Thema: Mobilität
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | ÖPNV

Ziele für die Entwicklung des ÖPNV

Im Rahmen des Aufstellungsprozesses zum VEP ÖPNV wurde unter Beteiligung des Projektbeirats ein Zielsystem entwickelt, das die angestrebte Weiterentwicklung im ÖPNV darstellt. Das Zielsystem besteht aus zwei Ebenen, die sich in ihrem Abstraktionsniveau voneinander unterscheiden. Die übergeordnete Ebene umfasst die Oberziele, die grundsätzliche Anforderungen an den ÖPNV im Saarland definieren. Diese werden durch Teilziele konkretisiert, die die Oberziele mit der Maßnahmenebene verknüpft. Allen Oberzielen sind mehrere Teilziele untergeordnet.

In den folgenden Unterkapiteln werden die acht festgelegten Oberziele mit den zugehörigen Teilzielen dargestellt und erläutert. Dabei lässt es sich nicht vermeiden, dass in einem vernetzten Zielsystem Teilziele verschiedener Bereiche sich gegenseitig überlagern und ergänzen.

Zudem werden für alle Oberziele Kriterien definiert, die möglichst eine Quantifizierung erlauben und den Erfolg der Entwicklung des ÖPNV bzw. der Umsetzung des VEP ÖPNV künftig messen sollen. Hierfür diente auch eine 2018 durchgeführte repräsentative Befragung von Bürgerinnen und Bürgern zur Bewertung des ÖPNV und zu den Ansprüchen an das Bahn- und Busangebot im Saarland. Nach Inkraftsetzung des VEP ÖPNV sollen diese Maßzahlen, auch über Befragungen, regelmäßig überprüft werden. Für diese Kriterien werden die angestrebten Entwicklungsrichtungen dargestellt.

Tab. 13: Entwicklungsrichtungen der Indikatoren zur Messung der Oberziele

  • Wert des jeweiligen Indikators soll deutlich steigen
  • Wert des jeweiligen Indikators soll weiterhin steigende Tendenz haben
  • Wert des jeweiligen Indikators soll auf bisherigem Niveau gehalten werden
  • Wert des jeweiligen Indikators soll tendenziell sinken
  • Wert des jeweiligen Indikators soll deutlich sinken

Bei der Interpretation der Symbolik ist zu beachten, dass die tatsächliche Entwicklungsrichtung des Werts der Indikatoren dargestellt ist: Je nach Indikator bedeutet eine Verbesserung entweder einen sinkenden Wert oder einen steigenden Wert. Ein Halten auf dem heutigen Niveau bedeutet nicht, dass es in diesem Bereich keine Aktivitäten gibt, sondern dass hier bereits ein positives Niveau erreicht ist, das beizubehalten ist.

Einfacher Systemzugang

Mit dem Oberziel „Einfacher Systemzugang“ wird insbesondere der Abbau von Nutzungsbarrieren für Menschen verfolgt, die bisher noch nicht mit dem ÖPNV (im Saarland) vertraut sind. Daher gilt es hier, vor allem ein leicht verständliches ÖPNV-System zu schaffen, in dem sich auch neue und gelegentliche Kundinnen und -kunden schnell orientieren und den richtigen Fahrschein erwerben können. Auch Grundkenntnisse über das ÖPNV-Angebot sollten auf diese Weise flächendeckend vermittelt werden.

Teilziele:

  • Verständliches Angebot
  • Landesweite Bekanntheit
  • Verständliche Informationen
  • Verständlicher Tarif
  • Barrierefreies Reisen

Der einfache Systemzugang wird über die in der folgenden Tabelle dargestellten Indikatoren messbar. Deutliche Steigerungspotenziale lassen sich hinsichtlich der barrierefreien Zugänglichkeit, der Zufriedenheit mit der Fahrgastinformation und der Zufriedenheit mit dem Tarifangebot feststellen. Ein vergleichsweise gutes Ausgangsniveau wird hingegen bei der Verständlichkeit des Fahrplanangebots und bei der Umsteigehäufigkeit als Zugangshemmnis für bisherige Nicht-Kundinnen und -Kunden erreicht.

