Thema: Zuständige Stellen für Ausbildungsberufe

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung

Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV)

Geoinformationstechnologie, Straßenwesen und Umwelttechnik

Das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV) ist die zuständige Stelle für die Berufsausbildung und die jeweilige Fortbildung in externen Betrieben in den Bereichen der Geoinformationstechnologie und Umwelttechnik sowie für die Ausbildungsberufe Straßenwärter*in und Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik. Damit nimmt sie Aufgaben auf dem Gebiet der Berufsausbildung wahr, für die in der gewerblichen Wirtschaft IHK und Handwerkskammer zuständig sind.

Als zuständige Stelle nimmt das MUKMAV folgende Aufgaben wahr:

  • Eintragung der Ausbildungsverträge in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
  • Entscheidung über Verkürzung und Verlängerung von Ausbildungsverträgen
  • Durchführung und Organisation der Zwischen-, Abschluss- und Fortbildungsprüfungen
  • Berufung der Prüfungsausschüsse
  • Überwachung und Beratung in allen Fragen der Ausbildung
  • Anerkennung von Ausbildungsbetrieben

Ansprechperson

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung, Wasser

Abwassermeister:in

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Abwassermeister:innen übernehmen Fach- und Führungsaufgaben in verschiedenen Bereichen der Abwasserwirtschaft. Häufig sind sie für die Leitung eines Klärwerks, eines einzelnen Betriebsteils, der Kanalnetzanlagen oder der Abwasserreinigungsanlage in einem größeren Industriebetrieb verantwortlich. Dabei organisieren sie die Arbeitsabläufe, verteilen die Aufgaben an die einzelnen Fachkräfte, koordinieren die Arbeiten und üben Kontroll- und Leitungsfunktionen aus. Sie überwachen von der Leitwarte aus die Kläranlagen und das Kanalnetz im Hinblick auf die ordnungsgemäße Schmutzwasserableitung, Abwasserreinigung und Umweltsicherheit. Außerdem kontrollieren sie, ob die Behandlung und Entsorgung des Klärschlamms den Vorschriften entsprechen. Die Betriebsergebnisse dokumentieren und prüfen sie regelmäßig. Bei Störungen entscheiden sie über die erforderlichen Maßnahmen.

Weitere Aufgaben der Abwassermeister/-innen sind die Betriebsbereitschaft und der rationelle Einsatz der Abwasseraufbereitungsanlage und der Betriebsmittel, das heißt der Maschinen, Geräte, Werkzeuge, Laboreinrichtungen oder Chemikalien. Sie achten zudem darauf, dass Kostenvorgaben und Termine eingehalten werden. Kaufmännische und Verwaltungstätigkeiten führen sie meist am Computer durch. Auch an der Umsetzung neuer Organisationsstrukturen, zum Beispiel bei der Überführung eines kommunalwirtschaftlichen in einen privatwirtschaftlichen Betrieb, oder der Errichtung neuer Wasserreinigungsanlagen sind sie beteiligt. Zudem sind sie in der Regel für die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses sowie die Weiterbildung der Mitarbeiter/-innen zuständig.

Anforderungen

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der der Fachrichtung Abwassertechnik zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis. Außerdem muss man vor Beginn der Prüfung der handlungsspezifischen Qualifikationen den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen nachweisen.

Dauer und Form der Ausbildung

Lehrgänge, die auf den handlungsspezifischen und den grundlegenden Teil der Meisterprüfung vorbereiten sowie den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen beinhalten, dauern in Teilzeit zirka 2 Jahre.

Lehrgänge zur Vorbereitung auf den handlungsspezifischen und den grundlegenden Teil der Meisterprüfung sowie zum Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen finden unter anderem an Bildungszentren von Organisationen des öffentlichen Dienstes sowie anderer Bildungsträger statt. Sie können in Teilzeit absolviert werden.
Die zuständige Berufsschule für die Ausbildung zum Abwassermeister/zur Abwassermeisterin ist die Berufsbildende Schule Naturwissenschaften Ludwigshafen, Franz-Zang-Straße 3-7, 67059 Ludwigshafen.

Inhalte der Ausbildung

Neben handlungsspezifischen Kenntnissen werden in den Vorbereitungslehrgängen auch grundlegende Kenntnisse sowie berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen vermittelt.

Handlungsspezifischer Teil:
Handlungsbereich Technik
Betrieb
Überwachung
Instandhaltung

Handlungsbereich Organisation
Kostenwesen
Betriebsführung, Betriebsüberwachung und Kundenorientierung
Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Recht

Handlungsbereich Führung und Personal
Personalführung
Personalentwicklung
Managementsysteme

Grundlegender Teil:
Rechtsbewusstes Handeln

Grundgesetz, Gesetzgebung und Rechtsprechung
Arbeits- und Sozialrecht
Datenschutzrecht
Umweltschutzrecht

Betriebswirtschaftliches Handeln
ökonomische Handlungsprinzipien unter Einbeziehung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge und sozialer Wirkungen berücksichtigen
Grundsätze betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation berücksichtigen
Möglichkeiten der Organisationsentwicklung nutzen
Methoden der Entgeltfindung und der kontinuierlichen betrieblichen Verbesserung anwenden
Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung sowie Kalkulationsverfahren durchführen

Methoden der Information, Kommunikation und Planung
Betriebs-, Produkt- und Prozessdaten mittels EDV-Systemen und Bewertung visualisierter Daten erfassen, analysieren und aufbereiten
Planungstechniken und Analysemethoden sowie deren Anwendungsmöglichkeiten bewerten
Präsentationstechniken anwenden
technische Unterlagen, Entwürfe, Statistiken, Tabellen und Diagramme erstellen
Projektmanagementmethoden anwenden
Informations- und Kommunikationsformen einschließlich des Einsatzes entsprechender Informations- und Kommunikationsmittel auswählen und anwenden

Zusammenarbeit im Betrieb
berufliche Entwicklung des Einzelnen beurteilen und fördern
Einflüsse des Betriebes auf das Sozialverhalten des Einzelnen
Einflüsse der Gruppenstruktur auf das Gruppenverhalten und die Zusammenarbeit
Führungsmethoden und -techniken einschließlich Vereinbarungen entsprechender Handlungsspielräume anwenden
Methoden zur Lösung betrieblicher Probleme und sozialer Konflikte

Naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten
Auswirkungen naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten auf Materialien, Maschinen und Prozesse sowie auf Mensch und Umwelt
unterschiedliche Energieformen im Betrieb
betriebs- und prozesstechnische Größen bei Belastungen und Bewegungen
statistische Verfahren und Durchführung von einfachen statistischen Berechnungen sowie ihre grafische Darstellung

Berufs- und arbeitspädagogische Eignung:
Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
Ausbildung durchführen
Ausbildung abschließen

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer den Meisterbrief in der Tasche hat, steht erst am Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen sowie sich als Führungskraft zu etablieren. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung für Führungskräfte
Nicht nur die Weiterentwicklungen im Bereich der Abwassertechnik, auch neue Anforderungen des Umweltschutzes sind Herausforderungen, denen sich Abwassermeister/innen immer wieder neu stellen müssen. Doch es geht nicht nur um fachliche Anforderungen - sie werden sich auch als Führungskraft etablieren beziehungsweise weiterentwickeln und ihr betriebswirtschaftliches Wissen ausbauen wollen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von der Instandhaltung und Wartung von Abwasseranlagen über Verfahrenstechniken bis zum Umweltschutz. Seminare und Kurse bieten die Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben, Innovationskraft zu entwickeln und somit auch konkurrenzfähig zu sein.

Studium
Wer nach seiner Meisterprüfung studieren möchte, kann auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung zum Studium zugelassen werden und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Versorgungstechnik oder Umwelttechnik erwerben.

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Fachkraft für Abwassertechnik

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Fachkräfte für Abwassertechnik bereiten Abwässer auf und warten Abwasserrohrsysteme. Dazu überwachen und steuern sie die Betriebsabläufe in Kläranlagen und Kanalbetrieben.

