatwaldbesitzer vor eine weitere große Herausforderung: Die Wiederbewaldung. Diese Aufgabe ist sowohl in finanzieller als auch personeller Hinsicht als anspruchsvoll zu betrachten. Auch unsere Laubbäume wie Buche, Eiche, Bergahorn und Birke zeigen deutliche Ausfallerscheinungen. Der Anteil alter Buchen, der das Waldbild maßgeblich prägt und essenziell für das Ökosystem ist, zeigt weiterhin zunehmende Absterbeerscheinungen.

Diese besorgniserregende Entwicklung macht deutlich, wie wichtig es ist, auf klimaresiliente und artenreiche Mischwälder zu setzen. Mit unserer Waldbaustrategie sind wir damit auf dem richtigen Weg: Die seit mehr als 30 Jahren praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung im Saarland, mit mehr als 75 Prozent Laubholzanteil und einem hohen Artenspektrum auf der Fläche, stellt hierfür gute Ausgangsbedingungen dar.

Dennoch sind die Ausfälle, vor allem in der Fichte, katastrophal. Auch wenn im Saarland im Ländervergleich – bedingt durch den ohnehin tendenziell geringen Anteil an Fichten – vergleichsweise wenige Schadflächen vorzufinden sind, haben sich die Fichtenanteile im Baumkollektiv von rund zwölf Prozent auf rund sieben Prozent reduziert. Bei der Eiche lässt sich eine Zunahme der Schadorganismen beobachten. Die Zahl der Schädlinge an Alteichen steigt von Jahr zu Jahr. Das Ausmaß der Schäden kann jedoch regional und standörtlich variieren.

Der Anteil an abgestorbenen Bäumen im Stichprobenraster ist mit rund 6,7 Prozent so hoch wie nie zuvor. Das Saarland versucht als eines der laubwaldreichsten Bundesländer die bereits vorhandene Struktur- und Artenvielfalt zu sichern und weiter auszubauen. Angesichts der unvorhersehbaren Veränderungen brauchen wir klimaresilientere Mischwälder, die das Ökosystem Wald mit seinem wertvollen Artenreichtum weiterhin und zukünftig stabilisieren und gleichzeitig dazu beitragen, dass die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz, insbesondere in der Baubranche, auch künftig befriedigt werden kann.

„Unsere Wälder in all ihren Nutz- und Schutzfunktionen, zu erhalten und zu stabilisieren, das ist unser oberstes Ziel“, verdeutlicht Umweltministerin Berg abschließend. „Dazu gehört auch eine regelmäßige Kontrolle und Überprüfung, um schädliche Einflüsse zu erkennen und um waldbauliche Anpassungen vornehmen zu können. Die neu aufgelegte Waldbewirtschaftungsrichtlinie für den Staatswald des Saarlandes stellt eine wichtige Grundlage dar, mit der wir den Folgen des Klimawandels entgegentreten können. Mit Blick auf die nächsten Jahre wird diese immer wieder evaluiert und angepasst werden.“

Hintergrund Waldzustand

Die Waldzustandserhebung (WZE) erfolgt seit 1984 auf einem systematischen, landesweiten Stichprobenraster. Bis 1988 wurde die Erhebung in einem 4x4 km-Raster mit den Daten des Waldschadenskatasters ergänzt. Im Jahr 1989 wurde das 4x4 km-Raster zu einem 2x4 km-Gitternetz verdichtet, auf dem seitdem die jährliche Erhebung durchgeführt wird. Nur in 1990 musste die WZE infolge der Schäden der Frühjahrsstürme Vivian und Wiebke ausfallen. 2021 wurde das WZE-Raster auf neu entstandenen Wald überprüft und acht Aufnahmepunkte erstmalig angelegt. Damit umfasst das Aufnahmeraster zurzeit 106 Aufnahmepunkte. 2023 wurden an insgesamt 98 Aufnahmepunkten 2352 Stichprobenbäume begutachtet. An acht Aufnahmepunkten war aus Sicherheitsgründen keine Erhebung möglich.

