Innenminister Reinhold Jost bei Eröffnung des Ersatzneubaus der Grundschule im Allenfeld in Merchweiler
Projekt vom Innenministerium mit mehr als zwei Millionen Euro gefördert
Für die Maßnahme sind Bedarfszuweisungen in Höhe von insgesamt 1,7 Millionen € vorgesehen. Zudem erhielt die Gemeinde eine Bundeszuwendung nach dem KInvFG II über 464.600 €.
Für die Maßnahme sind seitens des Ministeriums Bedarfszuweisungen in Höhe von insgesamt 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Zudem erhielt die Gemeinde eine Bundeszuwendung nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Kapitel II (KInvFG II) über 464.600 Euro.
Einen ersten Förderbescheid über eine Bedarfszuweisung in Höhe von 425.000 Euro für den Ersatzneubau der Grundschule „Im Allenfeld“ bewilligte das Ministerium bereits Anfang 2022. Eine zweite Fördertranche mit 850.000 Euro wurde Ende 2022 gewährt. Die Bewilligung der dritten und letzten Rate über 425.000,00 € ist für das Jahr 2023 eingeplant.
Der Abriss und damit der Ersatzneubau wurden notwendig, da das Schulgebäude in einem ehem. Bergbaugebiet liegt und massive Bergschäden aufwies. Über 1,50 Meter betrug die Schieflage über die gesamte Länge des Bauwerks. Dies und die Notwendigkeit einer Containerschule während der aufwändigen Sanierung samt Hebung des Grundschultraktes machten schnell klar: ein Ersatzneubau an einem neuen Standort ist unabdingbar und bietet auch die Möglichkeit einer modernen zeitgemäßen Pädagogik.
Konkret entstand dabei eine zweizügig ausgebaute, barrierefreie Grundschule, die neben Klassen-und Differenzierungsräumen (z.B. für Schulaufgabenbetreuung) auch einen Lehrerbereich mit Sekretariat, eine Aula mit Multifunktionsraum, eine Küche mit Essensausgabe, eine Mensa für die Ganztagesbetreuung sowie Erschließungsflächen und Technikräume beherbergt.
„Ziel des schulischen Großprojekts war es, einen bedarfsgerechten, modernen Lern- und Lehrort zu schaffen, insbesondere mit Fokus auf die Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der Schule. So ist das neue Gebäude beispielsweise nach dem pädagogischen Konzept ‚gesunde Schule‘ ausgerichtet, d.h. es bietet eine gesundheitsfördernde Umgebung, in der sich die Kinder wohlfühlen, harmonisch miteinander arbeiten und gezielte Ruhe- und Entspannungsphasen neben den Lernphasen bestehen. Zudem findet im Unterricht gesundheitliche Aufklärung statt. Insgesamt tragen diese Mittel zur Stärkung der Schulgemeinschaft bei. Das Thema Inklusion spielte bei der Planung des Neubaus ebenfalls eine wichtige Rolle“, so Innenminister Reinhold Jost.
Der Minister weiter: „Ein Vorhaben dieser Größenordnung bedeutet eine große Herausforderung für eine Kommune. Deshalb ist es überaus wichtig, dass wir die Gemeinde mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln finanziell unterstützen, gerade vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Maßnahme vor allem um eine Investition in unsere Kinder und ihre Bildung handelt. Beim Nachwuchs darf niemals gespart werden.“
Vor dem eigentlichen Einstig in das Projekt stand zunächst die Frage der Finanzierung. Nach intensiven Verhandlungen mit der RAG stand 2015 fest, dass rund 976.000 Euro aus Entschädigungszahlungen für einen Neubau verfügbar wären.
Am 15. Dezember 2016 erfolgte dann der einstimmige Beschluss des Gemeinderates zur Auslobung eines Wettbewerbsverfahrens zur Realisierung des Ersatzneubaus. Es folgte die intensive Vorbereitung des Wettbewerbs mit abgestimmtem Raumprogramm für eine zweizügige Grundschule und dem pädagogischen Konzept der Schule.
Am 28. Februar 2019 war es dann soweit: der Vorsitzende des Preisgerichts Prof. Dipl. - Ing. Stephan Birk, TU Kaiserslautern, konnte die fünf Preisträger vorstellen. Auf dem ersten Platz fand sich der Entwurf des Büros arus GmbH, Willi Latz, Püttlingen, der städtebaulich, architektonisch und auch wirtschaftlich überzeugt hatte. Das Büro konnte auch im anschließenden Verhandlungsverfahren punkten und erhielt den Planungsauftrag.
In einem weiteren europaweiten Vergabeverfahren wurden die notwendigen Fachplaner gewonnen. Dabei konnten insbesondere kompetente Büros aus der Region überzeugen.
Nach intensiver Planung und der ersten Teilbaugenehmigung durch die Untere Bauaufsicht begannen am 11.01.2021 die Rohbauarbeiten. Im Haushalt des Jahres 2021 waren rund 6,9 Millionen für die Herstellung veranschlagt.
Die Coronakrise und die daraus resultierenden immensen Preissteigerungen für Produkte und Leistungen sowie der Ukrainekrieg ab Frühjahr 2022 mit seinen wirtschaftlichen Begleiterscheinungen machten das Projekt für Bauherren, Planer und Ausführende mehr als anspruchsvoll. Insgesamt wird der Ersatzneubau bis zur Fertigstellung Herstellungskosten von rund 8 Millionen verursacht haben.
Dass das Werk nun an die Schule und insbesondere an die Schülerinnen und Schüler übergeben werden kann, ist der Verdienst aller, die sich in den vergangenen Jahren auf vielfältige Weise eingebracht haben.
Der Bereich der Schule ist jedoch weiter in der der Entwicklung. Im Rahmen der Städtebauförderung wird das Areal im Fokus des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts stehen, dass die Transformation dieses Kernstücks Merchweilers voranbringen wird.
Hintergrundinformationen
Projektbeginn 2015
Finanzierung:
- 464.600,00 € Zuwendung nach KInvFG II
- 400.000,00 € Zuwendung aus dem Investitionsprogramm „Bildung und Betreuung II“ des Ministeriums für Bildung und Kultur
- 1.700.000,00 € Bedarfszuweisung
- 480.000,00 € Investitionszuwendungen Saarlandpakt 2020
- 278.000,00 € Mittel 2020 bis 2022 aus dem Kommunalen Entlastungsfonds (KELF)
- 976.000,00 € Entschädigung durch RAG
- 3.734.000,00 € kreditfinanzierter Eigenanteil Gemeinde
Ergebnis Realisierungswettbewerb: 28. Februar 2019
Beauftragung Büro arus GmbH, Willi Latz, Architektur und Stadtplanung am 07.05.2019
Bauantrages bei der Unteren Bauaufsicht: 15.07.2020
Beginn Rohbauarbeiten: 11.01.2021
Inbetriebnahme: 05.05.2023
Eröffnungsfeier: 14.06.2023
Planung und Bauleitung: Büro arus, Willi Latz, Architektur und Stadtplanung
Projektsteuerung: Gemeinde Merchweiler, Abteilung 4.2 Gebäudemanagement
Medienansprechpartner
Jörg Hektor
Pressesprecher
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken