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Nitratbelastung: Minister Jost fordert mehr Engagement der Bundeslandwirtschaftsministerin

„Offenbar braucht es erst massive Drohungen aus Brüssel, bis endlich Bewegung in die Bundespolitik kommt.“

„Die Probleme sind seit Jahren bekannt, aber passiert ist nichts. Deshalb dürfen jetzt auch unsere saarländischen Landwirte die Suppe auslöffeln, die sie nicht angerührt haben", so Jost.

Der saarländische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Reinhold Jost zeigt sich verärgert über die „halbherzigen Bemühungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, die Nitratbelastung im Grundwasser zu senken“. Jost: „Die Probleme sind seit Jahren bekannt, aber passiert ist nichts. Deshalb dürfen jetzt auch unsere saarländischen Landwirte die Suppe auslöffeln, die sie nicht angerührt haben.“ Denn die saarländische Landwirtschaft werde durch die nun anstehende weitere Verschärfung der Düngeverordnung für die Fehler mitbelastet, die in viehreichen Regionen Deutschlands begangen wurden.

Im Bundesvergleich steht das Saarland sehr gut da. Die beiden im Saarland ausgewiesenen „roten Gebiete“ betreffen aktuell ca. 1,08 % der Landesfläche. Die Grenzwertüberschreitungen für Nitrat in diesen so genannten „Hot Spots“ sind zudem relativ gering, Messwerte liegen zwischen 50 und 60 mg/l.

„Hier zeigen sich die positiven Auswirkungen einer extensiven Landwirtschaft mit vergleichsweise geringem Viehbestand und einer – infolge unserer Förderpolitik – weit über Bundesschnitt wachsenden Zahl ökologisch wirtschaftender Landwirte“, so Jost.  „Außerdem haben wir dort, wo es Mess-Auffälligkeiten gibt, bereits Gegenmaßnahmen getroffen. Im Übrigen werden Landwirte, die sich im Umgang mit Böden und Gewässern nicht an Regeln halten, von uns ohne Nachsicht sanktioniert.“

Minister Jost fordert vor diesem Hintergrund ein generelles Umsteuern in der Landwirtschaftspolitik des Bundes. „Das Saarland geht hier mit gutem Beispiel voran. Wir machen unsere Hausaufgaben und wollen uns nicht für die Untätigkeit anderer in Geiselhaft nehmen lassen“, so der Minister.       

Hintergrundinformationen:

In der aktuellen Nitratdiskussion geht um die Nitratbelastung im Grundwasser insgesamt aus landwirtschaftlichen Quellen. Rückschlüsse auf die aktuelle Situation der Wasserversorgung können nicht gezogen werden. Diese ist gesichert, die Wasserversorger müssen im abgegebenen Trinkwasser den Nitratgrenzwert 50mg/l garantieren. Die entsprechenden Trinkwasseranalysen werden regelmäßig durchgeführt und von den Wasserversorgern veröffentlicht.

In den 16 saarländischen Grundwasserkörpern wird nach den Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie der Nitratgrenzwert flächendeckend eingehalten. Es verbleiben damit nur kleinere Gebiete, sogenannte „Hot Spots“, die aktuell  im Hinblick auf den Verursacher Landwirtschaft als rote Gebiete nach der Düngeverordnung ausgewiesen wurden (Saarländische Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung vom 25. Juni 2019).

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