Landwirtschaftsminister Jost lobt Bericht der Zukunftskommission: Müssen Landnutzung und Umweltschutz zusammendenken
Der saarländische Landwirtschaftsminister Reinhold Jost zum heute vorgelegten Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft:
„Der Kompromiss, den die Zukunftskommission Landwirtschaft jetzt vorgelegt hat, ist richtig und wichtig.
Es ist dem Gremium gelungen, letztlich im Konsens überraschend klare Vorstellungen zu formulieren, wie eine künftige Agrarpolitik, die Landnutzung und Naturschutz zusammenbringt, aussehen sollte. Und das war bei der Vielzahl unterschiedlicher Interessen nicht unbedingt zu erwarten. Ich sehe in den Empfehlungen der Kommission eine große Chance. Auf dieser Basis kann und muss der Umbau der Landwirtschaft jetzt zügig angepackt werden.
Der heute veröffentlichte Bericht zeigt, und darüber freue ich mich sehr, dass wir hier im Saarland auf dem richtigen Weg sind. Wir investieren seit Jahren viel Energie und Geld in den Ausbau des Ökolandbaus, der ein Erfolgsschlüssel für eine ökologischere Neuausrichtung der Landwirtschaft ist. Im Saarland sind wir mit unserem Anteil von 19 Prozent Ökolandbau in Deutschland und der EU mit Abstand Spitzenreiter. Das Ziel der EU, bis 2030 den Anteil von Biolandbau auf 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche auszuweiten, haben wir bereits für 2025 ins Auge gefasst.
Wir müssen Landnutzung und Umweltschutz zusammendenken – dafür habe ich auch im letzten Jahr als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz geworben. Im Mai 2020 haben auf unsere Initiative hin erstmals die Ministerinnen und Minister der Umwelt- und der Agrarressorts gemeinsam getagt, mit dabei auch die EU-Kommissare für Umwelt und Landwirtschaft. Von dieser Konferenz ging ein wichtiges Signal aus: Wir müssen unsere Lebensmittel-Versorgung und gleichzeitig die Lebensgrundlagen sicherstellen. Das geht nur miteinander, nicht gegeneinander.
Wichtig ist aber, und darauf weist auch die Kommission hin: Der Umbau wird viel Geld kosten, mehr Umweltschutz, auch mehr Tierwohl heißt mehr Aufwand für die Landwirte, heißt mehr Kosten. Der von der Kommission empfohlene Umbau der Fördersysteme – nicht die Größe der Betriebe, sondern die gesamtgesellschaftlichen (Umwelt-)Leistungen werden honoriert – ist der richtige Weg.
Eine stärker an Umweltschutz und Tierwohl ausgerichtete Arbeitsweise muss sich für die Landwirte auch rechnen. Wir müssen Landwirtschaft flächendeckend in ihrer Vielfalt erhalten.
Den beschriebenen Umbau können Politik und Landwirte aber nicht alleine schultern, auch darauf weist die Kommission richtigerweise hin. Wir alle, die gesamte Gesellschaft, müssen die Ziele mittragen. Mehr Umweltschutz wird nicht ohne höhere Preise, verbunden mit mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel zu haben sein."
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