| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | ÖPNV

Stärken und Schwächen

Die Analyse der aktuellen Ausgangslage des Landesnetzes zeigt viele Stärken, aber auch viele Ansätze, um den ÖPNV weiterzuentwickeln. Dazu tragen auch das parallel erstellte Tarifgutachten und das regelmäßige Qualitätsmonitoring der Infrastruktur an den Bahnhöfen und ausgewählten Bushaltestellen bei. Hierzu wurde auch die qualitative und subjektive Wahrnehmung des ÖPNV von Nutzenden und Nicht-Nutzenden abgefragt. Entsprechend ergibt sich die Einordnung in Stärken und Schwächen aus vielfältigen Quellen sowie aus der Bestandsanalyse des VEP ÖPNV Saarland zum Angebot des aktuellen Landesnetzes (s. hier) und den weiteren Bausteinen für ein ganzheitliches ÖPNV-Angebot (vgl. Anhang A).

Die Analyse von Stärken und Schwächen erfolgt unter einer ganzheitlichen Betrachtung des ÖPNV im Saarland über das reine Angebot auf der Schiene und Straße hinaus. Es lassen sich zehn Handlungsfelder bilden, die auch die Grundlage für das Maßnahmenkonzept bilden (s. hier ff.). Die Einordnung von Stärken und Schwächen weist gleichzeitig Schnittstellen zu weiteren Themen auf wie Klimaschutz oder gleichberechtigte Teilhabe.

Handlungsfeld Angebot Landesnetz

Das Landesnetz setzt sich aus dem Nahverkehr auf der Schiene und einem regionalen Busnetz zusammen, damit auch Räume ohne SPNV-Erschließung an Mittel- und Oberzentren angebunden werden. Hier variiert die Qualität der Angebote zwischen Bus und Bahn. Unterschiede ergeben sich vor allem im Vergleich des Angebotsumfangs zwischen Bahn- und Buslinien sowie bei grenzüberschreitenden Verbindungen in die französische Region Grand Est. Die Verbindungen im Nahverkehr auf der Schiene zwischen den Ober- und Mittelzentren im Saarland und mit Rheinland-Pfalz sind dabei eine große Stärke des Landesnetzes.

Tab. 3: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Angebot Landesnetz

StärkenSchwächen
Schnelle und direkte Verbindungen zwischen Ober- und Mittelzentren mit SPNV-Anschluss
im Saarland
Bedienungszeiträume im Busnetz vor allem am Wochenende und abends deutlich geringer als im Schienenverkehr
RE-Linien schaffen umsteigefreie Verbindungen weit über das Saarland hinaus (bis nach Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg
und Hessen)
Überwiegend kein regelmäßiges Angebot zwischen dem Saarland und den Oberund Mittelzentren in Frankreich (Region Grand Est)
Abgestimmtes Angebot aus schnellen RE-Linien und ergänzenden RB-Linien auf den Hauptstrecken des SPNVTransparenz der Angebote wird geschwächt durch wechselnde Abfahrtsminuten und Entfall von Fahrten zugunsten des Fernverkehrs

Handlungsfeld Stationen und Haltestellen

Stationen und Haltestellen bilden die Zugangspunkte zum ÖPNV. Die Qualität des ÖPNVAngebots ist daher auch abhängig von der Qualität der Stationen und Haltestellen, die sowohl den allgemeinen Zustand als auch Anforderungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen (vgl. Handlungsfeld Barrierefreiheit) umfasst. Stationen und Haltestellen außerhalb der Stadtzentren weisen i. d. R. eine schlechtere Qualität auf. Mängel bestehen etwa im Instandhaltungsmanagement und in der Zuverlässigkeit bzw. Instandsetzung technischer Anlagen. Die Stations- und Haltestellenerfassungen der Jahre 2016 und 2018 zeigen, dass sich die Qualitätsbewertung in der zweiten Erfassung durchschnittlich verschlechtert hat. Die Stationen der Saarbahn sind hiervon ausgenommen; sie weisen i. d. R. eine gute Qualität auf.