Die Außenaufnahmen erfolgten einschließlich Abstimmungsübung und Kontrollaufnahmen in der Zeit vom 17. Juli bis 7. August 2023. Das Design und Verfahren der WZE ist so abgestimmt, dass die Stichprobe mit dem Anteil an Probebäumen bestimmter Eigenschaften dem repräsentativen Anteil an ideeller Waldfläche mit Bäumen der jeweiligen Eigenschaften entspricht. Die Stichprobe erlaubt statistisch abgesicherte Aussagen zur Schadensentwicklung auf Landesebene für den Wald allgemein und die häufigsten Baumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer. Für die weniger häufigen Baumarten Birke, Esche, Lärche, Douglasie und Ahorn sind ebenfalls Aussagen möglich, jedoch mit geringerer statistischer Sicherheit. Eine Übersicht über die Zusammensetzung des Kollektivs der Probebäume nach den verschiedenen Baumarten und ihrer Verteilung nach Altersklassen findet sich im Anhang des Waldzustandsberichtes 2023.

Zentrale Punkte der forstpolitischen Strategie

  • Vor mehr als 30 Jahren war das Saarland das erste Bundesland, das die naturnahe Waldbewirtschaftung als zukünftige Bewirtschaftungsform für seinen Staatswald und den mitbetreuten Kommunalwald festgeschrieben hat. Wir waren mit dieser Entscheidung Vorreiter. Das bedeutet: keine Kahlschläge, kein Chemieeinsatz, Einzelbaumnutzung, Naturverjüngung u.v.m.
  • 2019 hat das Ministerium den „Masterplan Wald“ aufgelegt. Außerdem sind die Biodiversitätsstrategie und die Waldbewirtschaftungsrichtlinie (WBRL) für den Staatswald des Saarlandes (09/2021) Konzepte für die nachhaltige Nutzung unseres Waldes, den Erhalt der Lebensräume und die Steigerung der Artenvielfalt im Wald.
  • Der Holzvorrat hat sich seit der ersten Staatswaldinventur im Jahr 1990 nahezu verdoppelt. Im saarländischen Staatswald wachsen pro Hektar Wald jährlich 9,5 Erntefestmeter (EFM) Rohholz zu. Nach Planung der Staatswaldinventur 2018 ist eine Nutzung von 5,2 EFM vorgesehen. Dies führte zu einem jährlichen Holzvorratsaufbau von 4,3 EFM. Damit soll das Ziel von durchschnittlich 400 Kubikmeter Holzvorrat pro Hektar im Staatswald bis 2029 erreicht werden. Ein höherer Holzvorrat pro Hektar ist klimarelevant, da mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre als Kohlenstoff in Holz und Waldboden gespeichert ist.
  • Der Hiebsatz wurde bei der Holzernte älterer Bäume auf die Hälfte reduziert, um möglichst wenige Störungen im bestehenden Waldinnenklima zu verursachen. Der Nutzungsverzicht von jährlich 15.000 Erntefestmetern Starkholz führt zu Mindereinnahmen von ca. 1,275 Millionen Euro jährlich. Unser Gewinn: Die ökologischen Leistungen des Waldes werden dauerhaft gesichert.
  • Walderhalt vor Waldnutzung hat seinen Preis: Zur Finanzierung der ökologischen, sozialen und klimaschutzgerechten Aufgaben unabhängig von der Wirtschaftlichkeit der Holznutzung sind für das Haushaltsjahr 2023 ca. 5,5 Millionen als Defizitausgleich für den SaarForst Landesbetrieb eingeplant.
  • Der Staatswald ist mit FSC® und PEFC™ zweifach zertifiziert. Regelmäßige Kontrollen garantieren, dass die Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden.
  • Kommunen und Privatwaldbesitzer wurden in den letzten vier Jahren bei der Wiederbewaldung von bislang rund 324 Hektar Fläche unterstützt. Das Saarland bietet zudem mit zwei forstlich ausgebildeten Privatwaldbetreuern einen unentgeltlichen Beratungsservice für Privatwaldbesitzer an.
  • Im Staatswald sind Maßnahmen zur Wasserrückhaltung bereits vor Jahren eingeführt worden und ihre Umsetzung ist in der Biodiversitätsstrategie des Staatswaldes von 2021 vorgegeben. Ein verdichtetes Netz von Wasserabschlägen und Rohren trägt zum Wasserrückhalt bei: Regenwasser wird aus den Wegegräben an zahlreichen Stellen wieder in den Wald zur Versickerung zurückgeleitet, um es länger im Wald zu halten. Für Privat- und Kommunalwaldbesitzer werden durch Förderung Anreize geschaffen, Maßnahmen zur Wasserrückhaltung und Versickerung (z.B. bei Wegen) umzusetzen.
  • Der junge Wald, der heranwächst, muss vor Wildverbiss geschützt werden. Dazu kommen beispielsweise Wildschutzzäune aus Holzlatten, sogenannte „Hordengatter“ zum Einsatz. Ebenso wichtig ist es, die Jägerschaft einzubinden, um eine strategisch verstärkte Bejagung im Wald gewährleisten zu können.
  • Dazu hat auf Initiative des Umweltministeriums die Arbeitsgruppe „Runder Tisch Wald und Wild“ stattgefunden. Diese wird auch in Form von themenbezogenen Gesprächen weitergeführt.