Tab. 14: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Einfacher Systemzugang

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Zufriedenheit mit der Verständlichkeit des Fahrplanangebots

80 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Zufriedenheit mit der Verständlichkeit des Tarifangebots

57 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Zu viele Umstiege als Hinderungsgrund für die ÖPNV-Nutzung

8 % (nur Nicht-ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

gleichbleibend

Zufriedenheit mit der Fahrgastinformation

Im Fahrzeug: 58 %

An Haltestellen: 62 %

Im Internet: 66 %

Ø: 62 %
(nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Erschließungsdichte

Erreichbarkeit einer Haltestelle mit. min. 20 Abfahrten pro Tag in 600 m (Bus) bzw. 1.200 m (Bahn): 96 %

Allianz pro Schiene (2019)

gleichbleibend

Barrierefreie
Zugänglichkeit

38 % der Reisenden im SPNV nutzen barrierefrei zugängliche Stationen

Eigene Auswertung aus Fahrgastzahlen (ZPS) und Stationserfassung Büro Moik (2016)

deutlich steigend

Bekanntheit der ÖPNV-Angebote im Saarland

saarVV: 97 %

Saarbahn: 98 %

vlexx: 51 %

SÜWEX: 43 %

Deutsche Bahn (2016)

gleichbleibend / steigende Tendenz

Gleichberechtigte Teilhabe für alle

Mobilität trägt zu einem selbstbestimmten gesellschaftlichen Leben bei, etwa um Versorgungs- und Kultureinrichtungen zu erreichen. Der ÖPNV weist in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeutung auf, da er sowohl für eine umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität als auch für Menschen, die aus gesundheitlichen, finanziellen oder ideellen Gründen nicht auf ein Auto zurückgreifen, unverzichtbar ist. Es gilt daher, den ÖPNV so weiterzuentwickeln, dass er möglichst vielen Menschen die Chance bietet, individuelle Entwicklungs- und Teilhabechancen wahrzunehmen.

Teilziele:

  • Durchgehende Barrierefreiheit
  • Verständliches Tarifsyste
  • Flächendeckendes Angebot
  • Günstige Tarife

Das Oberziel Gleichberechtigte Teilhabe kann durch vier einzelne Kriterien messbar gemacht werden, die in der folgenden Tab. 15 dargestellt sind. Deutliche Steigerungspotenziale liegen in der barrierefreien Zugänglichkeit und in der Zufriedenheit mit Fahrpreis und Verständlichkeit des Tarifs.

Tab. 15: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Gleichberechtigte Teilhabe

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Barrierefreie Zugänglichkeit des ÖPNV

38 % der Reisenden im SPNV nutzen barrierefrei zugängliche Stationen

Eigene Auswertung aus Fahrgastzahlen (ZPS) und Stationserfassung Büro Moik (2016)

deutlich steigend

Erschließungsdichte

Erreichbarkeit einer Haltestelle mit min. 20 Abfahrten pro Tag in max. 600 m (Bus) bzw. 1.200 m (Bahn): 96 %

Allianz pro Schiene (2019)

gleichbleibend

Zufriedenheit mit dem Fahrpreis

50 % der ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer sowie 43 % der Nicht-ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer empfinden den ÖPNV teurer als das Autofahren

Probst & Consorten (2018)

sinkende Tendenz

Zufriedenheit mit der Verständlichkeit des Tarifangebotes

57 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Gute Erreichbarkeit

Eine gute Erreichbarkeit von relevanten Zielen ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines hochwertigen ÖPNV-Systems. So ist eine mit dem Auto konkurrenzfähige Reisezeit zu Zielen, insbesondere für wahlfreie Kunden, die auch alternativ auf ein Auto zurückgreifen können, ein wesentliches Kriterium für eine Entscheidung für oder gegen den ÖPNV. Dabei gilt es auch, die ÖPNV-Erreichbarkeit von Zielen außerhalb des Saarlands zu sichern bzw. bestehende Erreichbarkeitsdefizite abzubauen.

