Thema: Klima
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz

Vegetationsentwicklung

Die Phänologie (Lehre von den Erscheinungen) befasst sich mit den im jahreszeitlichen Ablauf periodisch auftretenden Erscheinungen der Pflanzen- und Tierwelt, z. B. Blattaustrieb, Blüte und Blattfall, Zugverhalten und Paarungszeit von Vögeln. Phänologische Beobachtungen der Pflanzen erfassen die wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen, also die Eintrittszeiten charakteristischer Entwicklungsstadien (Phasen) der Pflanzen. Aus den Eintrittszeiten phänologischer Phasen kann der Einfluss veränderter Umweltbedingungen, v. a. Änderungen von Witterung und Klima, auf die Vegetationsentwicklung ermittelt werden. Verschiebungen phänologischer Phasen in Abhängigkeit von Temperaturveränderungen sind wissenschaftlich belegt und indizieren die Wirkung von Klimaänderungen in der belebten Natur. Langjährige Datenreihen haben dabei einen hohen Stellenwert.

Verschiebungen der Phasen können Auswirkungen für den Obst- und Weinbau, die Landwirtschaft und den Wald sowie für Lebensgemeinschaften und Arten haben. Denkbar sind veränderte und neue Konkurrenzen und Wechselwirkungen. Zudem bleibt auch bei früherem Blühbeginn infolge wärmerer Frühjahrstemperaturen weiterhin die Gefahr von Spätfrösten z. B. für die Obstblüte bestehen.

Die Vegetationsperiode wird definiert als derjenige Zeitraum des Jahres, in dem die Pflanzen photosynthetisch aktiv sind, d.h. wachsen, blühen und fruchten. Der Beginn der Apfelblüte gilt für die Nachverfolgung der Vegetationsperiode als Anzeiger für den Frühlingsbeginn. Um außerdem die Dauer der phänologischen Vegetationsperiode messen zu können, wird die Zeitspanne zwischen dem relativ frühen Blühbeginn der Salweide und der Blattverfärbung der Stieleiche erfasst. Damit ist eine Annäherung an die landwirtschaftliche Vegetationsperiode möglich.

Der Zeitraum von 1961 bis 1990 gilt als Klimanormalperiode und wird  als Vergleichszeitraum beibehalten.

Die Grafik aus dem Klimaatlas des deutschen Wetterdienstes zeigt die Abweichung des Vegetationsbeginns gegenüber den durchschnittlichen Werten von 1961-1990 für das Saarland und Rheinland-Pfalz auf. Es sind deutliche Verschiebungen von bis zu 20 Tagen zum Jahresanfang hin sichtbar.