Tab. 4: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Stationen

StärkenSchwächen
Fast alle Stationen der Saarbahn verfügen über einen hohen Qualitätsstandard und ein gutes InstandhaltungsmanagementViele kleine Stationen außerhalb der Stadtzentren weisen Defizite im baulichen Zustand der Bahnsteige und Zugangsbereiche auf. Besonders problematisch ist die Verschmutzung durch Graffiti
Nachrüstung von Fahrgastinformationssystemen durch dynamische Schrift anzeigenTeilweise haben die Bahnhöfe durch zu wenige Zugänge keine gute Erschließung in das Umfeld
Bahnhofsentwicklungsprogramm und Aktionsprogramm zur Behebung von Zustandsmängeln vorhandenBarrierefreiheit an vielen Stationen nur eingeschränkt oder nicht gewährleistet
Stationsinspektoren-Programm zur Verbesserung des Erscheinungsbilds der Stationen durch schnell umsetzbare InstandsetzungsmaßnahmenInstandhaltungsmanagement und Zeitintervalle zur Instandsetzung baulicher und technischer Anlagen zu lang
Sukzessive Verschlechterung des Instandhaltungszustandes der Stationen erkennbar
Mangelhaftes Sicherheitsgefühl an den Haltestellen
Mangelhafte Ausschilderung von Umsteigebeziehungen und von wichtigen Zielen im Stations- bzw. Haltestellenumfeld; umgekehrt mangelhafte Ausschilderung der Stationen bzw. Haltestellen aus dem Umfeld

Handlungsfeld Barrierefreiheit

Der ÖPNV ist ein Teil der Daseinsvorsorge. Entsprechend wichtig ist die Einbindung der Anforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Dies betrifft nicht nur Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen, sondern auch ältere Personen mit Rollatoren sowie Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrad. Für die Weiterentwicklung der Barrierefreiheit im Saarland ist das Zusammenspiel von Fahrzeugen und Infrastruktur die zentrale Herausforderung, denn eine durchgehend barrierefreie Beförderung ist erst möglich, wenn auch Umsteigewege und Barrieren wie Bahnsteighöhe und Türspalt optimal aufeinander abgestimmt sind.

Tab. 5: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Barrierefreiheit

StärkenSchwächen
Alle Fahrzeuge im Landesnetz berücksichtigen Anforderungen für Menschen mit MobilitätseinschränkungenGute Qualität der Fahrzeuge kommt aufgrund von Defiziten der Stationen nicht immer zur Geltung
Bahnhofsentwicklungsprogramm mit Berücksichtigung des barrierefreien Ausbaus, insbesondere auch für Stationen mit bisheriger Bahnsteighöhe von 38 cmFehlende Barrierefreiheit an vielen Bahnstationen und Verknüpfungspunkten des Busverkehrs
Vollständige Erfassung der Barrierefreiheit der Stationen sowie der Umsteigewege erfolgt aktuellInformationsplattformen umfassen keine oder zu wenige Informationen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
An Stationen mit technischen Hilfsmitteln zur Herstellung einer Stufenfreiheit (Aufzug, Rolltreppe, Rampe) sind diese überwiegend in gutem Zustand und funktionsfähigBelange von Menschen mit Sehbehinderungen bisher weniger stark berücksichtigt als von Menschen mit Gehbehinderungen

Handlungsfeld Vernetzte Mobilität

Möglichst viele Wege sollen ganz oder zumindest teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln klimaschonend zurückgelegt werden. Dies gelingt nur in einer vernetzten Mobilität, in der der ÖPNV die Grundlage bildet. Stationen und Haltestellen sind daher Anknüpfungspunkte für weitere Mobilitätsangebote und -dienstleistungen.