Der Zustand der wichtigsten Baumarten bis Anfang August 2023 in der Übersicht

Buche

Die Buche ist im Saarland mit 23 Prozent Flächenanteil die wichtigste Baumart und zugleich Leitbaumart der natürlich vorkommenden Waldgesellschaften. In der Stichprobe der WZE ist sie mit einem Anteil von 23 Prozent vertreten. Das Schadniveau bei Buchen ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Der Anteil der deutlichen Schäden ist um 24 Prozentpunkte höher, der Anteil an Probebäumen ohne sichtbare Schadmerkmale ist um zehn Prozentpunkte niedriger. Die mittlere Kronenverlichtung liegt um 7,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Unverändert hoch ist auch der Anteil der stark geschädigten oder abgestorbenen Probebäume. Frisch abgestorben sind drei Buchen-Probebäume (Absterberate 0,6 Prozent). Das Schadniveau der Buche erreicht damit wieder einen Höchstwert wie in den Jahren 2016 und 2006. Im letzten Jahrzehnt trugen die Buchen nahezu jedes zweite Jahr Bucheckern. Nach dem moderaten Fruchtjahr 2022 (42 Prozent der Probebäume) war 2023 wieder starker Fruchtbehang (82 Prozent der Probebäume) zu beobachten. Die Fruchtbildung hat einen schon mehrfach belegten Einfluss auf die Kronenzustandsentwicklung der Buche. Stärkerer Fruchtbehang löst in der Regel einen Anstieg der Kronenverlichtung aus. Wie zu erwarten, hat der starke Fruchtbehang des Jahres 2023 zu der Verschlechterung des Kronenzustandes bei der Buche beigetragen. Doch auch die wenigen nicht fruchtragenden Buchen haben sich in ihrem Kronenzustand verschlechtert.

Eiche

Die Eiche ist mit 21 Prozent Flächenanteil die zweite wichtige Laubbaumart im Saarland und mit knapp 30 Prozent des betrachteten WZE-Kollektivs ist sie die am häufigsten vertretene Baumart. Das Schadniveau der Eiche hat sich in 2023 verschlechtert und einen neuen Spitzenwert erreicht. Der Anteil deutlich geschädigter Probebäume ist um 17 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr angestiegen, der Anteil ohne sichtbare Schadmerkmale ist um acht Prozentpunkt geringer. Die mittlere Kronenverlichtung stieg um 6,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert an. Stark geschädigt oder abgestorben sind 6,2 Prozent der Probebäume, frisch abgestorben sind zwei Probebäume (0,3 Prozent). Die Ausscheiderate liegt mit zwei Prozent etwa im Schnitt der letzten Jahre und ist hauptsächlich durch reguläre Holzernte verursacht. Die Eichen erleiden regelmäßig mehr oder minder starke Schäden durch blattfressende Insekten. Der Insektenfraß oder Mehltaubefall ist zwar überwiegend gering (fünf Prozent der Blattmasse) in der Summe sind jedoch gut ein Viertel der Eichen-Probebäume einem stärkerem Schadausmaß oder kombiniertem Befall durch beide Schadorganismen ausgesetzt.

Esche

Bei der Esche ist das Schadniveau 2023 scheinbar zurückgegangen. Der Anteil deutlich geschädigter Probebäume liegt um 16 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, die mittlere Kronenverlichtung um 8,4 Prozentpunkte niedriger. Eschen mit guter Belaubung sind jedoch kaum noch im Kollektiv der Probebäume zu finden. Der Anteil stark geschädigter und abgestorbener Probebäume (Schadstufen 3 und 4) ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Diese Verbesserung ist jedoch statistisch nicht signifikant und nur scheinbar, da ein hoher Anteil an Eschenprobebäumen 2023 aus dem Aufnahmekollektiv ausgeschieden ist und beispielsweise ein Aufnahmepunkt aus Sicherheitsgründen nicht aufgesucht werden konnte. Rund 59 Prozentpunkte aller begutachteten Eschen zeigen Infektionsmerkmale des Eschentriebsterbens auf.

