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Vermeidung von Plastik im Wald

Staatssekretär Sebastian Thul besucht Testflächen des SaarForst Landesbetriebs für „Alternative Wuchshüllen“

Seit 2018 wurden im Staatswald des Saarlandes 325.000 Bäume gepflanzt. Damit die neu gepflanzten und klimaangepassten Baumarten auch entsprechend geschützt sind und nicht von Rehen oder anderem Schalenwild gefressen oder von Adlerfarn und Brombeeren überwuchert werden, kommen im Forst verschiedene Varianten des Flächenschutzes zum Einsatz. Um künftig auf den Einsatz von Wuchshüllen aus Kunststoffen verzichten zu können, werden durch den SaarForst Landesbetrieb zahlreiche Alternativen aus biologisch abbaubaren Materialien auf ihre Eignung getestet.

„Wälder sind in hohem Maße naturnahe Ökosysteme“, betont Thul. „Es gilt also, die aktive Nutzung von Plastik im Wald möglichst gering zu halten, auch wenn die Produkte nach dem Einsatz wieder entfernt werden.“ Im September 2022 hatte auch die Agrarministerkonferenz einen Beschluss zur „Plastikvermeidung im Wald“ gefasst.

Der SaarForst Landesbetrieb hat eine Vielzahl am Markt verfügbarer Wuchshüllen aus Naturmaterialien auf fünf Projektflächen getestet. Die Alternativprodukte können jedoch bislang die Eigenschaften der bewährten Wuchshüllen aus Kunststoff nur bedingt erfüllen. Bisherige Erfahrungen mit Pflanzenschutzhüllen z.B. auf Holzbasis zeigen, dass diese Produkte eine bevorzugte „Rankhilfe“ für die Brombeere darstellen und deshalb an entsprechenden Standorten sehr stark überwuchert werden. Auch die oftmals geringe Lichtdurchlässigkeit von den am Markt verfügbaren Alternativen ist eine der größten Schwächen.

„Wir werden hier weiter die Alternativen testen und zusammen mit dem SaarForst Erfahrungswerte sammeln, auf welchen Flächen welche Alternative in Frage kommt“, sagt der Staatssekretär. „Ziel ist es, die Wälder plastikfrei zu machen. Doch dafür müssen adäquate Ersatzprodukte her, auch wenn sie Mehrkosten bedeuten. Um den Wald klimaresilienter zu gestalten, müssen wir diesen Weg gehen, denn er ist alternativlos.“

Hintergrund:

Der Einzelschutz von Forstpflanzen dient dem Schutz der Pflanze vor Wildverbiss bzw. dem Schutz vor Fegeschäden. Ein solcher Einzelschutz kann entweder den Leittrieb oder die ganze Pflanze schützen. Das Hauptaugenmerk liegt meist jedoch auf dem gesamten Schutz der Pflanze. Hierzu können sogenannte Wuchsgitter (Netzgeflechte) oder aber auch Wuchshüllen verwendet werden. Diese bestehen vorwiegend aus Kunststoff. Seit einigen Jahren gibt es Firmen, die sich auf die Entwicklung und Herstellung plastikfreier Produkte spezialisiert haben. Diese Produkte sind jedoch noch am Anfang ihrer Entwicklung und stehen noch nicht flächendeckend zu Verfügung. Diese Alternativprodukte müssen unterstützt und erprobt werden.

Medienansprechpartner

Matthias Weber

Matthias Weber
Pressesprecher

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

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