Tab. 6: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Vernetzte Mobilität

StärkenSchwächen
Laut der Stationserfassung 2018 verfügen rund drei Viertel (73 %) aller Stationen über Park-and-Ride-Stellplätze.Kein landesweites Konzept zur Vernetzung von Mobilitätsangeboten (Mobilitätsangebote bauen nicht systematisch aufeinander auf)
Teilweise hohe Nachfrage nach Park-and- Ride-StellplätzeBisher keine Qualifizierung von Stationen zu Mobilitätsstationen
Mit Ausnahme der elektronischen Fahrplanauskunft Saarfahrplan keine verkehrsmittel- und verkehrsunternehmensübergreifende Informationsplattform
Park-and-Ride-Kapazitäten an einigen Stationen nicht ausreichend
Park-and-Ride-Möglichkeiten an einigen Stationen kostenpflichtig
Bike-and-Ride an den meisten Stationen schlecht nachgefragt, wobei an einigen bedeutenden Stationen ohnehin ein geringes Angebot besteht
Zustand und Sauberkeit von Park-and-Ride und Bike-and-Ride verbesserungswürdig
Lademöglichkeiten für Elektroautos nur an einzelnen Stationen vorhanden
Vergleichsweise viele Bike-and-Ride-Anlagen ohne Überdachung
Keine unentgeltliche Fahrradmitnahme in Zügen vor 9:00 Uhr

Handlungsfeld Klima und Umwelt

Im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr bilden öffentliche Mobilitätsangebote einen Beitrag zum Klimaschutz – umso mehr, wenn Fahrten gebündelt werden. Dies ist die Hauptstärke von Bahn- und Buslinien. Zusätzlich ist es sinnvoll, auch den Ausstoß von Schadstoffen öffentlicher Verkehrsmittel zu verringern. Dies ist im Saarland dort eine Herausforderung, wo derzeit noch auf elektrifizierten Bahnstrecken aufgrund von linienbedingter Verknüpfung elektrifizierter und nicht-elektrifizierter Streckenabschnitte Dieseltriebwagen zum Einsatz kommen.

Tab. 7: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Klima und Umwelt

StärkenSchwächen
Moderner Fahrzeugpark, der bei Dieseltriebwagen geringe Abgas- und Lärmemissionen bedingtAuf mehreren elektrifizierten Bahnstreckenabschnitten ist derzeit noch der Einsatz von Dieseltriebwagen erforderlich
Hoher Anteil elektrifizierter BahnstreckenBisher keine Umsetzung alternativer Antriebskonzepte für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
Planungen zum Einsatz batterieelektrischer Fahrzeuge auf Strecken ohne durchgehende Elektrifizierung mit OberleitungBisher kein Einsatz von Elektrobussen
Kontinuierliche Steigerung der Abgasnorm bei Bussen

Handlungsfeld Tourismus

Die Bestandserfassung hat ergeben, dass die überwiegende Zahl der touristischen Ziele und Unterkünfte im Saarland mit dem ÖPNV erreichbar ist. Aufgrund von Faktoren wie Tarif, Qualität und Reisezeitverhältnis wird dieses Potenzial nicht ausgeschöpft. Hinzu kommt, dass insbesondere Ziele mit hohem touristischen Bekanntheitsgrad wie Saarschleife, Peterberg und Wildpark Rappweiler eine eingeschränkte bzw. schlechte Erreichbarkeit mit Bussen und Bahnen aufweisen.

Tab. 8: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Tourismus

StärkenSchwächen
Mehr als die Hälfte der touristischen Ziele ist grundsätzlich mit regelmäßigen ÖPNVAngeboten und einer Erschließung in unmittelbarer räumlicher Nähe vorhandenTouristische Ziele mit hohem Bekanntheitsgrad (z. B. Saarschleife, römische Villa in Perl-Borg Peterberg, Wildpark Rappweiler) mit eingeschränkter oder schlechter ÖPNV-Erreichbarkeit
Qualität der ÖPNV-Anbindung von touristischen Zielen mit ähnlicher Bedeutung je nach zuständigem Aufgabenträger sehr unterschiedlich
Die Bedienungszeiträume der per se vorhandenen Angebote sind teilweise nicht auf die touristischen Belange ausgerichtet

