| Ministerium für Inneres, Bauen und Sport | Feuerwehr, Rettungsdienst, Sicherheit und Verteidigung

Brandschutz/Feuerwehren

Es ist Aufgabe der saarländischen Gemeinden, eine dem örtlichen Bedarf des Brandschutzes und der Technischen Hilfe angemessene Feuerwehr zu unterhalten. Der Brandschutz und die Technische Hilfe umfassen die Gewährleistung vorbeugender und abwehrender Maßnahmen gegen Brände sowie Brandgefahren und gegen andere Gefahren.

"Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht" - so Friedrich Schiller im Lied von der Glocke.

Feuer bedeutete in der Menschheitsgeschichte immer Licht, Wärme und Leben, aber auch Zerstörung, Vernichtung und Tod. Es ist Aufgabe der saarländischen Gemeinden, eine dem örtlichen Bedarf des Brandschutzes und der Technischen Hilfe angemessene Feuerwehr zu unterhalten. Der Brandschutz und die Technische Hilfe umfassen die Gewährleistung vorbeugender und abwehrender Maßnahmen gegen Brände sowie Brandgefahren und gegen andere Gefahren.

Diese Aufgaben werden im Saarland in erster Linie durch die Freiwilligen Feuerwehren mit landesweit etwa 11.334 Aktiven bewältigt. Die Stadt Saarbrücken hält als einzige Gemeinde des Saarlandes eine Berufsfeuerwehr mit einer Stärke von 189 hauptamtlichen Feuerwehrangehörigen vor. Industriebetriebe mit erhöhtem Gefahrenpotenzial sind gefordert, zur betrieblichen Gefahrenabwehr Betriebs- oder Werkfeuerwehren einzurichten. Derzeit können im Saarland 15 Betriebe mit anerkannten Werkfeuerwehren auf insgesamt 877 aktive Feuerwehrangehörige zurückgreifen.

Im Jahre 2018 mussten die kommunalen Feuerwehren landesweit zu insgesamt 10.720 Einsätzen ausrücken; 8.263 Einsätze waren im Bereich der Hilfeleistungen und 2.457 Einsätze im Bereich des Brandschutzes abzuarbeiten. Bei den Einsätzen zur Brandbekämpfung wurden 236 Menschen gerettet, 16 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Bei den Einsätzen zur Hilfeleistung, insbesondere bei Verkehrsunfällen, wurden 1.198 Menschen gerettet und 64 Personen tot geborgen.

Da die Einsätze der Feuerwehren immer vielfältiger und schwieriger werden, muss die Einsatzfähigkeit ständig den neuen Anforderungen angepasst werden, das heißt, es muss eine fachlich fundierte, realitätsbezogene und qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung der Feuerwehreinsatzkräfte gewährleistet sein.

Landesfeuerwehrschule des Saarlandes Landesfeuerwehrschule des Saarlandes
Foto: Landesfeuerwehrschule des Saarlandes

Das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport ist als oberste Aufsichtsbehörde für den Brandschutz gemeinsam mit den Gemeinden und Gemeindeverbänden auch für die Ausbildung der Feuerwehreinsatzkräfte verantwortlich. Die Ausbildung durch das Land erfolgt zentral an der Landesfeuerwehrschule. Mit der Erweiterung der Landesfeuerwehrschule und dem Bau des dazugehörigen Übungsgeländes wurden die Voraussetzungen für eine Optimierung der theoretischen und praktischen Ausbildung der Feuerwehrangehörigen geschaffen. Das im Jahre 2006 in Betrieb genommene Brandübungshaus mit einer gasbetriebenen Brandsimulationsanlage ermöglicht dabei eine realitätsnahe „heiße“ Ausbildung, durch die Handlungsabläufe eintrainiert werden, die den Feuerwehrangehörigen auch in Stresssituationen sicher und richtig handeln lassen. Des Weiteren unterstützt unser Ministerium die Gemeinden bei erforderlichen Baumaßnahmen und fördert die Normung und die Forschung auf dem Gebiet des Brandschutzes.

Landesfeuerwehrschule

Landesfeuerwehrverband des Saarlandes

Der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. ist die Interessenvertretung der über 16.000 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Angehörigen der Freiwilligen, Berufs- und Werkfeuerwehren im Saarland. Er ist zugleich ihr Sprachrohr, als auch ein wertvoller Dienstleister, beispielsweise im Bereich der Aus - und Fortbildung.

Im November 1995 wurde der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. gegründet. Unter seinem Dach vereinen sich die fünf Kreisfeuerwehrverbände, der Feuerwehrverband des Regionalverbandes und die Saarländische Jugendfeuerwehr, aber auch die Berufsfeuerwehr Saarbrücken und die Arbeitsgemeinschaft Werkfeuerwehren und Betrieblicher Brandschutz Saarland. Damit ist er umfassender Vertreter für alle Feuerwehrangehörigen im Saarland, egal ob im Ehren- oder im Hauptamt und von der Kinderfeuerwehr bis hin zur Alters- und Ehrenabteilung. Der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. ist einer der Mitglieder im Deutschen Feuerwehrverband. Auf Ebene dieses Bundesverbandes stellt das Saarland ein Mitglied des Präsidialrates, vier Delegierte und verschiedene Mitglieder in den Fachausschüssen.