Täglich sauberes Wasser
In privaten Haushalten und in der Industrie: Jeden Tag verbrauchen die Menschen unzählige Liter an Wasser. Bevor das schmutzige und oft schadstoffbelastete Abwasser wieder in die Umwelt entlassen werden kann, muss es sorgfältig gereinigt und aufbereitet werden. In Klärwerken steuern und überwachen Fachkräfte für Abwassertechnik Anlagen der Abwasseraufbereitung. Sie sitzen meist in Leit- und Steuerständen, wo sie eine Vielzahl an Messdaten ablesen können. Wenn eine Anzeige von der Norm oder von den gesetzlichen Vorschriften abweicht, greifen sie sofort ein. Rund um die Uhr müssen Abwässer aufbereitet und die Anlagen überwacht werden - Fachkräfte für Abwassertechnik arbeiten deshalb im Schichtdienst. Als sogenannte "elektrotechnisch befähigte Personen" können sie außerdem Reparatur- oder Installationsarbeiten an den elektrotechnischen Anlagen und Geräten in ihrem Zuständigkeitsbereich durchführen.

Sie verfolgen den Durchlauf des Abwassers durch die verschiedenen Stufen der Anlage: In der mechanischen ersten Stufe einer Kläranlage trennen Feststoffrechen, Sandfang, Absetz- oder Vorklärbecken grobe Bestandteile, Sand und absetzbare Stoffe. In der biologischen zweiten Stufe bauen Bakterien organische Stoffe ab. In der chemischen dritten Stufe werden durch Nitrifikation bzw. Fällung die restlichen organischen Verunreinigungen sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen entfernt. Schließlich beurteilen die Fachkräfte den Reinigungsgrad des Wassers. Damit sie wirklich nur sauberes Wasser in die Umwelt entlassen, nehmen sie regelmäßig Wasser- und Klärschlammproben und analysieren sie im Betriebslabor, u.a. unter dem Mikroskop oder chemisch.

Sie reinigen auch die Anlagen des Klärwerks, kontrollieren die Becken und reparieren sie. Dabei kommen sie mit Abwässern und Schmutz in Kontakt, und es herrschen teils intensive Gerüche. Bei Arbeiten mit Chemikalien oder beim direkten Kontakt mit Wasser oder Schlamm tragen die Fachkräfte besondere Schutzkleidung.

Wenn aus den Gasen des Faulschlammes Energie gewonnen wird, arbeiten Fachkräfte für Abwassertechnik mit und überwachen die entsprechenden Motoren und Generatoren. Den ausgefaulten Klärschlamm trocknen und pressen sie. Ist er durch Giftstoffe belastet, sorgen sie für die fachgerechte Entsorgung. Ansonsten eignet er sich als Dünger für landwirtschaftliche Flächen.

Rohre, Kanäle, Einleiter
Fachkräfte für Abwassertechnik sind nicht nur in Kläranlagen, sondern im Bereich der gesamten Abwasserentsorgung tätig. Beim Betrieb von Entwässerungssystemen reinigen und inspizieren die Fachkräfte Rohre, Kanäle und Einleiter und prüfen deren Dichtheit. Sie arbeiten z.B. an Einleitungsstellen im Straßenbereich oder steigen in tiefe und teilweise enge Kanalschächte ein. Wenn ein Kanal undicht ist, wird das Grundwasser mit Schadstoffen und Keimen belastet. Je nach Größe des Lecks können Kanäle auch unterspült werden und brechen oder abrutschen. Damit es nicht soweit kommt, planen Fachkräfte für Abwassertechnik notwendige Sanierungsmaßnahmen und führen sie durch.

Fachkräfte für Abwassertechnik haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
in Kläranlagen Abwässer aufbereiten
Prozessabläufe planen und dokumentieren in Leit- und Steuerständen technische Anlagen bedienen und überwachen, Messdaten ablesen und analysieren Abwasseraufkommen auf Menge und Zusammensetzung kontrollieren Gefährdungen im Arbeitsablauf erkennen (zum Beispiel zu hohe Schadstoffkonzentrationen), Schutzmaßnahmen durchführen bzw. korrigierend eingreifen
im Betriebslabor zur Prozess- und Qualitätskontrolle Wasser- und Klärschlammproben analysieren (mikroskopisch, chemisch)
Klärschlamm weiterbearbeiten, Schlammabzugsgeräte bedienen und den Schlamm in Behälter ableiten, aus den Gasen des Faulschlammes Energie gewinnen, dabei Motoren und Generatoren überwachen, ausgefaulten Klärschlamm trocknen und pressen und unbedenklichen Klärschlamm zur Verwertung als Dünger für landwirtschaftliche Flächen weiterleiten bzw. belasteten Klärschlamm fachgerecht entsorgen, Entwässerungssysteme überwachen, warten und steuern
Rohre, Kanäle und Einleiter reinigen, inspizieren und auf Dichtigkeit überprüfen; undichte Kanalisationen sanieren, Rohre und Einleiter reparieren Pumpwerke bedienen und warten

Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:
unter Berücksichtigung der Gefahren im Umgang mit elektrischem Strom Störungen beurteilen; elektrotechnische Reparatur- und Installationsarbeiten an den Anlagen und Geräten in ihrem Zuständigkeitsbereich durchführen ("elektrotechnische Befähigung")
die Einhaltung rechtlicher Anforderungen, Normen und Auflagen überwachen und dokumentieren
Betriebsabläufe mithilfe technischer Einrichtungen überwachen und steuern

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Fachkräfte für Abwassertechnik mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate. Gegebenenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Ausbildungsform: Beim Ausbildungsberuf Fachkraft für Abwassertechnik handelt es sich in der Regel um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten im öffentlichen Dienst und in der Industrie ausgebildet.

Der Beruf ist eng verwandt mit den anderen umwelttechnischen Ausbildungsberufen Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Während der Ausbildung werden den Auszubildenden in allen vier Berufen über einen Zeitraum von 15 Monaten gemeinsame Kernqualifikationen vermittelt.

Hinweis: Teilnehmer/innen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) absolvieren ein Betriebspraktikum mit einer Dauer von 6 bis 12 Monaten. Unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel Berufsschulpflicht) und je nach Bundesland wird das Praktikum durch Unterricht in der Berufsschule ergänzt.

Die zuständige Berufsschule für die Fachkräfte für Abwassertechnik ist die David-Roentgen-Schule Neuwied (BBS GT), Langendorfer Straße 65, 56564 Neuwied, Telefon 02631/989-0.

Inhalte der Ausbildung

Während der ersten 15 Monate im Ausbildungsbetrieb lernen angehende Fachkräfte für Abwassertechnik zum Beispiel:
wie man Aggregate, insbesondere Pumpen, Gebläse, Verdichter und Elektro- und Verbrennungsmotoren sowie Geräte zum Heizen, Kühlen und Temperieren einsetzt und bedient
was die Ursachen und Wechselwirkungen von Umweltbelastungen der Luft, des Wassers, des Bodens und der Umgebung sind
wie man Gefahrstoffe und gefährliche Arbeitsstoffe erkennt und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen einsetzt
wie man Proben nach unterschiedlichen Verfahren nimmt, wie man sie vorbereitet, konserviert und aufbewahrt
wie man Aufgaben im Team plant, bearbeitet und abstimmt und wie man Ergebnisse auswertet, kontrolliert und darstellt
wie man sich bei Unfällen durch elektrischen Strom verhält und erste Maßnahmen einleitet
wie man technische Unterlagen und Pläne liest und Skizzen anfertigt

Im zweiten Teil ihrer betrieblichen Ausbildung wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:
welche Verfahren der mechanischen Abwasserreinigung es gibt, wie man diese Einrichtungen bedient und am Laufen hält
wie man Einrichtungen, insbesondere Sonderbauwerke und Pumpwerke, bedient und unterhält
wie man Abwasser- und Schlammuntersuchungen zur Betriebs- und Qualitätskontrolle durchführt und wie man Einzel- und Summenparameter und Säurekapazität bestimmt
wie man Sicherungen, Sensoren, Messeinrichtungen, Beleuchtungsmittel und Signallampen prüft und austauscht
wie man im Kanalbetrieb Störungen feststellt und Maßnahmen zur Behebung ergreift und Indirekteinleiter-Kataster anwendet
welche Verfahren der chemisch-biologischen Abwasserreinigung man in Kläranlagen einsetzt und wie man Einrichtungen zur Schlammbehandlung bedient
wie man Ergebnisse in Betriebstagebüchern und Datenbanken dokumentiert und sichert
wie man fachbezogene Rechtsvorschriften und technische Regelwerke anwendet

Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
wie man Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und Materialverwendung nutzt

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:
Planen eines Umweltkonzeptes
Umgehen mit Mikroorganismen
Umweltchemikalien einsetzen
Rohrleitungssysteme betreiben
Untersuchen von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen
Maschinen und Einrichtungen bedienen und instand halten
Elektrische Anlagen betreiben und instand halten
Entwässerungssysteme betreiben
Abwasser mechanisch reinigen
Untersuchen von Abwasser und Schlämmen
Abwasser und Schlämme biologisch und chemisch behandeln
Elektrische Geräte anschließen
Entwässerungssystem instand halten und Indirekteinleiter überwachen
Abwasserbehandlungsanlagen steuern und regeln

Rechtsgrundlagen:

Verordnung über die Berufsausbildung in den umwelttechnischen Berufen
Fundstelle: 2002 (BGBl. I Seite 2335) Internet

Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Abwassertechnik
Fundstelle: KMK-Beschlusssammlung Internet

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Perspektiven
Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Bereich Umweltschutztechnik sind Herausforderungen, denen sich Fachkräfte für Abwassertechnik immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht vom Gewässerschutz über Wasser- und Energieversorgung bis zur Arbeitssicherheit. Auch wenn sich Fachkräfte für Abwassertechnik auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Instandhaltung, Entsorgung und Aufbereitung sowie Wasseranalyse entsprechende Angebote.

Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Abwassermeister/-in oder als Techniker/in der Fachrichtung Umweltschutztechnik mit dem Schwerpunkt Wasserver- und -entsorgung abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, zum Beispiel auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Umweltschutzfachwirt/-in.

Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.

Fachkräfte für Abwassertechnik, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Umwelttechnik oder Verfahrenstechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

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Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden. Sie organisieren das Sammeln und Sortieren von Müll, führen ihn der Wiederverwertung zu oder entsorgen ihn umweltschonend.

Einsammeln: Container für alle (Ab)Fälle
Wohin mit dem Abfall? Vom Privatmann, der seinen alltäglichen Hausmüll loswerden will, bis zum Industrieunternehmen, das Chemieabfälle beseitigen muss: Alle brauchen sie eine zuverlässige Abfallentsorgung. Ob es darum geht, Glas- oder Altkleidercontainer an der Straßenecke eines neuen Wohngebietes aufzustellen oder Abfälle mit den geeigneten Fahrzeugen zur Entsorgung abzuholen: Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft mit dem Schwerpunkt Logistik, Sammlung und Vertrieb kümmern sich darum. Auch die Touren für die Müllfahrzeugflotte stellen sie zusammen. Außerdem beraten sie Kunden in Fragen der Abfalltrennung und Entsorgung. Wenn nötig, sehen sie sich Problemmüll beim Kunden selbst an und entscheiden, wie dieser entsorgt werden muss: Welcher Behälter soll für den Transport verwendet werden? Schreibt die Gefahrgutverordnung einen Spezialcontainer vor? Chemikalien, Farben, Batterien oder Öl dürfen zum Beispiel nicht in den Hausmüll gelangen, sondern müssen als Sondermüll entsorgt werden. Bestimmte Stoffe dürfen nicht zusammen transportiert werden, weil sie sich zu gefährlichen Mixturen verbinden könnten. Die Fachkräfte stellen jeweils die passenden Transportmittel zur Verfügung und sorgen dafür, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.

Wiederverwertung: Aus Alt mach Neu
Milliarden Tonnen an Abfall müssen jährlich entsorgt werden. Manches davon kann recycelt, also wiederverwertet werden. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft wissen, welche Abfälle das sind und sortieren sie aus: Papier und Karton, Glas, Kunststoff, Metall und Holz. Recycling ist ihr Spezialgebiet, wenn sie im Schwerpunkt Abfallverwertung und -behandlung arbeiten. Meist erkennen sie mit bloßem Auge, welche Abfälle wiederverwertet werden können. Wenn nötig, verschaffen sie sich durch einen Test im Betriebslabor endgültige Klarheit. Doch ob Kupferdrähte aus Elektrogeräten, Kunststoffartikel, Weißblech, Altglas oder Altpapier - bevor diese Stoffe wiederverwertet werden können, müssen sie sorgfältig von anderen Abfällen getrennt werden. Über ein Förderband läuft der Müll durch eine Sortieranlage, die die Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft steuern und überwachen. Wenn irgendwo ein Fehler auftritt, kümmern sie sich sofort darum, dass er beseitigt wird.

Entsorgung: Ab in den Müll
Und was geschieht, nachdem die Abfälle sortiert und maschinell zerkleinert wurden? Was wird aus dem restlichen Müll, der nicht wiederverwertet werden kann? Hier greifen Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft im Schwerpunkt Abfallbeseitigung und -behandlung ein: Unbedenklicher Müll wandert in die Verbrennungsanlage, Biomüll verrottet in einem speziellen Verfahren zu Humus, und Sondermüll wird auf eine Deponie oder in eine Verbrennungsanlage gebracht. Besondere Sorgfalt lassen sie beim Umgang mit Sondermüll walten. Sie kennen die gesetzlichen Vorschriften genau und wissen, welcher Abfall wie gekennzeichnet werden muss. Auch die verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten kennen sie. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft wissen beispielsweise, welche Schadstoffe sich unter Umständen im Boden unter einer ehemaligen Tankstelle abgelagert haben, und sorgen dafür, dass die Erde entsprechend untersucht und entsorgt wird. Weil Deponien und Müllverbrennungsanlagen Grenzwerte einhalten müssen und deshalb von vielen Schadstoffen nur bestimmte Mengen aufnehmen dürfen, gilt es oft, Anlagen zu suchen, die noch Platz für die jeweiligen Abfälle haben. Auf der Deponie herrschen teils intensive Gerüche, an die man sich gewöhnen muss. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft kontrollieren auch das austretende Sickerwasser auf Sondermülldeponien, sammeln es und untersuchen es mit besonderen Messgeräten im Labor. Wenn nötig, bereiten sie es auf, denn Schadstoffe dürfen nicht in die Umwelt gelangen.

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend angehende Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft mit einem mittleren Bildungsabschluss ein. Eine Starthilfe zum Ausbildungszugang bietet die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ).

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).
Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.
Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.
Gegebenenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Ausbildungsform
Beim Ausbildungsberuf Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Beruf wird im öffentlichen Dienst sowie in der Industrie ausgebildet. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Vertiefung in einem der Schwerpunkte Logistik, Sammlung und Vertrieb, Abfallverwertung und -behandlung oder Abfallbeseitigung und -behandlung.

Er ist eng verwandt mit den anderen umwelttechnischen Ausbildungsberufen Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Abwassertechnik und Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Während der Ausbildung werden den Auszubildenden in allen vier Berufen über einen Zeitraum von 15 Monaten gemeinsame Kernqualifikationen vermittelt.

Hinweis: Teilnehmer/innen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) absolvieren ein Betriebspraktikum mit einer Dauer von 6 bis 12 Monaten. Unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel Berufsschulpflicht) und je nach Bundesland wird das Praktikum durch Unterricht in der Berufsschule ergänzt.

