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Müllberg im Wald bei Neunkirchen sorgt für Ärger – Umwelt-Staatssekretär Thul: Kostenlose Entsorgung in Wertstoffhöfen nutzen! – Polizei ermittelt

Der Fund am vergangenen Wochenende auf dem Wertholzplatz in der Nähe des Menschenhauses in Neunkirchen hat nicht nur beim SaarForst für Aufregung und Ärger gesorgt.

Von Samstag auf Sonntag wurde im Wald zwischen Spiesen und Neunkirchen eine LKW-Ladung Sperrmüll ausgekippt, darunter alte Holzlatten, Styropor, Farbeimer und ausrangierte Einrichtungsgegenstände. „Wieso Menschen auf die Idee kommen, in der Natur ihren Müll einfach abzuladen, bleibt ein Rätsel und ist eine unfassbare Sauerei“, so Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul. „Der Aufwand, nachts in die saarländischen Wälder zu fahren und mit Abfällen die Natur und Umwelt zu belasten, ist doch deutlich größer, als das kostenlose Angebot der vielen Wertstoffhöfe zu nutzen und seinen Müll fachgerecht zu entsorgen. Ich hoffe, der oder die Täter können zur Rechenschaft gezogen werden.“ Der örtliche Jagdpächter hatte den Fund der Polizei gemeldet, die die Ermittlungen aufgenommen hat.

Leider kommt es immer häufiger vor, dass Bürger und dubiose Unternehmen ihren Unrat nicht ordnungsgemäß entsorgen, sondern einfach wild in der Natur abladen. Das belegen auch die gestiegenen Kosten, die für die Beseitigung des Abfalls im saarländischen Staatswald aufgewendet werden müssen. Allein 2020 wurden rund 250.000 Euro für die Entsorgung der illegalen Müllablagerungen im SaarForst benötigt. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 reichten im Saarland noch knapp 157.000 Euro für die Beseitigung.

„Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, Abfälle einfach im Wald abzukippen und anderen damit Unkosten, Arbeit und Ärger zu bereiten. Müll gehört nicht in den Wald, sondern auf einen der zahlreichen Wertstoffhöfe, Grünschnittdeponien oder in Verbrennungsanlagen“

Umweltstaatssekretär Sebastian Thul

„Jede Plastikflasche und jeder Autoreifen im Wald ist einer zu viel. Diejenigen, die sich in großem Stil von ihrem Unrat befreien, belasten die Umwelt, Tiere und Pflanzen, und schieben die Verantwortung und die Kosten der Entsorgung auf die Allgemeinheit.“

Plastik benötigt mehrere Hundert Jahre zum Verrotten, ein Autoreifen rund zweitausend Jahre, eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe ist erst nach zehn Jahren verschwunden. Glasflaschen bestehen aus anorganischem Quarzsand und verrotten daher nicht. Sie können bis zu 50.000 Jahre überdauern. „Der wilde Müll im Wald ist weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Austretende und bei der Zersetzung frei werdende Schadstoffe sind eine Gefahr für Mensch und Tier. Um unsere Umwelt nicht mit Müll zu belasten, ist jeder Einzelne gefordert“, so der Staatssekretär.

Die Deponierung von illegalem und gefährlichem Abfall ist kein Kavaliersdelikt. Wer erwischt wird, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.

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