Teilziele:

  • Vernetzte Großregion
  • Engmaschige Erschließung
  • Erreichbare Points of Interest
  • Konkurrenzfähige Verbindungen
  • Komfortable Direktverbindungen
  • Funktionierende Anschlüsse

Eine gute Erreichbarkeit lässt sich anhand der Kriterien in der folgenden Tabelle messen, wobei festzustellen ist, dass die Ausgangslage hinsichtlich der Erreichbarkeitsqualität auf zentralörtlich bedeutsamen Verbindungen bereits ein gutes Niveau erreicht hat. Verbesserungen sind vor allem auf grenzüberschreitenden Verbindungen in der Großregion im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit zum Autoverkehr anzustreben. Aber auch die allgemeine Zufriedenheit mit dem Bedienungsangebot ist noch etwas steigerungsfähig, wenn berücksichtigt wird, dass der Wert von 74 % nur bei denjenigen erreicht wird, die den ÖPNV bereits nutzen.

Tab. 16: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Gute Erreichbarkeit

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Durchschnittliches Reisezeitverhältnis auf zentralörtlich relevanten Verbindungen
(ohne Nachfragegewichtung)

Mittelzentrum –
Oberzentrum: 1,1

Oberzentrum –
Oberzentrum: 1,2

Eigene Auswertung (Verkehrsmodell)

gleichbleibend

Durchschnittliches Reisezeitverhältnis aus Saarbrücken und den Mittelzentren zu zentralörtlich relevanten Zielen in Frankreich und Luxemburg

Durchschnitt Saarbrücken – Mittelzentren (Forbach - Straßburg, Saargemünd, St. Avold, Metz, Thionville,
Luxemburg): 2,1

Eigene Auswertung (Verkehrsmodell)

sinkende Tendenz

Durchschnittliche Umsteigehäufigkeit auf zentralörtlich relevanten Verbindungen

Mittelzentrum –
Oberzentrum: 0,5

Oberzentrum –
Oberzentrum: 0,5

Eigene Auswertung (Verkehrsmodell)

gleichbleibend

Erschließungsdichte

Erreichbarkeit einer Haltestelle mit min. 20 Abfahrten pro Tag in max. 600 m (Bus) bzw. 1.200 m (Bahn): 96 %

Allianz pro Schiene (2019)

gleichbleibend

Schnellere Erreichbarkeit von Zielen mit dem Auto als Nutzungshemmnis für den ÖPNV

18 % (nur Nicht-ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

sinkende Tendenz

Zu viele Umstiege als Hinderungsgrund für die ÖPNV-Nutzung

8 % (nur Nicht-ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

gleichbleibend

Zufriedenheit mit dem Bedienungsangebot

74 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Vernetzter Umweltverbund

Durch intelligente Verknüpfungen zwischen den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes (ÖPNV; Radverkehr und Fußverkehr) kann der ÖPNV systembedingte Nachteile gegenüber individuellen Verkehrsmitteln wie dem eigenen Auto oder Fahrrad ausgleichen. So weist oft die erste und letzte Meile einer Fahrt, insbesondere in weniger dicht besiedelten Räumen, nur geringe Potenziale zur Bündelung der Verkehrsnachfrage auf. Diese ist aber erforderlich, um klassische ÖPNV-Angebote wirtschaftlich und attraktiv zu betreiben. Daher wird angestrebt, die klassischen ÖPNV-Angebote durch andere Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu ergänzen, um attraktive Mobilität von Haustür zu Haustür anbieten zu können – auch dann, wenn kein eigenes Verkehrsmittel zur Verfügung steht. Digitalisierung wird künftigeinen wichtigen Beitrag leisten, um die Nutzung vernetzter Verkehrsmittel zu vereinfachen.
Die Akzeptanz des ÖPNV insgesamt wird daher deutlich steigen.

Teilziele:

  • Vielfältige Mobilitätsangebote
  • Flexible, multimodale Angebote
  • Flexible, intermodale Angebote
  • Enge, räumliche Vernetzung
  • Intuitive, digitale Vernetzung

Tab. 17: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Vernetzter Umweltverbund

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Verhältnis von Pkw-Fahrten zu Verkehrsmitteln des Umweltverbundes (ohne Fußwege) auf dem Weg zum Bahnhof

37 % Umweltverbund zu 63 % Pkw

Mobilität in Deutschland (2017)

steigende Tendenz
(Anteil Umweltverbund)

Anzahl an
Mobilitätsstationen mit min. einem anderen Mobilitätsangebot (neben ÖPNV)

nicht erfasst

-

-

Anteil der SPNV-Stationen mit Park-and-Ride-Anlage

85 %

Stationserfassung Büro Moik (2018)

steigende Tendenz

Anteil der SPNV-Stationen mit Bike-and-Ride-Anlage

54 %

Stationserfassung Büro Moik (2018)

deutlich steigend

App für die Vernetzung des ÖPNV mit anderen Mobilitätsangeboten

nein

eigene Recherche
(qualitativ)

deutlich steigend

Anzahl an Stationen von ergänzenden Mobilitätsangeboten im Saarland (Carsharing, Leihfahrrad u. ä.)

nicht erfasst

-

-

Hohe Umweltqualität

Der ÖPNV kann einen bedeutsamen Beitrag zur Senkung der verkehrsbedingten Schadstoffund Lärmemissionen leisten. Dies erfordert einerseits, Pkw-Fahrten auf den ÖPNV zu verlagern, und andererseits, verstärkt emissionsarme Technologien im Bus- und Schienenverkehr einzusetzen.

Aktuell sind nur wenige Daten zur Umweltqualität des ÖPNV im Saarland erfasst. Mit der kontinuierlichen Umsetzung des VEP ÖPNV ist jedoch die weitere Vervollständigung der Ausgangswerte im Hinblick auf die Umweltqualität geplant.

Teilziele:

  • Klimaschonende Verkehrsverlagerung
  • Emissionsarme Technologien

Tab. 18: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Hohe Umweltqualität

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Anteil des Umweltverbunds, insbesondere des ÖPNV, am Modal Split

Umweltverbund
insgesamt: 29 %

ÖPNV: 8 %

Mobilität in Deutschland (2017)

deutlich steigend

Anteil der Beförderungsleistung im Saarland mit lokal emissionsfreien Fahrzeugen

nicht erfasst

-

-

Durchschnittlicher CO2-Ausstoß pro Nutz-Kilometer

nicht erfasst

-

-

Anteil von Fahrzeugen mit Euro-6-Abgasnorm oder höher im landesweiten Busverkehr

nicht erfasst

-

-

Anteil mit elektrischen Fahrzeugen erbrachter Nutz-Kilometer im SPNV

21 %

Eigene Auswertung
(Verkehrsmodell)

deutlich steigend

Effizienter Ressourceneinsatz

Der ÖPNV selbst ist bereits als wichtiger Baustein klimafreundlicher Mobilität anzusehen. Es sollte jedoch nicht nur der Anspruch sein, Fahrten auf klimafreundliche Mobilität zu verlagern, sondern auch die erforderlichen Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Dies umfasst nicht nur technische Anforderungen wie energieeffiziente Antriebe. Auch muss es bei organisatorischen Aufgaben das Ziel sein, Ressourcen wie die zur Verfügung stehenden (Förder-)Mittel so einzusetzen, dass aus sozialer und volkswirtschaftlicher Sicht das beste Ergebnis für den ÖPNV erreicht werden kann.

Teilziele:

  • Hoher sozialer Nutzen
  • Hoher ökologischer Nutzen
  • Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen
  • Effiziente Finanzierung
  • Fairer Wettbewerb

Tab. 19: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Effizienter Ressourceneinsatz

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Öffentliche Betriebskostenzuschüsse in EUR pro Fahrgast

nur für neue Strecken erfasst (s. Kap. 7)

-

gleichbleibend / sinkende Tendenz

Verhältnis der Entwicklung der Beförderungsleistung im Autoverkehr zur Entwicklung der Beförderungsleistung des ÖPNV

Verhältnis der Verkehrsleistung zwischen ÖPNV und Autoverkehr (einwohnerbezogen): 1 : 5,8

Mobilität in Deutschland (2017); eigene Berechnungen

deutlich steigend

Neufahrgäste pro EUR Investitionskosten

nicht erfasst

-

deutlich steigend

Schadstoffausstoß (CO2, PM10, NOx) pro Personenkilometer

nicht erfasst

-

sinkende Tendenz

Vom Autoverkehr verlagerte Personenkilometer pro EUR Investitionskosten

nicht erfasst

-

deutlich steigend

Einhaltung der Vorgaben zur Tariftreue bei wettbewerblichen Vergaben
(qualitative Aussage)

nicht erfasst

-

-

Hohe Nutzerinnen- und Nutzerzufriedenheit

Der ÖPNV im Saarland soll insbesondere neue und Gelegenheitsfahrgäste so überzeugen, dass sie Busse und Bahnen nach einer Fahrt erneut nutzen möchten. Zudem sollen alle Kundinnen und Kunden, die auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, gehalten werden. Hierzu gilt es, sowohl den Zuverlässigkeits- und Komfortansprüchen der Nutzerinnen und Nutzer zu entsprechen als auch eine positive Wahrnehmung des Preis-Leistungs-Verhältnisses zu vermitteln. Gleichzeitig sind Fahrgäste immer aktuell und zielführend zu informieren, wenn Probleme oder Störungen bestehen.

Teilziele:

  • Hohe Verlässlichkeit
  • Gerechter Tarif
  • Hoher Komfort
  • Hohe Sauberkeit
  • Digitaler Tarif
  • Einheitliche Informationsvermittlung
  • Aktuelle Informationen

Tab. 20: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Hohe Nutzerzufriedenheit

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Allgemeine Zufriedenheit mit dem ÖPNV

61 % der Nutzerinnen und Nutzer sind
zufrieden

42 % der Nicht-Nutzerinnen und -Nutzer sind zufrieden

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Pünktlichkeit

96 % der Fahrten im SPNV sind weniger als 6 Minuten verspätet

VGS (2017)

gleichbleibend

Zufriedenheit mit der Pünktlichkeit

69 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Zufriedenheit mit dem Komfort
in den Fahrzeugen

85 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

gleichbleibend

Zufriedenheit mit der Sauberkeit der Fahrzeuge

83 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Zufriedenheit mit der Sauberkeit der Stationen und Haltestellen

59 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Fahrtenausfälle

nicht erfasst

-

-

Positives Image

Das Image öffentlicher Verkehrsmittel ist abhängig von tatsächlichen und gefühlten Bedingungen. Soll ein ÖPNV-System zukunftsfähig entwickelt werden, sind auch verkehrspsychologische Aspekte zu berücksichtigen, die bei der Imagebildung relevant sind. Es muss eine positive Wahrnehmung des ÖPNV in der Öffentlichkeit geschaffen werden, damit wahlfreie Nutzerinnen und Nutzer die Vorteile von Bussen und Bahnen gegenüber dem MIV wahrnehmen. Zudem gilt es, Busse und Bahnen als moderne Verkehrsmittel zu positionieren.