Die Berufsschule der Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist die Staatliche Berufsschule, Friedrich-Ebert-Straße 14 in 89415 Lauingen

Inhalte der Ausbildung

In den ersten 15 Monaten lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
welche Methoden des Messens, Steuerns und Regelns es gibt, wie betriebsspezifische Geräte aufgebaut sind und wie sie funktionieren
welche Möglichkeiten es gibt, Umweltbelastungen durch Anlagen und Techniken zu minimieren oder zu vermeiden
wie man technische Unterlagen, zum Beispiel Pläne liest und Skizzen anfertigt
wie man die eigene Arbeit kundenorientiert durchführt
wie man Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren durch Strom ergreift und veranlasst
wie man Stoffgemische berechnet, herstellt und trennt
wie man Werk- und Hilfsstoffe unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften und Verwendbarkeit auswählt und einsetzt
wie man Hebezeuge und Transporteinrichtungen bedient

Im zweiten Teil ihrer betrieblichen Ausbildung lernen die Auszubildenden unter anderem:
welche Anlagentechniken es gibt, wie Anlageteile kombiniert werden
welche Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Arbeitsschutz bei der Sammlung, Beförderung und Behandlung von Abfällen, Gefahrstoffen und Sonderabfällen anzuwenden sind
wie man Gespräche und Verhandlungen kundenorientiert führt und Möglichkeiten zur Kundenbindung nutzt
wie man Abfälle nach Eigenschaften unterscheidet und zuordnet
wie Geräte, Apparate und Anlagen zu bedienen sind, wie man sie überwacht und wartet
wie man den Einsatz von Fahrzeugen, Personal und Behältern disponiert
welche Anforderungen es für wieder verwendbare, zu verwertende und abzugebende Abfälle und Materialien gibt und wie man Qualitätskontrollen durchführt
was Angebot und Nachfrage bedeuten
wie man betriebsspezifische Programme für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft anwendet
wie man rechtliche Regelungen und fachbezogene technische Regelwerke anwendet

Darüber hinaus beschäftigen sich die Auszubildenden je nach Schwerpunkt mit folgenden Lernzielen:
Im Schwerpunkt Logistik, Sammlung und Vertrieb
wie man Straßenverkehrsrecht und Güterverkehrsrecht für das Sammeln und den Transport von Abfällen anwendet
wie man Aufwendungen für Leistungen festhält, Kosten ermittelt und Leistungen kalkuliert
wie man stationäre und mobile Sammelstellen betreibt und Schadstoffsammlungen durchführt
Im Schwerpunkt Abfallverwertung und -behandlung
wie man Probenahme, Probenvorbereitung, Probenahmeprotokoll und Güterüberwachung durchführt
wie man Fehlfunktionen von Aggregaten, Maschinen und Geräten sowie Betriebsstörungen erkennt und deren Beseitigung einleitet
welches die Grundoperationen der Aufbereitung, Verwertung und Behandlung sind
Im Schwerpunkt Abfallbeseitigung und -behandlung
wie man Abfälle zur Beseitigung getrennt erfasst, zwischenlagert und für die Beseitigung bereitstellt
wie man Prozesse der Behandlung und Beseitigung steuert, regelt und überwacht
welche Methoden und Verfahrensschritte es für die Behandlung und Beseitigung von Abfällen gibt

Außerdem wird den Auszubildenden zum Beispiel vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
wie man Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und Materialverwendung nutzt

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:
Planen eines Umweltkonzeptes
Umgehen mit Mikroorganismen
Umweltchemikalien einsetzen
Rohrleitungssysteme betreiben
Untersuchen von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen
Maschinen und Einrichtungen bedienen und instand halten
Abfälle sammeln und transportieren
Abfälle chemisch und mechanisch behandeln
Abfälle biologisch behandeln
Abfälle disponieren
Abfälle untersuchen
Abfälle aufbereiten
Abfälle beseitigen

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Bereich Abfallbehandlung und Entsorgungsverfahren sind Herausforderungen, denen sich Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Abfallwirtschaft/Entsorgung über Recycling, Wiederverwertung bis zu Sondermüll, Altlasten, Deponien und Bodenschutz. Auch wenn sich Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Logistik, Sammlung und Vertrieb, Abfallbeseitigung und -behandlung sowie Abfallverwertung entsprechende Angebote.

Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Meister/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung oder als Techniker/-in der Fachrichtungen Abfalltechnik oder Umweltschutztechnik abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, zum Beispiel auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Umweltschutzfachwirt/-in.

Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Umweltschutz, Umwelttechnik oder Verfahrenstechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Vorausgesetzt werden je nach Bundesland verschiedene berufliche Qualifikationen. In vielen Bundesländern ermöglicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung den Zugang zum Studium.

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Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice reinigen, überwachen und warten Abwasserleitungen und -kanäle, Behälter und Abwasserbauwerke in Industriebetrieben sowie im privaten und öffentlichen Bereich.

Rohre und Kanäle: Guter Ablauf
Im Schwerpunkt Rohr- und Kanalservice sorgen sie dafür, dass das öffentliche und private Abwasser- und Kanalsystem funktionstüchtig ist. Sie kontrollieren zum Beispiel die Abwässerkanäle von Privathäusern auf Verunreinigungen oder undichte Stellen und ermitteln Kanalstamm- und -zustandsdaten. Kanalinspektionsfahrzeuge mit Spezialkameras und Dichtigkeitsprüfsysteme helfen ihnen bei der Überwachung, aber sie steigen auch selbst in Schutzanzügen in die Kanalisation ein. Dort entstehen teils sehr intensive Gerüche, an die man sich gewöhnen muss. Auf regelmäßigen Inspektionsgängen prüfen die Fachkräfte Wände, Rohre, Einleiter, Becken und wasserführende Rinnen. Hat ein Baum seine Wurzeln durch die Kanalwand gebohrt? Wurde ein Rohr durch Frost beschädigt? Mithilfe ferngesteuerter Roboter dichten die Fachkräfte die Schadstellen ab, damit keine Abwässer durch schadhafte Rohre in den Boden oder in Gewässer gelangen. Auch Blockaden müssen beseitigt werden. Wenn die Kanalisation verstopft ist, kann z.B. Regenwasser nicht mehr richtig abfließen, und es kommt zu Überschwemmungen. Die Fachkräfte nehmen auch Wasserproben und analysieren sie im Labor. So stellen sie fest, ob etwa jemand unerlaubterweise schadstoffbelastete Abwässer in die Kanalisation geleitet hat. Ihre Arbeit ist verantwortungsvoll - Fehler können erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen haben.

Reinigung und Entsorgung
Auch im Bereich Industrieservice sind die Fachkräfte viel unterwegs und überprüfen Rohre und Leitungssysteme auf Dichtheit und reparieren Schadstellen. Darüber hinaus sanieren sie Industrieflächen und Gebäude, entsorgen Sondermüll und reinigen Industrieanlagen. Sie säubern Tanks, Tankwagen, Pumpanlagen und andere Anlagenteile, entfernen Fehlproduktionen und Reste von Benzin oder Heizöl. Mit speziellen Auffangbehältern, Abscheidern und Leitungssystemen fangen sie Rückstände, Schadstoffe, Schmutz- und Abwasser, Reinigungs- und Desinfektionslösungen auf und sorgen dafür, dass sie fachgerecht entsorgt werden. Wenn z.B. Lackreste vom Boden einer Fabrikhalle entfernt werden sollen, schleudern sie Trockeneis-Pellets aus einer Strahlpistole gegen den Boden. Durch die Kälte ziehen sich die Farben und Lacke zusammen, sodass sie sich ablösen und mit Vakuumsaugern aufgesaugt werden können, ohne den Untergrund zu beschädigen. Soll Sickerwasser von einer Deponie entsorgt werden, holen es die Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice mit dem Saugwagen ab und bringen es in eine Spezialanlage. Dort wird das Wasser chemisch-physikalisch aufbereitet. Dann müssen die Saugwagen gründlich gereinigt werden - dabei tragen die Fachkräfte einen Chemikalienschutzanzug. Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice übernehmen auch die Entsorgung infektiöser Abfälle aus dem Krankenhaus. Sie sammeln die Abfälle ein, verstauen sie in geschlossenen Behältern und bringen sie direkt in eine Sondermüllverbrennungsanlage. Müssen z.B. die Rührwerksbehälter eines Chemieunternehmens gereinigt werden, in denen chemische Stoffe gemischt werden? Mit einem Hochdruckwasserstrahl gehen die Fachkräfte an die Arbeit. Oft haben sie mit gefährlichen Rückständen zu tun und achten sorgfältig darauf, dass nichts in die Umwelt entweicht. Auch Behältnisse für Getränke reinigen und desinfizieren sie, bevor sie wieder benutzt werden können. Stets beachten sie die gesetzlichen Vorschriften. Weil sie sich mit allen Formen der Reinigung und Entsorgung auskennen, beraten Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice Kunden über erforderliche Sanierungsmaßnahmen oder darüber, wie bestimmte Schadstoffe zu entsorgen sind.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
Im Schwerpunkt Rohr- und Kanalservice
private Abwasserkanäle, öffentliche Kanalbauwerke bzw. das öffentliche Kanalnetz auf Schadstellen prüfen, zum Beispiel mit Spezialkameras, Spiegeln oder durch Augenschein
Wartungs- und Reparaturarbeiten an Abwasserkanälen, Kanalbauwerken und im Kanalnetz durchführen bzw. veranlassen, zum Beispiel kleinere Schadstellen in Abwasserkanälen mithilfe von Kanalrobotern abdichten

