Thema: Landesplanung
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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Großregion - Das Raument-
wicklungskonzept der Großregion

Grundlage für die Stärkung des territorialen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts der Großregion

Im Jahr 2009 hat die luxemburgische Präsidentschaft auf dem 11. Gipfel der Großregion im Bereich der Raumplanung und Raumentwicklung einen Prozess zur langfristigen Entwicklung einer grenzüberschreitenden polyzentrischen Metropolregion (GPMR) durch die Beauftragung der Forschungsstudie METROBORDER GROSSREGION eingeleitet.

Ziel ist neben der Erreichung einer harmonischen, ausgewogenen und sozioökonomisch gleichwertigen Entwicklung der Großregion eine günstigere Positionierung und bessere Wettbewerbsfähigkeit auf der europäischen Ebene sowie eine Erhöhung ihrer öffentlichen Wahrnehmung, des unternehmerischen Potenzials und ihrer wirtschaftlichen Anziehungskraft.

Zur operationellen Begleitung dieses GPMR-Prozesses wurde der Koordinierungsausschuss für Raumentwicklung – KARE – gebildet, in dem die Vertreter der Raumplanungsbehörden aller Partner vertreten sind. In diesem Ausschuss erfolgt in regelmäßigen Sitzungen die inhaltlich-strategische Diskussion über die Entwicklung der GPMR und die Erarbeitung der dazugehörigen Dokumente und Studien. Die Fachministerkonferenzen werden vorbereitet und Workshops durchgeführt. Unterstützt wird der KARE durch die Arbeitsgruppe des GIS-GR (Geografisches Informationssystem der Großregion).

Im Rahmen des 12. Gipfels unter saarländischer Präsidentschaft wurden die Ergebnisse der Metroborderstudie zunächst auf einer Fachministerkonferenz vorberaten und dann vom Gipfel zustimmend zur Kenntnis genommen. Es wurde die besondere Wichtigkeit für die Großregion betont, um als grenzüberschreitende polyzentrische Metropolregion (GPMR) ihre Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der europäischen Metropolregionen zu stärken und zu entwickeln. Die Gipfelmitglieder verstehen die Schaffung einer GPMR als Beitrag zur territorialen Kohäsion und Umsetzung der Strategie „Europa 2020“.

Auf dem 13. Gipfel wurde unter lothringischer Präsidentschaft zum einen ein strategischer Rahmen für die Großregion erarbeitet und zur Präzisierung und Vervollständigung der Metroborder-Studie die Erstellung eines Raumentwicklungskonzeptes als gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Raumordnung beschlossen. Parallel dazu wurden Dokumente zur Metropolitanen Dimension und den vorrangigen Verkehrsprojekten der Großregion erarbeitet und auf einem Fachministertreffen validiert.

Unter rheinland-pfälzischer Gipfelpräsidentschaft wurde auf dem 14. Gipfel eine Vereinbarung zu den Inhalten und der Finanzierung des Raumentwicklungskonzepts durch die Partner erarbeitet, die sich damit verpflichtet haben, bis Ende 2018 das Konzept gemeinsam und mit externen Dienstleistern zu erarbeiten und zu finanzieren. Als weiterer Arbeitsschritt wurde eine vorbereitende Studie zum Themenfeld Wirtschaft des REK erarbeitet und deren Ergebnisse auf einem Fachministertreffen diskutiert. Der Gipfel unterstützt den Vorschlag des Ansatzes der Intelligenten Spezialisierung, der zum Ziel hat, die regionalen Innovationspotenziale der Großregion stärker zu nutzen.

Während der wallonischen Gipfelpräsidentschaft erfolgte eine Bilanzierung und transversale Bestandsanalyse der bisher erarbeiteten Dokumente auch vor dem Hintergrund der notwendigen Anpassung an neue Herausforderungen.

Das hiermit beauftragte Konsortium hat daher als neue Themenfelder des REK folgende Aspekte definiert:

  • Wirtschaftsentwicklung einschließlich Tourismus und Ausbildungsfragen,
  • Räumliche Herausforderungen des demografischen Wandels,
  • Mobilität,
  • Umwelt – Energie – Klimaschutz.

Diese sollen problemorientiert behandelt werden, also mit der Fragestellung unter welchen Bedingungen eine Entwicklung dieser Bereiche ermöglicht wird. Ziel ist es, eine Vision der Großregion und ein Handlungsprogramm zu erarbeiten. Es soll eine Grundlage gemeinsamen Wissens erarbeitet werden, um Informationsdefizite im Hinblick auf grenzüberschreitende Themenbereiche zu beheben. Der KARE wird diesen Prozess federführend begleiten unter Einbeziehung lokaler Akteure und Fachinstanzen.

Die letzte Fachministerkonferenz im November 2016 hat diese Themenfelder bestätigt und an die wichtige Bedeutung erinnert, "die mit der Erarbeitung des Raumentwicklungskonzeptes der Großregion (REK-GR) hinsichtlich der Stärkung des territorialen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts der Großregion und der Steigerung seiner Attraktivität verbunden ist. Das REK-GR soll dazu beitragen, Unstimmigkeiten und Fehlentwicklungen, die entlang der Binnengrenzen der Großregion bestehen, zu verringern. Dabei soll das REK-GR eine komplementäre Entwicklung fördern und sicherstellen, und eine gemeinsame „Vermarktung“ seiner Stärken und Potenziale gewährleisten. Das trägt letztlich mit dazu bei, die externe Wahrnehmung zu stärken. Wenn die verschiedenen Teilgebiete selbst nicht über die erforderliche kritische Masse verfügen, um sich zu positionieren, so gewinnen die Großregion und ihre Teilgebiete beim Zusammenlegen der Stärken eines jeden zusammen an Sichtbarkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität" (aus: Politische Stellungnahme anlässlich der Fachministerkonferenz « Landesplanung » der Großregion am 23. November 2016 in Namur).

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Koordinierungsausschuss für Raumentwicklung (KARE)

Kontakt

Ministerium für Inneres, Bauen und Sport
OBB 11 Landesplanung, Bauleitplanung

Wolfgang Becker
Referatsleiter - Landesplanung, Bauleitplanung

Halbergstr. 50
66121 Saarbrücken