Thema: Bundeswehr im Saarland
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Die Bundeswehr als Partner

Die Bundeswehr übernimmt sowohl im internationalen Kontext – als Mitglied der NATO und der Vereinten Nationen – als auch vor Ort in den saarländischen Landkreisen und Gemeinden große Verantwortung: sei es für die Sicherheit der deutschen Bürgerinnen und Bürger oder für die Stärkung der Gemeinschaft.

Internationaler Kontext

Die Wiederbewaffnung und Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 – nur zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Ausschluss aus der internationalen Gemeinschaft – war keine Selbstverständlichkeit. Die schrittweise Einbindung Deutschlands in ein enges Netz von internationalen Organisationen und Bündnissen wie EU, NATO und Vereinte Nationen schaffte wieder Vertrauen und ebnete den Weg zurück in die Völkergemeinschaft. Die Bundeswehr war in diesem Rahmen von Beginn an als eine Verteidigungsarmee im internationalen und europäischen Kontext vorgesehen. Bereits kurz nach ihrer Gründung beteiligte sich die Bundeswehr an humanitären Hilfsaktionen auf der ganzen Welt.

Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts wandelte sich das Aufgabenfeld der Bundeswehr. Neben der klassischen Landesverteidigung beteiligen sich die deutschen Streitkräfte seit 1990 auch regelmäßig an teils langjährigen Auslandseinsätzen zur Konfliktbewältigung und Friedenserhaltung. Gegenwärtig sind die deutschen Bundeswehrsoldaten bei verschiedensten Missionen unter anderem in Europa und Afrika sowie im Nahen Osten und am Horn von Afrika im Einsatz. Diese Auslandseinsätze sind immer durch den Deutschen Bundestag mandatiert und finden stets auf völkerrechtlicher Grundlage mit internationalen Partnern statt.

Im Rahmen der Mitgliedschaften in der EU, der NATO und den Vereinten Nationen übernimmt Deutschland große Verantwortung und festgeschriebene Verpflichtungen für die Wahrung des Friedens in Europa und der Welt. Die Übungen der Bundeswehr und der alliierten Partner sind unverzichtbarer Bestandteil zur Vorbereitung auf Einsatzsituationen.

Im Saarland

Die Bürgerinnen und Bürger des Saarlandes haben seit jeher ein besonders gutes Verhältnis zur Bundeswehr allgemein und vor allem zu den im Saarland stationierten Soldaten. Dies zeigt sich regelmäßig durch die außergewöhnlich rege Teilnahme der saarländischen Bevölkerung an den Veranstaltungen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit (Tage der offenen Tür, Benefizkonzerte, Feierliche Gelöbnisse, Große Zapfenstreiche, usw.) sowie durch zahlreiche Patenschaften zwischen saarländischen Städten und Kommunen und den im Saarland stationierten Einheiten der Bundeswehr.

Aufgrund dieser Verbundenheit der saarländischen Bevölkerung mit „ihren“ Soldaten wurde 1991 der in Saarlouis stationierten Luftlandebrigade 26 der Name „Saarlandbrigade“ verliehen. Obwohl mittlerweile der größte Teil der Truppenstandorte der Luftlandebrigade außerhalb des Saarlandes liegt, wurde der Name „Saarlandbrigade“ auch nach der Umgliederung der Brigade in Luftlandebrigade 1 als Ausdruck der Verbundenheit beibehalten. Viele Soldatinnen und Soldaten, die ihren Dienst im Saarland verrichtet haben und auch noch verrichten, sind hier heimisch geworden. Sie engagieren sich bei Veranstaltungen, in Vereinen und fühlen sich sehr wohl bei uns.

Die Sicherung der Bundeswehrstandorte hat sowohl für das Land als auch unmittelbar für die Bürgerinnen und Bürger viele positive Aspekte. Wenn die Aufgabenschwerpunkte der Bundeswehr auch nicht vordergründig im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes liegen, so ist die Bundeswehr im Saarland doch immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird: Zum Beispiel zur Unterstützung der freiwilligen Feuerwehren und des THW – wie bei den extremen Regenfällen im Juni 2018 und den damit verbundenen Überschwemmungen im Landkreis Merzig-Wadern – durch die Bundeswehrfeuerwehr aus Eft-Hellendorf. Ein weiteres Beispiel für die Vorzüge der saarländischen und saarlandnahen Bundeswehrstandorte war der Einsatz der dort stationierten Bundeswehrkräfte bei der Bewältigung des enormen Flüchtlingszustroms in den Jahren 2015 und 2016.

Mehr dazu unter:  http://www.facebook.com/Bundeswehr.Saarland

Kooperationen

Das Landeskommando arbeitet im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit seit Jahren sehr gut und vertrauensvoll mit den saarländischen Behörden zusammen. Dies beruht nicht zuletzt auf dem regelmäßigen persönlichen Austausch zwischen Landesregierung und dem Landeskommando.

Saartex 2020

Im Februar 2020 wurde im Rahmen der gemeinsamen Übung „Saartex 2020“ von Bundeswehr und Polizei eine Katastrophenlage in Form eines Terroranschlags bewältigt. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse dienen der bestmöglichen Vorbereitung und Verzahnung im Bereich der Bewältigung von Großschadenslagen.

Kooperationsvereinbarung „Labor Saarland“

Um eine effektive Nutzung der gegenseitigen Ressourcen von Bundeswehr und Polizei zu ermöglichen und die Zusammenarbeit zu stärken, wurde im Oktober 2021 zwischen dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und der Bundeswehr eine Kooperationsvereinbarung „Labor Saarland“ unterzeichnet. In einer Fachkonferenz wurde jetzt über den aktuellen Stand der Ausgestaltung der Vereinbarung informiert.

Die Kooperationsvereinbarung umfasst vier Handlungsfelder, in denen Polizei und Bundeswehr voneinander profitieren können:

  • Diensthundewesen,
  • CBRN-Lagen (chemische, biologische, radiologische sowie nukleare Gefahren),
  • Sanitäts-Unterstützung bei Einsätzen von Spezialeinheiten und
  • Cyber-Sicherheit.

Darüber hinaus ist die Bundeswehr in besonderer Weise auch durch explizit geschlossene Kooperationsvereinbarungen in das gesellschaftliche Leben integriert.

So bestehen Kooperationen mit deutschen Hochschulen, mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) oder dem Technischen Hilfswerk (THW).

Ein Beispiel für eine Kooperation in unserem Bundesland ist die Kooperation zwischen der Bundeswehr, der saarländischen Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer des Saarlandes. Ziel dieser Kooperation ist es einerseits, qualifizierten Soldatinnen und Soldaten auf Zeit im Anschluss an ihre Dienstzeit attraktive Arbeitsplätze in der Wirtschaft und im Handwerk zu vermitteln. Andererseits auch den in der Wirtschaft bestehenden Bedarf an Fachkräften zu decken. Jährlich werden weit über 200 Soldatinnen und Soldaten vermittelt. So entsteht eine Win-Win-Situation sowohl für die Bundeswehr als auch für die Privatwirtschaft.

Weitere Informationen:

ZMZ Flüchtlingshilfe

Kontakt:

Ministerium für Inneres, Bauen und Sport

Franz-Josef-Röder-Str. 21
66119 Saarbrücken

Landeskommando Saarland (LKDo SL)

Wallerfanger Straße 31
66740 Saarlouis

Karrierecenter der Bundeswehr Saarlouis

Wallerfanger Straße 31
66740 Saarlouis

Zur Internetseite:

Karriereseite der Bundeswehr