Teilziele:

  • Corporate Design und Corporate Identity
  • Betreuung von Kundinnen und Kunden
  • Werben neuer Kundinnen und Kunden
  • Modernes Image
  • Gepflegtes Erscheinungsbild
  • Starke Innovationskraft

Tab. 21: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Positives Image

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Zufriedenheit mit der Sauberkeit der Fahrzeuge

83 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Zufriedenheit mit der Sauberkeit der Stationen und Haltestellen

59 % (nur ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Bevorzugtes Wohlbefinden im Pkw

8 % (nur Nicht-ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer)

Probst & Consorten (2018)

gleichbleibend

Bekanntheit der Marke saarVV

97 % kennen die Marke saarVV

Deutsche Bahn (2016)

gleichbleibend

Auftreten in modernen Farben und Schriftbildern (qualitative Einschätzung)

nicht erfasst

-

-

Durchgeführte Kundengewinnungsaktionen pro Jahr

nicht erfasst

-

-

Reinigungsturnus der Fahrzeuge und Stationen/Haltestellen

nicht erfasst

-

-

Anzahl der Pilotprojekte für neue Angebote im ÖPNV

nicht erfasst

-

-

Hohe Sicherheit

Eine hohe Sicherheit ist ein wichtiges Oberziel der ÖPNV-Entwicklung. Dies betrifft die Verkehrssicherheit – Busse und Bahnen sollen möglichst wenig in Unfälle verwickelt sein. Bedeutsam ist aber auch der Schutz vor Kriminalität wie Übergriffen gegenüber den Fahrgästen und dem Personal. Im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie und künftige Epi- bzw. Pandemien sollten öffentliche Verkehrsmittel zudem den Ansprüchen des Infektionsschutzes für Personal und Fahrgäste gerecht werden.

Teilziele:

  • Wenige Unfälle
  • Möglichst geringe Unfallschwere
  • Geringe Kriminalitätsraten
  • Hohes Sicherheitsgefühl für Fahrgäste
  • Hohes Sicherheitsgefühl für Personal

Tab. 22: Bewertungskriterien zur Zielerreichung zum Oberziel Hohe Sicherheit

Indikator

Ausgangswert

Quelle

Anzustrebender Entwicklungstrend

Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von ÖPNV-Fahrzeugen

Linienbusse: 12,5 Unfälle pro 1 Mio. Nutz-km (2017)


Saarbahn: 17,1 Unfälle pro 1 Mio. Nutz-km

Polizei Saarland (2017); eigene Auswertung (Verkehrsmodell)

sinkende Tendenz

Anzahl der verunglückten Personen pro Personenkilometer

Linienbusse: 0,43 verunglückte Personen pro 1 Mio. Personenkilometer

Eigene Berechnungen aus Polizei Saarland (2017); eigene Auswertung (Verkehrsmodell)

gleichbleibend

Saarbahn: 2,1 verunglückte Personen pro 1 Mio. Personenkilometer

sinkende Tendenz

Eisenbahn:  0,0 verunglückte Personen pro 1 Mio. Personenkilometer

Bundesstelle für
Eisenbahnunfalluntersuchung

VDV Statistik (2018)

gleichbleibend

Anzahl schwerverletzte und getötete Personen bei Unfällen unter Beteiligung des ÖPNV

12 schwerverletzte und getötete Personen pro Jahr (Linienbusse + Saarbahn)

Durchschnittlich 1,1 schwerverletzte und getötete Personen pro Jahr
(Eisenbahn)

Polizei Saarland (2017)

Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung

deutlich sinkend

Zufriedenheit mit dem Sicherheitsgefühl im Fahrzeug

85 %

Probst & Consorten (2018)

steigende Tendenz

Zufriedenheit mit dem Sicherheitsgefühl an Haltestellen

66 %

Probst & Consorten (2018)

deutlich steigend

Anzahl von Straftaten in Fahrzeugen des ÖPNV

nicht erfasst

-

-

Anzahl von Straftaten an Verkehrsanlagen des ÖPNV

nicht erfasst

-

-

Zufriedenheit des Personals mit dem Sicherheitsgefühl während des Aufenthalts in Fahrzeugen und Anlagen des ÖPNV

nicht erfasst

-

-

Anteil der Busse mit Notbremsassistent

nicht erfasst

-

-

Anteil der Busse mit Abbiegeassistenten

nicht erfasst

-

-