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Mehr Unterstützung für das Ehrenamt im Saarland

Die saarländische Landesregierung will das Ehrenamt im Saarland gezielt stärken. Innenminister Reinhold Jost kündigte an, die Landesregierung werde in intensive Gespräche mit Landkreisen, Verbänden und Vereinen einsteigen, aber auch mit den Ehrenamtlichen selbst.

Ziel sei es, Synergien in der Ehrenamtsförderung zu schaffen, aber auch Unterstützungsangebote für ehrenamtlich Tätige zu bündeln und besser sichtbar zu machen, um so letztlich mehr Menschen für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen.

„Das Saarland ist und bleibt Ehrenamtsland. Mehr als ein Drittel der Menschen im Saarland engagiert sich ehrenamtlich in der Freizeit. Unsere Gesellschaft und unser Land leben davon, dass sich Menschen freiwillig und ehrenamtlich für andere einbringen, im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich, für die Umwelt und auf vielen anderen Gebieten“, so Innenminister Reinhold Jost.  Aber die Zahl der Menschen im Saarland, die sich an gemeinschaftlichen Aktivitäten beteiligen, nehme ab.

Diese Entwicklung drückt sich auch in den letzten Erhebungen des Freiwilligen Survey aus, einer Umfrage, die seit 1999 alle fünf Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlicht wird. Der Freiwilligen Survey ist die größte aktuelle Untersuchung zur Zivilgesellschaft und zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Laut des in dieser Woche veröffentlichten „Länderprofil Saarland Freiwilligen Survey 2019“ geht mehr als jeder dritte Mensch im Saarland über 14 Jahren einem Ehrenamt nach. Damit engagierten sich 39 Prozent 2019 freiwillig in der Freizeit. Damit liegt das Saarland bei der sogenannten Engagement-Quote zwar im Bundesdurchschnitt, jedoch sieben Prozentpunkte unter dem Wert von 2014.

„Hier wollen und müssen wir ansetzen“, so Jost weiter. „Ob das der demografischen Entwicklung oder einem Mangel an Beratungsangeboten, einem sich ändernden Freizeitinteresse junger Menschen oder aber fehlenden Fördermaßnahmen geschuldet ist: Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt und was Menschen hemmt, sich noch aktiver einzubringen.“

Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass im Saarland freiwilliges Engagement noch deutlicher als in allen anderen Bundesländern vereins- oder verbandsförmig organisiert ist. In den Bereichen ‚Sport und Bewegung‘, ‚Soziales‘ sowie ‚Engagement für Familien, ältere Menschen, sozial schlechter gestellte und Pflege- und Hilfebedürftige‘ liegt das freiwillige Engagement der Saarländer teilweise deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Auch die Bereitschaft, sich sechs und mehr Stunden in der Woche freiwillig bürgerschaftlich im Interesse der Allgemeinheit einzubringen, ist im Saarland höher als im Durchschnitt der anderen Bundesländer.

In einem ersten Schritt will die Landesregierung nun auf den Regionalverband und die Landkreise zugehen und zielgerichtet einen Austausch organisieren, im Folgenden dann auch mit ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürgern. Daneben beteiligt sich die Landesregierung mit sieben weiteren Bundesländern an der ZiViZ-Studie 2022. Der ZiviZ Survey 2022 untersucht in einer Dauerbeobachtung die organisierte Zivilgesellschaft. Und liefert Hinweise auf neue Entwicklungen und Trends. Erste Ergebnisse sollen im Sommer 2023 vorliegen und als weitere Grundlage dienen, um das Ehrenamt im Saarland langfristig und nachhaltig zu stärken.

Der komplette Länderbericht sowie weiterführende Links zum Freiwilligen Survey 2019 finden Sie unter: Freiwilligen Survey 2019 – Länderbericht

Hintergründe:

Der Freiwilligensurvey ist die größte aktuelle Untersuchung zur Zivilgesellschaft und zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben und seit 1999 alle fünf Jahre zur Verfügung gestellt. Die Befragung von 2019 erfolgte in 30-minütigen Telefoninterviews. Wie bereits nach den früheren Freiwilligensurveys, hat das Saarland eine Sonderauswertung für die Landesdaten durchführen lassen. Die Länderauswertung wurde im Auftrag der 15 beteiligten Länder vom Zentrum für Sozialforschung an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale durchgeführt.

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