Im Schwerpunkt Industrieservice
Rohrnetze, Tanks, Tankwagen, Pumpanlagen, Abwassereinleitungssysteme, Abfüllanlagen usw. warten und reinigen, Behälter für Nahrungsmittel auch desinfizieren
Rückstände, Reste, Fehlproduktionen abpumpen
Ablagerungen und Verunreinigungen mit Spezialgeräten entfernen, Rohre, Tanks und Anschlüsse auf Dichtheit prüfen

Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:
Maschinen, Geräte und Sonderfahrzeuge bedienen, warten und inspizieren, dabei sicherheitstechnische Einrichtungen wie zum Beispiel Entlüftungsgeräte einsetzen
bei der fachgerechten Entsorgung von Rückständen mitwirken, die sich aus den Reinigungs- und Wartungsarbeiten ergeben
Arbeits- und Betriebsabläufe dokumentieren und auswerten
Störungen an Arbeitsgeräten erkennen und beheben
unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements fachbezogene Rechtsvorschriften, technische Regeln sowie Vorschriften der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes anwenden
Kunden beraten und informieren, zum Beispiel über Maßnahmen zum Schutz von Abwasserkanälen oder mögliche Reparaturen

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend angehende Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice mit Hauptschulabschluss ein.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).
Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.
Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Gegebenenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Beim Ausbildungsberuf Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Beruf wird im öffentlichen Dienst, in der Industrie und im Handwerk ausgebildet. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Vertiefung in einem der Schwerpunkte Rohr- und Kanalservice oder Industrieservice.

Er ist eng verwandt mit den anderen umwelttechnischen Ausbildungsberufen Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Abwassertechnik und Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Während der Ausbildung werden den Auszubildenden in allen vier Berufen über einen Zeitraum von 15 Monaten gemeinsame Kernqualifikationen vermittelt.

Die zuständige Berufsschule für die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice ist das Hans-Schwier-Berufskolleg, Heegestraße 14 in 45897 Gelsenkirchen.

Inhalte der Ausbildung

In den ersten 15 Monaten lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
welche Bedeutung Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und Hygiene haben
welche betriebsspezifischen Maschinen und Verfahrenstechniken bzw. Mess-, Steuerungs- und Regelungsmethoden es gibt und wie man sie anwendet
welche Arbeitsstoffe einzusetzen und welche Sicherheitsvorschriften bei der Handhabung zu beachten sind
wie Stoffe und Güter gelagert und befördert werden müssen
wie man für die Erfüllung einer Aufgabe Arbeitsschritte festlegt und vorbereitet
wie mit elektrischen Gefahren umzugehen ist und welche Schutzmaßnahmen zur Gefahrenvermeidung zu ergreifen sind
wie mit Informations- und Kommunikationssystemen umzugehen ist

Im zweiten Teil ihrer betrieblichen Ausbildung lernen die Auszubildenden unter anderem:
wie Atem-, Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen beachtet werden
nach welchen Gesichtspunkten Arbeitsgeräte und Einrichtungen eingesetzt, inspiziert, gewartet und gereinigt werden
wie Arbeiten vorbereitet werden und das Arbeitsumfeld gesichert und geräumt wird
welche Maßnahmen zum Schutz von Personen und Anlagen ergriffen werden müssen
fachbezogene Rechtsvorschriften und technische Regelwerke anzuwenden

Darüber hinaus beschäftigen sich die Auszubildenden je nach Schwerpunkt mit folgenden Lernzielen:
Im Schwerpunkt Rohr- und Kanalservice
welche Maßnahmen zur Reinigung der Rohrleitungen, Abwasserbauwerke, Abwasserleitungen und -kanäle ergriffen werden
wie Rohrleitungen, Abwasserbauwerke, Abwasserleitungen und -kanäle unterhalten und gewartet werden
Im Schwerpunkt Industrieservice
welche Reinigungsverfahren für Anlagen und Anlagenteile es gibt und wie sie angewendet werden
wie Anlagen instand gehalten und gewartet werden.

Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
wie man Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und Materialverwendung nutzt

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts
Planen eines Umweltkonzeptes
Umgehen mit Mikroorganismen
Umweltchemikalien einsetzen
Rohrleitungssysteme betreiben
Untersuchen von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen
Maschinen und Einrichtungen bedienen und instand halten
in engen Räumen und Behältern arbeiten
mit Reststoffen umgehen
Arbeitsgeräte instand halten
Arbeitsumfeld vorbereiten und sichern
Rohr- und Kanalsysteme warten und unterhalten
technische Industrieanlagen warten und unterhalten

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Bereich umweltschonende Reinigung von Rohr- und Kanalsystemen wie auch industriellen Anlagen sind Herausforderungen, denen sich Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Abwasser und Gewässerschutz über Zustandserfassung und Sanierung von Abwasserkanälen bis zur Arbeitssicherheit. Auch wenn sich Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Kanalreinigung, -inspektion und -sanierung, Kanalbau- und Abwasserrecht, Qualitätssicherung und -kontrolle in der Abwasserbeseitigung oder Arbeitssicherheit entsprechende Angebote.

Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Meister/-in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice oder als Techniker/-in der Fachrichtung Umweltschutztechnik mit dem Schwerpunkt Wasserver- und -entsorgung abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, zum Beispiel auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Umweltschutzfachwirt/in.

Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/-innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.

Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss in den Bereichen Umweltschutz, Umwelttechnik oder Verfahrenstechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Vorausgesetzt werden je nach Bundesland verschiedene berufliche Qualifikationen. In vielen Bundesländern ermöglicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung den Zugang zum Studium.

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Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik

Straßenwesen

Berufsbeschreibung

Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik unterstützen Ingenieure und Ingenieurinnen dabei, neue Straßen und Ingenieurbauwerke zu bauen und das vorhandene Straßen- und Verkehrswegenetz zu erhalten.

Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik kontrollieren und vermessen das Gelände, fertigen Bauzeichnungen an, kalkulieren Materialbedarf und Kosten und überwachen den Bau. Sie arbeiten in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in Verkehrs- und Straßenbauverwaltungen. Auch in Architektur- und Ingenieurbüros oder Straßenbauunternehmen sind sie tätig.

Damit die Verkehrsteilnehmer auf den Straßen ausreichende und sichere Verkehrswege vorfinden, müssen Straßenverkehrsnetz und Ingenieurbauwerke - wie zum Beispiel Brücken, Tunnel oder Staudämme - instand gesetzt und ausgebaut werden. Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik planen und organisieren dies gemeinsam mit Ingenieuren und Ingenieurinnen oder werden von ihnen angeleitet.

Sie machen topografische Aufnahmen und führen Lage- und Höhenmessungen durch, bevor sie per Hand oder am Computer bautechnische Zeichnungen anfertigen. Dann kalkulieren sie die Baukosten und den Materialbedarf, erstellen Unterlagen für die Straßenplanung und bereiten Ausschreibungen vor.

Schließlich wickeln sie die Baumaßnahmen vertraglich und technisch ab. Nicht zuletzt organisieren sie laufende Sicherungs- und Instandhaltungsmaßnahmen wie den Winterdienst oder die Grünpflege.

Anforderungen

Nach dem Berufsausbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Zur Erlernung des Berufes ist allerdings ein mittlerer Bildungsabschluss, genauso wie bestimmte Interessen und Fähigkeiten von Vorteil:

  • Neigung zu planender und organisierender Tätigkeit (zum Beispiel Verkehrswege, Brücken und andere Ingenieurbauwerke planen, entwerfen, konstruieren) 
  • Neigung zum Umgang mit Daten und Zahlen (zum Beispiel bautechnische Berechnungen ausführen, Kostenvoranschläge aufstellen, Bauleistungen abrechnen)
  • Neigung zu prüfender und kontrollierender Tätigkeit (zum Beispiel das Straßennetz auf Schäden kontrollieren, Bauarbeiten vor Ort überwachen) 
  • Neigung zu Büro- und Verwaltungsarbeiten (zum Beispiel Unterlagen für die Baurechtsbeschaffung bearbeiten, allgemeine verwaltungstechnische Arbeiten) 
  • Neigung zu zeichnerischer Tätigkeit (zum Beispiel Entwurfspläne für Straßen, Rad- und Gehwege, Bauwerke und öffentliche Nahverkehrsanlagen zeichnen, bautechnische Zeichnungen anfertigen) 
  • Interesse am Bauen

Dauer und Form der Ausbildung

Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bundesweit geregelte dreijährige Ausbildung wird in der Industrie und im öffentlichen Dienst angeboten

Fachkräfte für Straßen und Verkehrstechnik absolvieren ihre Ausbildung innerhalb von drei Jahren im dualen System, das heißt der praktische Teil findet im Betrieb bzw. in der überbetrieblichen Aus- und Fortbildungsstätte statt, die theoretischen Kenntnisse erwerben die Auszubildenden in der Schule.

