Grün statt Grau
Naturschutz in Dorf und Stadt
Städte und Wohngebiete bieten wenige Nischen für Tiere und wenig Platz für Grün. Bei Ortskerngestaltungen wird oftmals auf die Versiegelung großer Flächen zugunsten von Parkplätzen gesetzt und bei energetischen Sanierungen werden gebäudebrütende und –bewohnende Arten nur selten ausreichend berücksichtigt.
Umgestaltungen und Sanierungen bieten aber auch die Chance, die vorhandenen unterschiedlichen Strukturen naturverträglich umzuwandeln und so Raum für Flora und Fauna zu schaffen. Grünflächen, Friedhöfe, Spielplätze, Parks, Privatgärten können genauso Lebensräume werden wie Fassaden oder Gründächer von Gebäuden. Bauen unter Berücksichtigung von Brut- und Nistplätzen oder von Habitaten von Tieren sollte Teil von Quartiersplanungen sein. Dabei geht es um Nisthilfen oder den Schutz vor Kollision mit großen Glasfassaden. Städte und Kommunen setzen im Zuge der Umrüstung zu energieeffizienter Straßenbeleuchtung auf Beleuchtungskonzepte, die an Arten, die in der Nacht unterwegs sind, angepasst sind. Bei der Grünflächengestaltung wird bereits immer mehr auf naturnahe Konzepte gesetzt: Pflegeleichte, heimische, blütenreiche Stauden, Totholz oder Sandplätze für Vögel und Insekten sind Teil der Planungen.
Welche Potenziale es für Singvögel, Reptilien oder Amphibien gibt, wie Städte naturfreundlicher und klimaresilienter werden, wie Arten- und Naturschutz bereits in der Bauplanungsphase mitbedacht werden und welche Möglichkeiten der Förderung es für Kommunen gibt, wird auf der diesjährigen Naturschutzfachtagung diskutiert.
Die Naturschutzfachtagung 2023 war eine Kooperation von Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz, Städte- und Gemeindetag, Architektenkammer, NABU und BUND.
Do, 13.07.2023
09.15 Uhr Begrüßung durch OB Christiane Blatt
09.30 Uhr Begrüßung durch Ministerin Berg
09.45 Uhr Keynote: Naturschutz in Zeiten des Umbruchs: Was sollte in Siedlungen geschehen? - Prof. Dr. Ingo Kowarik, TU Berlin
Vortragsblock I: Maßnahmen in Dorf und Stadt
10.45 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Naturnahe Grünflächen in Kommunen - Dipl. Biol. Christiane Brell, Büro biu Dudenhofen
11.45 Uhr Maßnahmen für Gebäudebrüter - Dr. Julia Michely, NABU Saarland
12.15 Uhr Dunkelheit zulassen, Lichtverschmutzung entgegenwirken - Christoph Pütz (Sternwarte Peterberg)
12.45 Uhr Vogelschutz an Glas - Claudia Wegworth
13.15 Uhr Mittagspause
14.15 Uhr Fassaden- und Dachbegrünung - Fiona Wolff (Bundesverband GebäudeGrün e.V.)
15.00 Uhr Ein Bündnis für die Natur in Kommunen - Kommunen für biologische Vielfalt e.V. - Waltraut Blarr
15.30 Uhr Kommunale Grünflächenkonzepte am Beispiel der Stadt Pirmasens - André Jankwitz (Amtsleiter Garten- und Friedhofsamt Pirmasens)
16.00 Uhr Diskussion
16.30 Uhr Veranstaltungsende
Fr, 14.07.2023
Vortragsblock II: Fördermöglichkeiten von Konzepten
9.00 Uhr Förderung Dorfökologischer Maßnahmen - Michael Burr, Dr. Andreas Bettinger, MUKMAV
9.30 Uhr Natürlich Städtebauförderung! - Sandra Koch-Wagner, MIBS
Vortragsblock III: Naturschutz in der Praxis
10.00 Uhr Quo vadis Stadtklima? – Ein Weckruf aus der Praxis! - Luca Kist (Planungsbüro HDK Dutt & Kist, Saarbrücken)
10.30 Uhr Konzept zur Anpassung der Flächennutzungsplanung im Regionalverband Saarbrücken an den Klimawandel und den Klimaschutz - Markus Siersdorfer (Regionalverband Saarbrücken)
11.00 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Abschlussdiskussion
12.00 Uhr Ende der Veranstaltung
SHG Kliniken Völklingen
Richardstraße 5-6
66333 Völklingen
Erreichbarkeit über ÖPNV:
mit dem Zug bis zum Bahnhof Völklingen, von dort mit dem Bus der Linie 110, 181 185, 187, 189, 190 oder 195.