Douglasie

Die Douglasie hat im Saarland einen Flächenanteil von 4,2 Prozent und erreicht einen Anteil von 2,8 Prozentpunkten im WZE-Baumkollektiv. Das Schadniveau bei Douglasien erreicht 2023 einen neuen Spitzenwert. Der Anteil deutlich geschädigter Probebäume ist gegenüber dem Vorjahr um elf Prozentpunkte, die mittlere Kronenverlichtung um 10,6 Prozentpunkte angestiegen. Der Anteil stark geschädigter Probebäume ist auf den Höchstwert von 21,5 Prozent angestiegen. Eine Ursache für dieses hohe Schadniveau ist der chronische Befall durch die Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumannii), die im ganzen Land verbreitet ist. 2023 waren an 42 Prozent der Douglasien-Probebäume Schüttesymptome notiert worden (Vorjahr 18 Prozent).

Fichte

Der Flächenanteil der Fichte ist im Saarland durch die anhaltenden Borkenkäferkalamitäten deutlich zurückgegangen (vor der Kalamität hatte sie ca. 15 Prozent), dennoch macht sie einen Anteil von rund elf Prozent am WZE-Aufnahmekollektiv aus. Sie verliert zusehends ihre Bedeutung als wirtschaftliche „Brotbaumart“. Die Fichte hat sich in ihrer Kronenverlichtung gegenüber dem Vorjahr merklich verschlechtert. Die Verteilung der Verlichtungsstufen zeigt jeweils einen Maximalwert bei den mittelstark geschädigten und bei den abgestorbenen Probebäumen. Der Anteil der deutlich geschädigten Probebäume ist um 21 Prozentpunkte angestiegen. Der Anteil an Probebäumen ohne sichtbare Schadmerkmale ist um drei Prozentpunkte zurückgegangen. Mit 31 frisch abgestorbenen Probebäumen ist die Absterberate mit 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert noch einmal angestiegen. Der Anteil abgestorbener Probebäume (Schadstufe 4) liegt jetzt bei 19,8 Prozent, ebenfalls ein neuer Höchstwert in der Zeitreihe. Die Schadsituation der Fichte wird, wie schon in den Vorjahren, durch den Borkenkäferbefall bestimmt. An allen abgestorbenen Probebäumen wurde Borkenkäferbefall als Ursache festgestellt.

Kiefer

Die Kiefer hat landesweit einen Anteil von knapp sechs Prozent. Bei der Kiefer hat sich der Kronenzustand gegenüber dem Vorjahr etwas verschlechtert. Der Anteil an Probebäumen mit deutlichen Schäden ist um drei Prozentpunkte angestiegen, der Anteil an Probebäumen ohne sichtbare Schadmerkmale ist um zwei Prozentpunkte zurückgegangen. Die mittlere Kronenverlichtung liegt um zwei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Anteile stark geschädigter und abgestorbener Probebäume (Schadstufen 3 und 4) sind unverändert hoch.

Sonstige Baumarten

In unseren saarländischen Wäldern finden sich neben den bereits genannten noch eine Vielzahl anderer Baumarten, die insgesamt einen Flächenanteil von 34 Prozent ausmachen. Die Waldzustandserhebung erfasst mit ihrem Kollektiv insgesamt 26 weitere Baumarten, die zusammen einen Anteil von 26 Prozent an dem Probebaumkollektiv haben. Einige werden nur mit einzelnen Exemplaren, andere aber auch mit mehr als 50 Probebäumen erfasst, für die eine baumartenspezifische Aussage zum Kronenzustand möglich ist. Wegen des geringeren Stichprobenumfangs ist diese jedoch mit höheren Unsicherheiten behaftet. Veränderungen zwischen den Jahren sind daher nur im längeren Verlauf der Zeitreihe sinnvoll zu bewerten. Die Entwicklung der Kronenverlichtung ist bei den Nebenbaumarten insgesamt ungünstig verlaufen. Das Schadniveau und die Veränderungen sind spezifisch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Die Waldzustandserhebungen stehen hier zum Download

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Matthias Weber

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Pressesprecher

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