Thema: Bundeswehr im Saarland
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Standorte der Bundeswehr im Saarland

Die Bundeswehr ist im Saarland an fünf Standorten mit rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten sowie etwa 500 zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten. An jedem Bundeswehrstandort stellen die Angehörigen des Bundeswehrdienstleistungszentrums (BwDLZ) Zweibrücken die Betreuung und Verwaltung des Personals sowie die Bewirtschaftung des Materials und der Liegenschaften sicher.

Manöver und Übungen der Soldaten finden sowohl auf Standortübungsplätzen – die sich in der Nähe der Kasernen befinden – als auch in der Fläche statt. Sie sind Voraussetzung für das Herstellen und Aufrechterhalten der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte. Darüber hinaus können durch Übungen Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Führungs- und Einsatzgrundsätzen, Strukturen und materieller Ausstattung gewonnen werden. Die Übungen werden nach Kenntnisnahme der Landesregierung über die Landkreise/den Regionalverband bzw. die Landeshauptstadt Saarbrücken zeitnah in der Presse veröffentlicht.

Landeskommando Saarland (LKDo SL)

Wallerfanger Straße 31
66740 Saarlouis

Internetseite des Landeskommando Saarland

Bundeswehrstandort Merzig

Kaserne "Auf der Ell" Kaserne "Auf der Ell"
Foto: Landeskommando Saarland / Th. Dillschneider

In Merzig in der Kaserne „Auf der Ell“ sind die 8. und 9. Kompanie sowie die Ausbildungsunterstützungskompanie 26 des Fallschirmjägerregiment 26 (FschJgRgt26) beheimatet. Zusätzlich stellt das Sanitätsversorgungszentrum Merzig die ärztliche und zahnärztliche Betreuung der Soldatinnen und Soldaten am Standort sicher. Die Kaserne „Auf der Ell“ ist mit rund 800 Bundeswehrangehörigen die größte Garnison der Bundeswehr im Saarland. Die 8. Kompanie ist die „Logistikkompanie“ des Fallschirmjägerregiment 26 und versorgt alle Truppenteile des Regiments im Saarland sowie in Rheinland-Pfalz bei Übungen und Einsätzen im In- und Ausland mit dem notwendigen Material.
Die 9. Kompanie übernimmt die sanitätsdienstliche Komponente des im rheinland-pfälzischen Zweibrücken stationierten Regiments. Deren Soldaten – überwiegend bestehend aus Ärzten, Rettungsassistenten und Rettungssanitätern – stellen bei militärischen Einsätzen des Regiments, aber auch im Rahmen des Einsatzverbandes „Spezielle Kräfte“ im erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr, die allgemeine und notfallmedizinische Sanitätsversorgung innerhalb des Verbandes sicher. Dazu erhalten sie – im Gegensatz zu den Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsversorgungszentrums – neben der sanitätsdienstlichen Ausbildung auch eine spezielle Infanterieausbildung.
In der Ausbildungsunterstützungskompanie 26 absolvieren dreimal im Jahr jeweils ca. 100 Rekrutinnen und Rekruten ihre militärische Grundausbildung, ehe sie nach drei Monaten auf Bundeswehrstandorte in ganz Deutschland verteilt werden.

Bundeswehrstandort Lebach

Graf-Haeseler-Kaserne in Lebach Graf-Haeseler-Kaserne in Lebach
Foto: Bundeswehr

In der Graf-Haeseler-Kaserne in Lebach sind seit 2016 die Luftlandeaufklärungskompanie 260 (LLAufklKp260) und die Fernmeldekompanie Eurocorps (FmKpEC) ansässig sowie eine Außenstelle des Sanitätsversorgungszentrum Merzig. Die Luftlandeaufklärungskompanie 260 ist das „Auge“ der Luftlandebrigade 1. Mit ihren annähernd 300 Angehörigen sammelt die Kompanie zum Schutz der im Einsatz befindlichen eigenen Truppen Informationen über Bedrohungen, Geländeabschnitte und Gebäude in feindlichem Gebiet. Mit zielorientierter Gesprächsaufklärung und Nachrichtengewinnung verschafft die Kompanie der militärischen Führung ein möglichst vollständiges und umfangreiches Lagebild über die Situation vor Ort. Hierzu nutzen die Spezialisten der LLAufklKp260 unter anderem Radargeräte und Drohnen.
Die Fernmeldekompanie stellt mit ihren rund 190 Soldatinnen und Soldaten durch modernste Satellitenkommunikation und entsprechende IT-Anbindung die Führungsfähigkeit des Eurocorps in Straßburg gegenüber ihren unterstellten Einheiten sicher.
Für diese Einheit der Bundeswehr mit hohem IT-Personalbedarf bietet das IT-Land Saarland ein attraktives Stationierungsumfeld. Viele Dienstposten für IT-Spezialisten können qualitativ hochwertig besetzt werden.
Die Außenstelle des Sanitätsversorgungszentrums Merzig in Lebach stellt die medizinische und zahnärztliche Versorgung der Truppe während der Dienstzeit sicher.

Bundeswehrstandort Saarlouis

Landeskommando Saarland und Karrierecenter Landeskommando Saarland und Karrierecenter
Foto: Landeskommando Saarland / C. Schuff

In der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis sitzt der Stab der Luftlandebrigade 1, deren Stabs- und Fernmeldekompanie sowie die Luftlandepionierkompanie 260. In der Garnisonsstadt Saarlouis sind auch das Karrierecenter der Bundeswehr mit seinem Berufsförderungsdienst (BFD) und das Landeskommando Saarland (LKdoSL) mit seinem Familienbetreuungszentrum (FBZ) beheimatet.

Zudem befindet sich an diesem Bundeswehrstandort die katholische und evangelische Militärseelsorge sowie die beiden Jugendoffiziere der Bundeswehr für das Saarland und die Westpfalz. Somit arbeiten rund 560 Angehörige der Bundeswehr in der ältesten Garnisonsstadt im Saarland. Darüber hinaus befindet sich im Saarlouiser Stadtteil Fraulautern ein Erprobungsgelände der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik (WTD 41) aus Trier.

Die einzig verbliebene Luftlandebrigade der Bundeswehr – ehemals Luftlandebrigade 26 „Saarland“ und in der saarländischen Bevölkerung auch nach deren Umgliederung und Umbenennung in „Luftlandebrigade 1“ im April 2015 immer noch bekannt als die „Saarlandbrigade“ – ist „einsatzbereit – jederzeit – weltweit“ und somit unter anderem federführend für die Planung, Vorbereitung und Durchführung von spezialisierten Operationen (zum Beispiel Evakuierungen). Dafür sind die Soldatinnen und Soldaten des Brigadestabes verantwortlich. Sie werden dabei von den Angehörigen der Stabs- und Fernmeldekompanie unterstützt.
Das Karrierecenter der Bundeswehr in Saarlouis – seit Dezember 2012 die Nachfolgeorganisation des ehemaligen „Kreiswehrersatzamtes“ – berät interessierte Jugendliche und junge Erwachsene über die Karrieremöglichkeiten in den Streitkräften als Soldat oder ziviler Mitarbeiter. Der Berufsförderungsdienst des Karrierecenters berät ausscheidende Soldatinnen und Soldaten auf Zeit und fördert deren Berufsqualifikationen im Hinblick auf einen reibungslosen Übergang in die zivile Wirtschaft respektive in den öffentlichen Dienst.
Das Landeskommando Saarland ist der erste Repräsentant der Bundeswehr im Saarland. Es ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Ansprechpartner der Landesregierung für alle militärischen Belange – insbesondere der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit –, die das Saarland betreffen und versteht sich als die „Botschaft der Bundeswehr im Bundesland“. Mit dem FBZ Saarlouis wird die Betreuung aus einer Hand für alle im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz stationierten oder wohnhaften Soldatinnen und Soldaten sowie deren Angehörigen sichergestellt.

Bundeswehrstandort Eft-Hellendorf

Munitionslager Eft-Hellendorf Munitionslager Eft-Hellendorf
Foto: Landeskommando Saarland/ S. Jung

Im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg befindet sich in der Nähe von Perl das Munitionsversorgungszentrum Süd mit dem Munitionslager Eft-Hellendorf sowie die Feuerwache Eft-Hellendorf des Zentrums Brandschutz der Bundeswehr. An diesem Standort sind etwa 100 Zivilisten und Soldaten beschäftigt.

Neben den beiden baden-württembergischen Munitionslagern Wehrmutshausen und Setzingen untersteht dem Munitionsversorgungszentrum Süd auch die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in St. Wendel.
In Eft-Hellendorf werden in rund 150 Bunkeranlagen etwa 9.000 Tonnen Explosivmasse für die Truppe vorgehalten und rund 3.500 Tonnen pro Jahr umgeschlagen.
Die Hauptaufgabe der Bundeswehrfeuerwehr Eft-Hellendorf mit ihrer hochmodernen fahrzeug- und gerätetechnischen Ausstattung ist der abwehrende Brandschutz auf dem Gelände des Munitionsversorgungszentrums und bei Bedarf – sofern es der Betriebsablauf im Munitionslager zulässt – die nachbarschaftliche Löschhilfe in der Umgebung bei Großschadensfällen.

Bundeswehrstandort St. Wendel

Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH in St. Wendel Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH in St. Wendel
Foto: Bundeswehr

In St. Wendel befindet sich die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr sowie ein Werk der Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH. Die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in St. Wendel, die zum Munitionsversorgungszentrum Süd in Eft-Hellendorf gehört, existiert seit 1961. Die dortigen 128 Ausbildungsplätze verteilen sich auf 12 Feinwerkmechaniker mit Schwerpunkt "Maschinenbau" und 20 Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt "Pkw-Technik" pro Lehrjahr. Für die Qualität in der Ausbildung sprechen 37 Landes- und 18 Bundessieger, auf die man mit Recht stolz sein darf.

Das Team der HIL GmbH kümmert sich im Werk St. Wendel um die Instandsetzung von Landsystemen der Bundeswehr mit Schwerpunkt gepanzerte und ungepanzerte Radfahrzeuge sowie Artilleriesysteme. Hinzu kommt die Instandsetzung von Geräten und Baugruppen (wie zum Beispiel Waffen, ABC-Material, Motoren, Achsen und Getriebe).