Von der Basis der Freiwilligen Feuerwehr bis hinauf in den Deutschen Feuerwehrverband gilt das Prinzip der ehrenamtlichen Führung. Alle Funktionsträger des Verbandes werden von den Feuerwehrangehörigen selbst bzw. durch deren Delegierte gewählt. Dem Landesfeuerwehrverband steht derzeit Bernd Becker als Präsident vor. Unterstützt wird er von seinen beiden Vizepräsidenten Manfred Rippel und Gerhard Sauer sowie dem restlichen Vorstand. Die Vorsitzenden der im Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. organisierten Verbände sind als Mitglieder  in dem Verbandsvorstand integriert. Dadurch wird eine adäquate Vertretung auf Gemeinde- bis hinauf in die Landesebene gewährleistet.

In allen Belangen rund um das Feuerwehrwesen vertritt der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. die in ihm organisierten Feuerwehren und Feuerwehrangehörigen. Zugleich steht er auch den Städten und Gemeinden, den Gemeindeverbänden sowie dem saarländischen Innenminister als Partner und Berater im Bereich des Feuerwehrwesens zur Seite. Als gesellschaftspolitische Vertretung steht er für die Interessen der Feuerwehren im Saarland ein und ist deren Sprachrohr bei allen Themen des Brand- und Katastrophenschutzes sowie der Hilfeleistung, bei allen gesetzlichen Regelungen, die die Feuerwehr berühren, bei sozialen Belangen und Themen des Unfallschutzes sowie in der Aus - und Fortbildung. Auf Landes- wie auf Gemeindeverbandsebene ist es das Ziel des Verbandes, gemeinsam mit den Entscheidungsträgern dem Brandschutz und der Hilfeleistung zu dienen. Der Feuerwehrverband unterstützt die Gemeinden bei ihrer aus § 3 des Saarländischen Brandschutzgesetzes resultierenden Verpflichtung, den Brandschutz und die Hilfeleistung sicherzustellen.

Um all diesen teils weitgreifenden und sehr speziellen Themengebieten gerecht zu werden arbeiten unter dem Dach des Landesfeuerwehrverbandes Saarland e.V. 13 kompetente und hoch engagierte Fachausschüsse. Nicht zuletzt dank dieser Fachausschüsse ist der Landesverband in der Lage, regelmäßig Aus - und Fortbildungen für die Feuerwehrangehörigen im Saarland anzubieten. Stellvertretend für alle anderen soll hier die Brandschutzerziehung, die Fahrausbildung und das Training im Umgang mit Motorkettensägen genannt sein. So bietet er Lehrgänge an einem Sondersignalfahrtrainer an. Dabei können Feuerwehrangehörige in einem sicheren Umfeld das Fahren mit Blaulicht und Martinshorn unter fachkundiger Anleitung trainieren.  Ähnlich umfassend betreut der Landesverband auch die Ausbildung von Feuerwehrleuten an Motorkettensägen. Ein Ausbilderteam mit Spezialausrüstung steht dafür bereit und organisiert Saarland weit die  Lehrgänge. Darüber hinaus organisiert der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. aber auch Fortbildungen und Informationsveranstaltungen in unterschiedlichsten anderen Sparten in unregelmäßiger Folge.

Eine weitere Dienstleistung geht mit dem Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. einher. Allen im Verband organisierten Feuerwehrangehörigen kommt eine mit der SAARLAND Versicherung ausgehandelte Zusatzversicherung zugute. Diese ergänzt bei Dienstunfällen die Versicherungsleistungen der Unfallkasse Saar und sorgt für eine gute und umfassende Absicherung im Einsatz- und Übungsdienst.

Neue Richtlinien zum Erwerb des Feuerwehrleistungsabzeichens

Feuerwehr-Ehrenzeichen Feuerwehr-Ehrenzeichen
Foto: A. Schlichter

Im Jahr 2003 haben das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und der Landesfeuerwehrverband Saarland e.V. vereinbart, in Kooperation das saarländische Feuerwehr-Leistungsabzeichen auf eine neue Grundlage zu stellen. In der Folge wurden die Richtlinien zum Erwerb des Leistungsabzeichens in den Stufen I „Bronze“, II „Silber“ und III „Gold“ federführend vom Fachausschuss „Wettbewerbe“ des Landesfeuerwehrverbandes vollständig neu erarbeitet. Das Ziel, mit an dem Einsatzspektrum der Feuerwehren ausgerichteten Richtlinien eine Motivationssteigerung zum Erwerb der Leistungsabzeichen zu verfolgen, wurde erreicht. Somit haben sich die Leistungsabzeichen auch als wichtige Ergänzung der Feuerwehrausbildung etabliert.

Änderungen feuerwehrspezifischer Vorschriften und Gesetze machten nunmehr eine Überarbeitung der bestehenden Richtlinien erforderlich. Dieser Aufgabe hatte sich der Fachausschuss Wettbewerbe in ehrenamtlicher Arbeit angenommen und auch Erfahrungen aus der praktischen Anwendung der Richtlinien mit einfließen lassen.

Im Ergebnis werden alle drei Leistungsstufen in aktualisierten Richtlinie kompakt und anwenderfreundlich in einem Buch zusammengefasst. Die nun vorliegende Neuauflage ersetzt alle vorausgegangenen Versionen der Richtlinien.