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Saarland und Moselle stärken Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst

Grenzüberschreitende Kooperation für Katastrophenschutz und Notfallrettung wird intensiviert – neue Arbeitsgruppe und erweiterte Vereinbarungen für Sicherheit im Grenzraum.

Das Saarland und das französische Département Moselle setzen auf eine verstärkte Zusammenarbeit in der Gefahrenabwehr und im Rettungswesen. Hierzu haben Innenminister Jost und Präfekt Touvet anlässlich eines Arbeitstreffens in der Europäischen Akademie in Otzenhausen eine Absichtserklärung abgegeben, die Ende des Jahres in eine entsprechende Vertragsunterzeichnung münden soll.

Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, die grenzüberschreitende Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger im Grenzraum zu erhöhen und die Einsatzfähigkeit der beteiligten Akteure im Notfall zu verbessern. Durch die Einrichtung einer neuen Arbeitsgruppe im Bereich Bevölkerungsschutz und die geplante Weiterentwicklung bestehender Absprachen im Rettungsdienst sollen strategische Synergien geschaffen und der Austausch intensiviert werden.

Im Mittelpunkt der Gespräche, die Innenminister Reinhold Jost und der Präfekt des Departements Moselle, Laurent Touvet, vor langer Zeit schon festgelegt hatten, stand das Motto „vor der Krise Köpfe kennen“. Dieser Grundsatz unterstreicht, wie wichtig es ist, vor einem Ernstfall persönliche Kontakte und Kenntnisse über die Strukturen jenseits der Grenze aufzubauen. Im Rahmen des Treffens wurde daher besonders darauf Wert gelegt, die Einsatz- und Organisationsstrukturen auf beiden Seiten besser kennenzulernen und die Akteure der polizeilichen und nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr „an einen Tisch“ zu bringen.

„Eine verlässliche und effiziente Gefahrenabwehr endet nicht an der Grenze. Durch die enge Kooperation mit der Moselle schaffen wir mehr Sicherheit für alle Menschen in der Region und stärken unser gemeinsames Engagement für den Bevölkerungsschutz,“ sagt der Minister für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes, Reinhold Jost.

An den Gesprächen in Otzenhausen nahmen auch Vertreter zentraler Sicherheits- und Rettungsorganisationen beider Länder teil, darunter die Bundespolizei, das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr, die Landespolizei und der Katastrophenschutz sowie deren französische Pendants. Die Beteiligung dieser Akteure ist entscheidend, um im Krisenfall effizient und reibungslos zusammenarbeiten zu können.

Mit der kürzlich gegründeten Arbeitsgruppe „Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst“ erhält die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz einen neuen Rahmen. Diese Arbeitsgruppe entstand aus der bisherigen „Zivilschutz-Feuerwehr“-Gruppe der Großregion und bündelt jetzt mit fünf Unterarbeitsgruppen die Expertise und Ressourcen beiderseits der Grenze. „Im Fokus stehen dabei nicht nur der Brandschutz und die Technische Hilfe, sondern auch der Ausbau gemeinsamer Standards und rechtlicher Regelungen für den Katastrophenschutz,“ erklärt der Minister. „Besonders stolz sind wir auf die Erarbeitung eines neuen zweisprachigen Fachwörterbuchs für Feuerwehrterminologie, das die Kommunikation und Zusammenarbeit in dringenden Situationen vereinfachen wird.“

Zusätzlich zur Neustrukturierung im Bevölkerungsschutz wird auch die Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Notfallrettung zwischen dem Saarland und der Moselle überarbeitet. Die bestehende Vereinbarung ermöglicht Rettungskräften beiderseits der Grenze bereits jetzt, in lebensbedrohlichen Notfällen nahtlos zusammenzuarbeiten. Diese Vereinbarung aus dem Jahr 2008 wird aktuell angepasst, um die Zusammenarbeit und Einsatzabwicklung weiter zu präzisieren und mögliche Unsicherheiten zu beseitigen.

Der Minister betont die Bedeutung dieser Entwicklungen für die Region: „Die Weiterentwicklung der Vereinbarungen und die Einrichtung der neuen Arbeitsgruppe zeigen, dass wir auf Herausforderungen im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst proaktiv und grenzüberschreitend reagieren. Damit setzen wir ein klares Zeichen für die Sicherheit und Solidarität in der Großregion.“

Die Zusammenarbeit im Bereich der polizeilichen Gefahrenabwehr wird ebenso fortgeführt. Beispielhaft sind hier gemeinsame Maßnahmen im Krisenmanagement, im Kampf gegen Rauschgiftkriminalität sowie bei gemischten Patrouillen. Auch der Austausch zu Themen wie Hooliganismus und irreguläre Migration bleibt wichtig, um die Sicherheit im Grenzraum nachhaltig zu gewährleisten.

Mit der umfassenden Kooperation zwischen dem Saarland und der Moselle setzen beide Regionen auf den Ausbau grenzüberschreitender Sicherheitsstrukturen, um in Krisensituationen schnell und effizient handeln zu können – und die Sicherheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.

Medienansprechpartner

Jörg Hektor

Jörg Hektor
Pressesprecher

Mainzer Straße 34
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