Verkürzung der Ausbildungszeit

Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.

Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Gegebenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Der Berufsschulunterricht für die Auszubildenden des Landesbetriebes für Straßenbau findet momentan in Blockform in Fachklassen der Berufsschule Bebra statt, da bislang keine Unterrichtung im Saarland möglich war. Die Aus- und Fortbildungsstätte befindet sich in Rotenburg an der Fulda. Während dieser Zeit sind die Auszubildenden in einem Internat untergebracht und kommen nur am Wochenende nach Hause.

Inhalte der Ausbildung

Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik arbeiten in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in Verkehrs- und Straßenbauverwaltungen. Aber auch in Architektur- und Ingenieurbüros oder Straßenbauunternehmen sind sie tätig.

Während der dreijährigen Ausbildung werden folgende Lernfelder im Betrieb und der Berufsschule durchgenommen:

  • Vorbereiten einer Baumaßnahen
  • Erschließen und Gründen eines Bauwerkes
  • Aufmessen und Darstellen eines Geländes
  • Planen, Entwerfen und Konstruieren von Straßen, Ingenieurbauwerken, Verkehrsnetzen
  • Abstecken von Straßen und Ingenieurbauwerken
  • Bauen von Straßen mit Asphaltdecken, Beton- und Pflasterdecken
  • Arbeitsorganisation, Kommunikation und Mitgestaltung von sozialen Beziehungen
  • Informationstechnik und -verarbeitung
  • bautechnisches Berechnen, Zeichnen und Konstruieren
  • Lage- und Höhenvermessung
  • Baustoffe und Böden
  • Verwaltungsabläufe im Straßen- und Verkehrswesen
  • Erstellen von planungsrechtlichen, baurechtlichen und umweltrechtlichen Unterlagen
  • vertragliche und technische Abwicklung von Baumaßnahmen
  • qualitätssichernde Maßnahmen
  • Erhalten von Verkehrsflächen und Ingenieurbauwerken

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern.

Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Techniker/in der Fachrichtung Bautechnik mit dem Schwerpunkt Tiefbau abzulegen.

Fachkräfte für Straßen- und Verkehrstechnik, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Verkehrswesen erwerben. Für besonders begabte junge Fachkräfte besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten und bei Anpassungs- bzw. Aufstiegsweiterbildungen sowie bei einem Studium gefördert zu werden.

Der Landesbetrieb für Straßenbau hat mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Im Rahmen eines kooperativen Studiums kann jungen Mitarbeitern, mit abgeschlossener Berufsausbildung, die Möglichkeit gegeben werden arbeitsbegleitend ein Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes zu absolvieren. 

Daneben soll auch besonders qualifizierten Auszubildenden zur Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik die Chance gegeben werden bereits während der Ausbildung (in der Regel nach dem 2. Ausbildungsjahr) mit einem entsprechenden Studium an der Technik und Wirtschaft des Saarlandes zu beginnen.

Im Rahmen dieser Kooperation wollen der Landesbetrieb und die Hochschule zusammen auf eine zügige Abwicklung des Studiums hinwirken, wobei sowohl die Bachelorarbeit wie auch sonstige schriftliche Seminar- oder Semesterarbeiten nach Möglichkeit im Landesbetrieb für Straßenbau geschrieben werden sollen.

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Fachkraft für Wasserversorgungstechnik

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik bedienen und überwachen Maschinen und Anlagen, die Wasser fördern, aufbereiten oder weiterleiten, und verlegen Rohrleitungen.

Täglich sauberes Wasser
Leitungswasser ist heutzutage von so hoher Qualität und Sauberkeit, dass es sogar zum Zubereiten von Säuglingsnahrung geeignet ist und bedenkenlos getrunken werden kann. Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik sind daran beteiligt, dass Trinkwasser stets in ausreichender Menge und der erforderlichen Qualität zur Verfügung steht. Sie bedienen und überwachen die technischen Anlagen in Wasserwerken und Unternehmen zur Wasseraufbereitung, -speicherung und -verteilung.

Vom Rohwasser zum hygienischen Trinkwasser
Pro Tag werden in Deutschland Milliarden von Litern an Trinkwasser verbraucht. Es bedarf vieler Stationen und Arbeitsschritte, bis das einwandfreie Wasser den Verbrauchern zur Verfügung steht. Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik betreiben Brunnen oder Anlagen, die Uferfiltrat gewinnen - das ist in die Erde gesickertes Wasser aus Flüssen oder Seen. Dieses muss sorgfältig aufbereitet werden. Vom Brunnen pumpen Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik das Wasser in Vorlagebehälter, wo sich der Sand absetzt. Durch ultraviolette Strahlung werden Keime abgetötet. In Filteranlagen oder Reaktionsbecken entziehen die Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik dem Wasser unerwünschte Begleitstoffe: Sie setzen bestimmte Chemikalien zu, die zum Beispiel Schmutz- und Schwebstoffe zu Flocken verdichten. So können diese leichter abgefiltert oder abgepumpt werden. Beim Umgang mit Chemikalien arbeiten die Fachkräfte besonders sorgfältig und tragen Schutzkleidung. Sie filtern das Wasser und geben zur Entkeimung Chlor oder Ozon zu. Das aufbereitete Wasser wird schließlich in riesigen Hochdruckbehältern gespeichert, aus denen es ins Leitungsnetz abgegeben wird.

Um sicherzustellen, dass die Wasserqualität den gesetzlichen Vorschriften entspricht, entnehmen die Fachkräfte regelmäßig Proben, testen sie im Labor mit Thermometer, Mikroskop oder durch chemische Analyseverfahren. Gelegentlich beraten sie Kunden und geben zum Beispiel Auskünfte über die Wasserqualität, -härte oder -aufbereitungsmethoden. Täglich überprüfen sie alle Anlagen, um sicherzustellen, dass sie stets in einwandfreiem Zustand sind. Hierbei steigen sie zum Beispiel auch in Brunnenschächte ein und überprüfen Pumpen. Da es im Pumpensaal oft laut ist, tragen die Fachkräfte hier Gehörschutz.

Rohre und Leitungen
Durch riesige Rohrnetze gelangt das Trinkwasser zu den Verbrauchern. Auch dafür sind Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik mitverantwortlich. Wenn beispielsweise ein neues Haus gebaut wird, verlegen sie die nötigen Leitungen: lange Kunststoffrohre, die mit Dichtungen verbunden werden. Mit Muffen und Biegestücken bauen sie Rohrleitungen zu ganzen Systemen zusammen. Um den Wasserfluss stoppen zu können, installieren sie so genannte Schieberkreuze und setzen Hydranten hinein. Als so genannte "elektrotechnisch befähigte Personen" installieren sie auch elektrische Einrichtungen wie Pumpen oder Filteranlagen und halten sie instand. Haben Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik Bereitschaftsdienst, müssen sie immer einsatzbereit sein - auch abends und am Wochenende. Im Falle eines Rohrbruchs oder wenn zum Beispiel ein Bagger eine Leitung beschädigt hat, fahren Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik sofort an Ort und Stelle. Um zu verhindern, dass an der Bruchstelle weiterhin Wasser austritt, schließen sie den nächstgelegenen Schieber. Anschließend sägen sie das beschädigte Rohrstück aus und ersetzen es durch ein neues. So genannte Überschiebmuffen verbinden die beiden Stücke, damit die Leitung wirklich dicht ist.

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.

Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Gegebenenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Beim Ausbildungsberuf Fachkraft für Wasserversorgungstechnik handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten im öffentlichen Dienst sowie in der Industrie ausgebildet.

Hinweis: Teilnehmer/-innen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) absolvieren ein Betriebspraktikum mit einer Dauer von 6 bis 12 Monaten. Unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel Berufsschulpflicht) und je nach Bundesland wird das Praktikum durch Unterricht in der Berufsschule ergänzt.

Die zuständige Berufsschule für die Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ist die David-Roentgen-Schule Neuwied (BBS-GT), Langendorfer Straße 65, 56564 Neuwied, Telefon 02631/989-0.

Inhalte der Ausbildung

In den ersten 15 Monaten lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb zum Beispiel:
welche Bedeutung Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und Hygiene haben
welche betriebsspezifischen Maschinen und Verfahrenstechniken bzw. Mess-, Steuerungs- und Regelungsmethoden es gibt und wie man sie anwendet
welche Arbeitsstoffe einzusetzen und welche Sicherheitsvorschriften bei der Handhabung zu beachten sind
wie Stoffe und Güter gelagert und befördert werden müssen
welche Bedeutung Wasserwirtschaft, -gewinnung, -beschaffenheit, -aufbereitung haben, wie Wasser gefördert, gespeichert und verteilt werden kann und wie man Wasser untersucht
wie mit elektrischen Gefahren umzugehen ist und welche Schutzmaßnahmen zur Gefahrenvermeidung zu ergreifen sind
wie man für die Erfüllung einer Aufgabe Arbeitsschritte festlegt und vorbereitet
nach welchen Gesichtspunkten Arbeitsgeräte und Einrichtungen eingesetzt, inspiziert, gewartet und gereinigt werden
wie mit Informations- und Kommunikationssystemen umzugehen ist

In den folgenden 21 Monaten wird den Auszubildenden beispielsweise vermittelt:
welche Maßnahmen zum Schutz von Personen und Anlagen ergriffen werden müssen
wie man physikalisch-chemische Analysen durchführt, bewertet und dokumentiert
wie man Netzinformationssysteme nutzt
wie man Einrichtungen zur Schlammbehandlung sowie zur Gasaufbereitung und -verwertung bedient und unterhält
wie man mikrobiologische Untersuchungen durchführt
wie man Betriebsbegehungen durchführt
wie man betriebsspezifische Schaltpläne liest

Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
wie man Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und Materialverwendung nutzt

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:
Planen eines Umweltkonzeptes
Umgehen mit Mikroorganismen
Umweltchemikalien einsetzen
Rohrleitungssysteme betreiben
Untersuchen von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen
Maschinen und Einrichtungen bedienen und instand halten
elektrische Anlagen betreiben und instand halten
Wasser gewinnen
Hausanschluss erstellen
Wasserbeschaffenheit prüfen
Wasser aufbereiten
elektrische Geräte anschließen
Wasser fördern, speichern und verteilen
Wasserversorgungsanlagen steuern und regeln

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen in der Umwelttechnik, Veränderungen in der Wasseraufbereitung und Versorgung sind Herausforderungen, denen sich Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Wasser- und Energieversorgung bis zu Umweltschutz und Ökologie. Auch wenn sich Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Wasseranalyse oder Instandhaltung der Leitungssysteme entsprechende Angebote.

Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Techniker/-in der Fachrichtung Umweltschutztechnik mit dem Schwerpunkt Wasserver- und -entsorgung abzulegen.

Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.
Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Versorgungstechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Vorausgesetzt werden je nach Bundesland verschiedene berufliche Qualifikationen. In vielen Bundesländern ermöglicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung den Zugang zum Studium.

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung, Umweltwirtschaft, Vermessung und Kataster

Geomatiker:in

Berufsbeschreibung

Geomatiker:innen beschaffen Geodaten, indem sie selbst Vermessungen durchführen, weitgehend aber vorhandene geografische Informationen von Anbietern beziehen. Mithilfe von spezieller Software verarbeiten sie die Daten zu Karten und Grafiken, dreidimensionalen Darstellungen und multimedialen Anwendungen. Sie führen Aufträge kundenorientiert unter Verwendung von Geodaten durch und kennen sich mit Marktstrategien aus.

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit

Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.

Verlängerung der Ausbildungszeit

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung zum Geomatiker:in findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Ausbildungsinhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan:

Ausbildung im Betrieb:

  • berufsbezogene Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Normen und Standards
  • Grundlagen der Geoinformationstechnologie
  • Einzelprozesse des Geodatenmanagements
  • Informations- und Kommunikationssysteme der Geoinformatik
  • Ganzheitliche Prozesse des Geodatenmanagements
  • Auftragsabwicklung und Marketing

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen
  • Geodaten unterscheiden und bewerten
  • Geodaten erfassen und bearbeiten
  • Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren
  • Datenbanken erstellen, Geodaten pflegen und verwalten
  • Geodaten beziehen, modellieren und Geoprodukte gestalten
  • Geobasisdaten mit Fachdaten verknüpfen und visualisieren
  • Fernerkundungsdaten auswerten, interpretieren und in ein Geoinformationssystem einbinden
  • Geodaten in multimedialen Produkten realisieren
  • Geodaten für Print-Produkte aufbereiten
  • Mehrdimensionale Geoprodukte entwickeln
  • Geoprodukte kundenorientiert konzipieren und umsetzen

Rechtsgrundlagen

Verordnung über die Berufsausbildung in der Geoinformationstechnologie vom 30. Mai 2010 (BGBI. S. 694)

Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Geomatiker/Geomatikerin

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.03.2010

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen.

Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen.

Naheliegend ist es, eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Vermessungstechnik zu absolvieren.

Geomatiker:innen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Vermessungstechnik oder Geoinformation erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung

Straßenwärter:in

Straßenwesen

Berufsbeschreibung

Straßenwärter:innen kontrollieren Verkehrswege, Autobahnen und Parkplätze sowie die dazugehörigen Grünflächen und Straßenbauwerke wie zum Beispiel Brücken auf Schäden, warten sie und halten sie instand, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Straßenwärter:innen stellen zum Beispiel Gefahrenquellen wie Schlaglöcher, verblasste Markierungen oder bröckelnde Fahrbahnränder fest.

Beschädigte oder abgenutzte Stellen setzen sie instand. Sie säubern verschmutzte Fahrbahnen, Leitpfähle oder Verkehrsschilder. Außerdem reinigen und warten sie Entwässerungseinrichtungen, stellen Verkehrszeichen auf, bessern Fahrbahnmarkierungen aus, schneiden Bäume und Sträucher zurück und mähen Grünstreifen. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Absichern von Baustellen und Unfallstellen.

Im Winter führen sie zusätzlich im Bereitschaftsdienst Räum- und Streudienste durch um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. So kann es auch zu nächtlichen Arbeitseinsätzen kommen, was aber in der Ausbildung natürlich noch nicht der Fall ist.

Hauptsächlich arbeiten Straßenwärter/-innen im öffentlichen Dienst, zum Beispiel bei Straßenbauverwaltungen in den für die Straßenunterhaltung zuständigen Abteilungen der Städte, Gemeinden, Kreise sowie in den Straßen- und Autobahnmeistereien der einzelnen Bundesländer. Aber auch in Baustellensicherungsunternehmen sind sie tätig.

Anforderungen

Nach dem Berufsausbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Zur Erlernung des Berufs ist allerdings ein mittlerer Bildungsabschluss genauso wie bestimmte Interessen und Fähigkeiten von Vorteil.