Handlungsfeld Digitalisierung

Digitalisierung bietet die Möglichkeit, den ÖPNV in der Nutzung einfacher und damit intuitiver zu gestalten. Dazu gehören etwa die Schnelligkeit von Informationen für viele Informationskanäle (Echtzeitdaten) und der Aufbau automatisierter Systeme zur Tarifermittlung. Digitalisierung bietet damit das Potenzial, Hemmschwellen zur Nutzung des ÖPNV wie die Ermittlung des richtigen Tarifs und den Fahrkartenkauf an einem Automaten zu reduzieren. Sog. On-Demand-Verkehre (Mobilität auf Bestellung) können zudem durch die Digitalisierung vorangetrieben werden.

Tab. 9: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Digitalisierung

StärkenSchwächen
Neuer Aufbau der Saarfahrplan-AppKeine flächendeckende Bereitstellung von Echtzeitdaten im gesamten Busnetz
Ermittlung und Verteilung von Echtzeitdaten auf Anzeigen, Internetangeboten und AppsMangel an Ressourcen zur Entwicklung digitaler Anwendungen rund um den ÖPNV im Saarland
Keine Ansätze für eine automatisierte Tarifermittlung nach einer Fahrt

Handlungsfeld Tarif und Vertrieb

Ein Tarifsystem steht immer im Spannungsfeld zwischen möglichst einfach und möglichst gerecht. Tarifgerechtigkeit bedingt jedoch oft eine komplizierte Tarifstruktur, die potenzielle Fahrgäste trotz eines attraktiven Bedienungsangebots von der Nutzung des ÖPNV abhält. Zielführend ist daher der Ansatz einer vielfältigen Vertriebsstruktur, über die sich Kundinnen und Kunden beraten lassen können.

Der Stärke eines landesweit einheitlichen Tarifsystems im Saarland stehen zwei wesentliche Schwächen gegenüber: die überwiegend negative Wahrnehmung des Tarifsystems durch die (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzer sowie das große Defizit der Integration grenzüberschreitender Verbindungen mit Zielen in der französischen Region Grand Est.

Tab. 10: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Tarif und Vertrieb

StärkenSchwächen
Einheitliches Tarifsystem im Saarland unabhängig von Verkehrsmitteln und VerkehrsunternehmenTarifsystem (Preise, Wabenstruktur) wird von vielen Nutzerinnen und Nutzern als unattraktiv und teilweise als ungerecht empfunden; hinzu kommt ein unübersichtliches Ticketsortiment
Übergangstarif mit Rheinland-Pfalz im Osten (Tarifkragen des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar) und LuxemburgVergleichsweise geringer Anteil von Abo- Kunden
Vielfältige Beratungsangebote über Internet, Telefon und KundenzentrenKeine einheitliche Lösung im Tarif für grenzüberschreitende Verkehre zwischen dem Saarland und Frankreich (Region Grand Est)
JobTicket nach Einführung mit hoher Akzeptanz

Kaum attraktive Angebote für Gelegenheitsfahrer; keine Mehrfahrtentickets und kaum Kombi-Tickets, um anlassbezogen öffentliche Verkehrsmittel als Alternative auszuprobieren

Hohe Marktanteile im Schülerinnen- und Schülerverkehr, obwohl es keine Schulwegkostenfreiheit im Saarland gibtTeilweise hohes Preisniveau, insbesondere für Schülerinnen und Schüler, Familien sowie Seniorinnen und Senioren
Rabattkarte (saarVV-Card) mit geringer Marktdurchdringung und geringerer Rabattierung im saarVV-Tarif als mit der Bahncard
Nur Einzelfahrkahrkarten für die Fahrradmitnahme vor 9:00 Uhr

Handlungsfeld Service und Komfort

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sollte bei den Kundinnen und Kunden eine positive emotionale Bindung erzeugen. Ein gutes Image des ÖPNV geht mit Komfort beim Bus- und Bahnfahren sowie mit dem Gefühl des Informiertseins einher. Im Saarland besteht zudem das Erfordernis, diesen Ansprüchen auch bei Nutzerinnen und Nutzern aus dem benachbarten Frankreich gerecht zu werden. Es gilt demnach, Sprachbarrieren abzubauen und im Service eine bilinguale oder multilinguale Kommunikation zu etablieren. Dies erzeugt besonders bei der Zielgruppe der Gelegenheits- und Neukundinnen und -kunden einen zusätzlichen Komfort.

