Thema: Landwirtschaft
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Landwirtschaft

Landwirtschaftsministerin Petra Berg packt im Weinberg mit an

Weinlese an der Obermosel hat begonnen

Hieß es Anfang September in der Fachpresse noch, dass Deutschland 2023 eine große Weinernte erwartet, spricht man mittlerweile von einem Herbst mit einem noch nicht abschließend zu beziffernden Ertragsverlust. Veränderte klimatische Bedingungen, dadurch bedingte Wettereinflüsse und deren Auswirkungen auf die heranreifenden Trauben haben Spuren hinterlassen. Landwirtschaftsministerin Petra Berg besichtigte am Mittwochvormittag das Weingut der Familie Hartmann in Perl und half bei der Lese im Weinberg mit. Gelesen wird in diesem Jahr die Rebsorte Weißburgunder.

„Jedes Wein-Jahr ist anders und genau das macht den jährlich neu entstehenden saarländischen Wein immer wieder so besonders“, betont Berg. „Wein ist ein Kulturgut unserer Heimat, es gilt dieses zu wahren, zu ehren und zu schätzen. Vor allem in Hinblick auf die Folgen der klimatischen Veränderungen.“

Im Saarland beeinflussten insbesondere die großen Niederschläge vor einigen Wochen sowie einige frühe Pilzkrankheiten (Peronospora- und Oidiuminfektionen) die Weinlese. Zudem kam es vor zwei Wochen zu einem Hagelschlag, der Teile der Weinberge des Nenniger Schlossbergs zerstört hat. In den betroffenen Anlagen spricht man von einem Totalausfall der Ernte. Immerhin ist das nur ein kleiner Teil der mittlerweile rund 125 Hektar großen saarländischen Weinbaufläche.

Wenn nun, wie in diesem Jahr vielfach geschehen, reifende und bereits reife Trauben verletzt werden, aufplatzen oder sich an den Beerenansatzstellen abdrücken, müssen die Trauben so rasch wie möglich sehr selektiv geerntet werden, um die entstandenen Eintrittspforten für Mikroorganismen und den dadurch begünstigten Verderb der Trauben entgegenzuwirken.

„Wir haben durch die anhaltende Spitzenleistung unserer saarländischen Winzerinnen und Winzer in der selektiven Ernte der vorhandenen gesunden Trauben ein qualitativ hochwertiges Lesegut als Lohn für diese Mühen erhalten“, so die Ministerin. „Zwar müssen Abschläge vom Ertrag gemacht werden, das Können unserer saarländischen Winzerinnen und Winzer wird uns aber auch dieses Jahr wieder einen qualitätsmäßig guten Tropfen, nach all den Anstrengungen im Weinberg, ins Glas bringen.“

Das Weingut Hartmann liegt in Perl an der Obermosel inmitten des Dreiländerecks. Es wird bereits in dritter Generation von Pasqualina und Markus Hartmann geführt. Auf rund sechs Hektar Rebfläche bewirtschaften sie in Perl und in Perl-Sehndorf ihre Weinberge. Die Reben gedeihen hier überwiegend auf Muschelkalkböden und sandigen Lehmböden, was sich im besonderen Charakter der Weine widerspiegelt. Zu den Rebsorten des Weingutes gehören: Elbling, Rivaner, Weißburgunder, Grauer Burgunder, Auxerrois, Riesling, Spätburgunder und Chardonnay. „Was uns antreibt ist die Passion für guten Wein und die Liebe zur Heimat“, sagt Winzer Markus Hartmann.

Hintergrund:

Saarländischer Qualitätswein wächst in dem als Dreiländereck bekannten äußersten Nordwesten des Saarlandes. Die Grenzorte Perl, Oberperl, Sehndorf und Nennig an der Obermosel sind die einzigen saarländischen Orte, in denen Qualitätswein geerntet und hergestellt wird. Der saarländische Qualitätswein wächst demnach an der Obermosel und nicht an der Saar, wie häufig angenommen wird. Das saarländische Qualitätsweingebiet gehört zum Anbaugebiet Mosel, hier zum Bereich „Moseltor“.

Medienansprechpartner

Matthias Weber

Matthias Weber
Pressesprecher

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke des Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz