Thema: Boden und Altlasten

"Erosions-Kataster"

Überflutungen und Trockenheiten werden in den nächsten Jahrzehnten anhalten. Durch zunehmenden Starkregen nimmt auch der Oberflächenabfluss zu. Aufgrund des raschen Wasserabflusses wird dieses Wasser für die Wasserrückhaltung und deren Bildung fehlen. Dies hat Folgen für die Vegetation und somit auch wieder für den Boden und seine Funktionen. Zur Durchführung des landwirtschaftlichen Förderechts musste die Abgrenzung erosionsgefährdeter Gebiete entsprechend angepasst werden. Die Kulisse der SL-ErosionsSCHV bietet hier einen Einblick, für erosionsgefährdete Gebiete im Saarland. Mit der Erkenntnis ergeben sich Ableitungen für zu ergreifende Maßnahmen.

| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Boden

Weitere Gefahren für den Boden

Neben einer Belastung durch Schadstoffe ist der Boden weiteren Gefahren ausgesetzt. Dazu gehören: der Flächenverbrauch, die Erosion, die Versauerung, die Verdichtung sowie der Verlust organischer Substanz.

Flächenverbrauch

Die konkret mit dem Begriff Flächenverbrauch verbundene Gefahr für den Boden besteht in der Versiegelung der Erdoberfläche. Durch die Versiegelung werden die natürlichen Bodenfunktionen außer Kraft gesetzt. Zudem wird der Boden in seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte unzugänglich.

Auch ein Spielplatz oder Park verbraucht Fläche. Im Gegensatz zu einem asphaltierten Parkplatz kann hier aber Wasser versickern, im Boden gespeichert oder Bestandteil des Grundwassers werden.

Von einer versiegelten Fläche abgeleitetes Wasser wird in der Regel über Kanäle den Kläranlagen zugeführt. Das heißt, es wird der Grundwasserneubildung entzogen.

Erosion

Tiefe Gräben auf Ackerflächen, mit Boden bedeckte junge Pflanzen oder abgeschwemmtes Bodenmaterial auf Straßen und Wegen sind sichtbare Zeichen eines Bodenabtrags (Erosion).

Während die Erosion durch Wasser im Saarland weitverbreitet ist, spielt eine Erosion durch Wind keine Rolle. Das ist in anderen Bundesländern nicht immer so.

Das Auftreten von Bodenerosion durch Wasser ist sowohl von natürlichen Faktoren als auch von der Bewirtschaftung der  Böden abhängig:

  • Bodeneigenschaften (z.B. Humusgehalt und Durchlässigkeit),
  • Häufigkeit und Intensität von Niederschlägen,
  • Hangneigung, Hanglänge und Hangform,
  • Bodenbedeckung und Bodenbearbeitung.

Versauerung

Bodenversauerung ist ein natürlicher Prozess, der über Jahrhunderte hinweg stetig stattfindet. Der Mensch verstärkt diesen Prozess durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas). Insbesondere werden in stark urbanisierten und industrialisierten Lebensräumen Schwefel- und Stickoxide emittiert. Wenn diese Luftschadstoffe z.B. über den Niederschlag in den Boden gelangen, bilden sich Säuren. - Der Boden versauert.

Die Bodenversauerung betrifft im Saarland vorwiegend Waldstandorte. Mit Kalkungen wird versucht, der Versauerung entgegenzuwirken. Die Zuständigkeit für die Waldböden liegt innerhalb des Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz bei der Abteilung D – Naturschutz, Forsten. Nähere Informationen zur Waldkalkung finden Sie dort.

Verdichtung

Krümeliger und gut durchlüfteter Boden ist fruchtbar. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Stabilität der Bodenbestandteile.

Wird der Boden verdichtet, entstehen negative Effekte:

  • Der vorhandene Porenraum nimmt ab,
  • der Boden wird weniger durchlässig für Pflanzenwurzeln und Wasser und
  • die Aktivität der Bodenlebewesen reduziert sich fortschreitend.

Verlust organischer Substanz

Abgestorbene, organische Bestandteile bilden im Boden den Humus. Dabei werden Minerale „lebend“ miteinander verbaut. Besonders viel Humus befindet sich im Oberboden, also nahe der Erdoberfläche.

Umweltbedingungen beeinflussen den Humusgehalt. Mangelnde Bodenbedeckung, Entwässerungsmaßnahmen sowie fehlerhafte Nutzung beanspruchen den Boden stark. Dies führt oft zur Verringerung des Humusgehaltes.