Toter-Winkel-Problematik: Spiegelplane

Wenn Lkw-Fahrende andere Verkehrsteilnehmende  nicht sehen können, birgt das folgenschwere Gefahren. Um (tödliche) Unfälle zu verhindern, hat die damalige saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger das Projekt Spiegeleinstellplatz nach dem Prinzip der Spiegelplane präsentiert, das über die Gefahren des Toten Winkels aufklären und Vorsorge treffen soll.

„Vor allem beim Rechtsabbiegen sind zu Fuß Gehende und Rad Fahrende der Gefahr des abbiegenden Lkw ausgesetzt. Auch wenn Lkw-Fahrende sehr aufmerksam sind, können sie sich nie hundertprozentig sicher sein, dass sich niemand im toten Winkel befindet. Eine optimale Rundumsicht um das Fahrzeug ist also eine wesentliche Voraussetzung, schwere Unfälle zu vermeiden. Ein korrekt eingestelltes Spiegelsystem kann hierbei bereits Abhilfe schaffen“, so die ehemalige Verkehrsministerin Anke Rehlinger. Mit Hilfe einer Spiegelplane sollen an möglichst vielen Orten im Saarland Lkw-Fahrende die Möglichkeit haben, ihre Spiegeleinstellung zu prüfen und Fehleinstellungen zu korrigieren. Rehlinger: „Unser Appell dabei an das Fahrpersonal: Bitten nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit für die Sicherheit!“

Nach dem Muster der Spiegelplane kann mit Hilfe einer Schablone ein dauerhafter Spiegeleinstellplatz an beliebig vielen Plätzen im Saarland auf dem Asphalt markiert werden. Nicht nur Speditionsfirmen, auch Behörden, Institutionen und Verbände, die Schwerlastfahrzeuge in ihrem Fuhrpark haben, können den Spiegeleinstellplatz auf ihren Werksgeländen einrichten. Die für die Markierung notwendige Schablone erhalten sie kostenfrei beim Verkehrsministerium.

Ein solches Referenzfeld gibt es unter anderem bei der Spedition Rein in Saarlouis. Armin Rein, Präsident des Landesverbandes Verkehrsgewerbe Saar e.V.: „Auch wir als Landesverband stehen voll und ganz hinter dieser Aktion. Es ist sinnvoll und notwendig, dass diese Instrumente genutzt werden. Gerade die Spiegelplane kann dem Fahrer eine große Hilfestellung leisten. Gerne bieten wir an, die Spiegel auf ihre richtige Einstellung bei uns zu prüfen.“

Mit der richtigen Einstellung der Spiegel ist bereits einiges getan – aber noch nicht genug. Anke Rehlinger: „Der Tote Winkel ist unvermeidlich. Auch korrekt eingestellte Spiegel können einen bestimmten Bereich nicht vollständig erfassen. Daher ist es umso wichtiger, über die Gefahr des Toten Winkels aufzuklären und Ratschläge zu geben, wie sich vor allem zu Fuß Gehende und Rad Fahrende schützen können. Da wollen wir bei den ganz Kleinen anfangen und unterstützen die Jugendverkehrsschulen des Saarlandes mit Hilfe eines Totwinkel-Pakets.“

Enthalten ist eine Totwinkelplane, die neben einem Schwerlastfahrzeug ausgelegt wird. Mit ihrer Hilfe kann Kindern sehr anschaulich verdeutlicht werden, welcher Bereich um einen Lkw herum besonders gefährlich ist, und dass der Fahrer eines solchen Lkw sie unter bestimmten Voraussetzungen einfach nicht sehen kann. Für den Unterricht gibt es außerdem Falt-Lkw- Aufsteller aus Pappe, mit denen das Problem des toten Winkels auch im theoretischen Unterricht verdeutlicht werden kann. Abgerundet wird das Paket durch ein verkehrspädagogisches Arbeitsbuch, in dem neben der Totwinkel-Problematik auch andere wichtige Themen im Zusammenhang mit der Radfahr-ausbildung von Grundschülern behandelt werden.

Die ehemalige Verkehrsministerin Rehlinger möchte vor allem frühzeitig für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. „Wir müssen das Radfahren für Kinder sicherer machen. Das Erlernen von Regeln und Erkennen von Gefahren muss daher so früh wie möglich einsetzen. Mit dem Arbeitsbuch verbinden wir die Hoffnung, dass sich Kinder unter pädagogischer Anleitung in spielerischer und kreativer Weise den unterschiedlichen Themen der Verkehrsteilnahme mit dem Fahrrad widmen.“

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