Tab. 11: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Service und Komfort

StärkenSchwächen
Hohe Zufriedenheit mit dem Komfort der Fahrzeuge und der Freundlichkeit des PersonalsInternetzugang (WLAN-Hotspots) bisher nur in wenigen Bahnhöfen vorhanden
Ansätze zur bilingualen Information bereits vorhanden (z. B. Saarbahn)Informationen für Zielgruppen (z. B. Menschen mit Mobilitätseinschränkung) variieren in Art und Umfang je nach Verkehrsunternehmen
Moderne Fahrzeuge mit zeitgemäßen Komfortmerkmalen (u. a. Klimatisierung, Mehrzweckbereichen) auf allen Linien des SPNV und den R-LinienGeringe Zufriedenheit mit der Fahrgastinformation in den Fahrzeugen, an den Bahnhöfen und Haltestellen sowie im Internet
Kostenloses WLAN in den Fahrzeugen des SPNV bereits weit verbreitet

Handlungsfeld Sicherheit und Sauberkeit

Das Handlungsfeld Sicherheit und Sauberkeit umfasst sowohl die tatsächliche, messbare Sicherheit („objektive Sicherheit“) im ÖPNV als auch die wahrgenommene Sicherheit („subjektive Sicherheit“), die auch eng mit dem Erhaltungszustand und der Sauberkeit von Fahrzeugen und Verkehrsanlagen des ÖPNV verbunden ist.

Im Saarland ist die Häufigkeit von Unfällen mit Linienbussen und Saarbahn-Fahrzeugen (im Bereich der Straßenbahn-Strecken) insgesamt gering. Auch die Zahl der schwerverletzten und getöteten Personen ist niedrig, wobei die Saarbahn aufgrund der höheren Verkehrsleistung etwas häufiger von Unfällen betroffen ist als der Busverkehr. Im Eisenbahnverkehr weisen die bei der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchungen für das Saarland erfassten Zahlen zu Unfällen geringe Zahlen aus. Insbesondere schwere Personenschäden (Getötete und Schwerverletzte) sind kaum zu verzeichnen. Allerdings häufen sich leichte Unfälle beim Ein- und Aussteigen an den Stationen.

Bei der Bewertung der subjektiven Sicherheit und den damit verbundenen Aspekten wie Sauberkeit und Erhaltungszustand ist zwischen den Fahrzeugen und Verkehrsstationen im Saarland klar zu differenzieren: Während die Sicherheit und Sauberkeit im Fahrzeug durchweg gut bis sehr gut wahrgenommen wird, fallen die Bewertungen für die Verkehrsstationen negativ aus.

Tab. 12: Stärken und Schwächen im Handlungsfeld Sicherheit und Sauberkeit

StärkenSchwächen
Im Verhältnis zur Verkehrsleistung und Zahl der beförderten Personen nur wenige Unfälle, insbesondere wenige PersonenschädenNegative Bewertung des Sicherheitsgefühl, der Sauberkeit und gesamten Aufenthaltsqualität an Verkehrsstationen
Hohe Zufriedenheit mit dem Sicherheitsgefühl und der Sauberkeit in den FahrzeugenHäufung von leichten Personenschäden beim Ein- und Ausstieg an den Stationen
Einsatz von Sicherheitspersonal abends; Ausstieg an den Stationen Durchführung eines Pilotprojekts mit verstärktem Einsatz von Sicherheitspersonal