Interessen:

  • Neigung zu praktisch-zupackender Tätigkeit (zum Beispiel Lichtzeichenanlagen warten, Grünflächen anlegen und pflegen, Fahrbahnmarkierungen auftragen, Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen an Bauwerken und Straßen durchführen, im Winterdienst Streugut zusammenstellen und aufbringen)
  • Neigung zu prüfender und kontrollierender Tätigkeit (zum Beispiel Straßen, Parkplätze, Rad- und Gehwege sowie Brücken regelmäßig auf ihren Zustand kontrollieren; Brücken, Tunnel, Unter- und Überführungen auf Verkehrssicherheit prüfen)

Fähigkeiten:

  • Durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
  • Beobachtungsgenauigkeit (zum Beispiel Erkennen von Gefahrenquellen an Baustellen und Unfallstellen)
  • Handgeschick (zum Beispiel Pflanzen und Zurückschneiden von Sträuchern und Bäumen, Aufstellen von Verkehrszeichen)
  • Reaktionsgeschwindigkeit (zum Beispiel Führen von Leitpfostenwaschgeräten, Räumfahrzeugen, Kehr- und Markierungsmaschinen)
  • Körperbeherrschung (zum Beispiel Zurückschneiden von Bäumen auf hohen Gerüsten)
  • Handwerkliches Geschick (zum Beispiel Handhaben von Werkzeugen wie Spaten, Sägen oder Heckenscheren, Austauschen defekter Rohre an Entwässerungseinrichtungen von Straßen)
  • Technisches Verständnis (zum Beispiel Warten von Lichtzeichenanlagen, Beseitigen von Störungen)

Dauer und Form der Ausbildung

Straßenwärter:in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bundesweit geregelte dreijährige Ausbildung wird im öffentlichen Dienst und in der Industrie angeboten.

Straßenwärter:innen werden über die Dauer von drei Jahren im dualen System ausgebildet, das heißt der praktische Teil findet im Ausbildungsbetrieb bzw. in der überbetrieblichen Aus- und Fortbildungsstätte und die theoretische Ausbildung in der Berufsschule statt.

Verkürzung der Ausbildungszeit

Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.

Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Gegebenenfalls ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer für Auszubildende möglich, die eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Verlängerung der Ausbildungszeit

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Die Auszubildenden des Landesbetriebes für Straßenbau besuchen das Technische Berufsbildungszentrum in Neunkirchen (TGBBZ) im Blockunterricht und sind zur überbtrieblichen Ausbildung beim Arbeitgeberverband der Bauwirtschaft Saar (AGV Bau Saar) in Saarbrücken untergebracht.  

Inhalte der Ausbildung

Überwiegend absolvieren die Auszubildenden ihre Ausbildung in Straßen- und Autobahnmeistereien oder bei Straßenbauämtern. Dabei sind sie meist im Freien auf den Straßen und Verkehrswegen ihres Einsatzgebietes oder auf Betriebshöfen tätig.

Während der dreijährigen Ausbildung werden folgende Lernfelder im Betrieb und der Berufsschule durchgenommen:

  • Erfassen der verkehrs- und wegerechtlichen Bestimmungen
  • Herstellen eines Bauteiles aus Stahlbeton
  • Mauern eines Baukörpers
  • Planen einer Straße
  • Beschildern und Markieren von Straßen
  • Absichern von Arbeits- und Gefahrstellen
  • Instandhalten eines Erdbauwerkes
  • Anlegen und Pflegen von Grünflächen
  • Auftragsübernahme, Arbeitsplan und Ablaufplanung
  • betriebswirtschaftliches Handeln
  • Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken
  • Einrichten, Sichern und Räumen von Arbeitsstellen, Sichern und Räumen von Unfallstellen, sonstige Verkehrssicherung
  • Auswählen, Prüfen und Lagern von Baumaterialien
  • Anfertigen und Anwenden von technischen Unterlagen, Durchführen von Messungen
  • Aufgaben der Straßenbaulastträger, Anwenden der rechtlichen Bestimmungen
  • Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen 
  • Anbringen und Instandhalten von Verkehrszeichen und -einrichtungen, Verkehrssicherungs- und Telematiksystemen
  • Durchführen des Winterdienstes
  • Handhaben und Warten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen, Führen und Warten von Fahrzeugen
  • Instandhalten von Verkehrsflächen, Entwässerungseinrichtungen und Bauwerken

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Straßenwärter:innen ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern.

Weiterentwicklungen in der Verkehrstechnik sowie im Straßenbau sind Herausforderungen, denen sich Straßenwärter:innen immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Straßen- und Pflasterbau über Baumaschinenführung bis hin zu Arbeitsschutz und -sicherheit. Auch wenn sich Straßenwärter/innen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie vor allem in der Strecken- oder Verkehrsüberwachung und im Bedienen von Spezialfahrzeugen entsprechende Angebote.

Straßenwärter:innen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Verkehrsbau erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung, Vermessung und Kataster

Vermessungstechniker:in

Geoinformationstechnologie

Berufsbeschreibung

Vermessungstechniker:innen führen Lage- und Höhenvermessungen im Gelände durch, werten die Messdaten aus und erstellen bzw. aktualisieren Pläne und Karten mit Hilfe von Computern bzw. per Hand.

Die Welt mit Maß und Zahl beschreiben und abbilden
Wenn Straßen gebaut oder Schienen verlegt werden, wenn die Grenzen von Liegenschaften zu bestimmen sind, um Bauvorhaben zu genehmigen und abzustecken oder das Eigentum an Grundstücken zu sichern, sind Vermessungstechniker/-innen im Einsatz, um die genaue Lage und Höhe der Flächen zu berechnen. Ihre Daten bilden die Grundlage für amtliche Geobasisinformationssysteme, Liegenschaftskataster und Planungsunterlagen sowie für Bauvorhaben bzw. den Nachweis von Eigentumsrechten an Grund und Boden.

Da häufig bereits frühere Vermessungsergebnisse vorliegen, suchen Vermessungstechniker/-innen zunächst sämtliche Unterlagen heraus und werten sie aus, etwa Kataster- bzw. topografische Karten, Pläne und Dateien.
Anschließend vermessen sie vor Ort die Länge, Neigung und Höhen eines Geländes oder den Grenzverlauf eines Grundstücks. Dabei überprüfen sie die unveränderte Lage bestehender Vermessungspunkte mit mechanischen, optischen oder elektronischen Instrumenten zur Richtungs-, Höhen- oder Winkelmessung, z.B. mit Messbändern, Fluchtstäben oder Nivelliergeräten. Zudem ersetzen sie fehlende oder beschädigte Festpunkte bzw. bringen neue Vermarkungen an. Dabei greifen sie auf moderne Messinstrumente zurück, etwa auf elektronische Tachymeter, Satellitenmessverfahren wie GPS oder Laserscanning. Bei ihrer Arbeit innerhalb des Teams, dem so genannten Messtrupp, stimmen sie sich genau mit ihren Kollegen und Kolleginnen ab. Jeder Handgriff muss sitzen, denn es geht um millimetergenaue Messungen. Jede noch so kleine Abweichung kann zu fehlerhaften Ergebnissen führen und die Daten unbrauchbar machen. Da sie zum Teil auch bei ungünstigen Bedingungen Erhebungen durchführen, zum Beispiel bei Vermessungen in unwegsamem Gelände, benötigen sie eine gute körperliche Konstitution und müssen ausdauernd stehen können. Da sie sich meistens im Freien aufhalten, sind sie Wärme, Kälte, Nässe und Zugluft ausgesetzt. Schutzkleidung wie Warnweste und Schutzhelm sind z.B. bei Vermessungen auf Baustellen oder bei Straßenbauprojekten unverzichtbar.

Präzision beim Zeichnen und Kartieren
Im Büro werten Vermessungstechniker/-innen die im Gelände ermittelten Messdaten in Einzelarbeit zeichnerisch und rechnerisch aus. Dazu lesen sie die Datenblätter und Listen aus, die sie oft schon vor Ort erstellt haben, und bearbeiten sie weiter. Meist erstellen bzw. aktualisieren sie Karten und Pläne am Computer. Mit vermessungstechnischen Datenverarbeitungsprogrammen und unter Einsatz moderner CAD-Technik bereiten sie die Messergebnisse auf und speichern sie in Großrechenanlagen. Aber auch mit Hilfe von Bleistift und Tusche fertigen sie Pläne und Karten an bzw. bringen sie auf den neuesten Stand. Sie tragen die erhobenen Zahlenwerte mit Anlegemaßstäben, Kartiernadeln und Stichel maßstabsgetreu ein und stellen die vermessenen Höhen und Geländeprofile dar. Dies erfordert ein hohes Maß an Konzentration, Präzision und räumlichem Vorstellungsvermögen. Bei großräumigen Vermessungen ergänzen sie die Unterlagen gelegentlich durch Luftbilder, z.B. durch Spezialaufnahmen vom Flugzeug oder von Satelliten aus, um sie übersichtlicher darzustellen.

Die Ergebnisse stellen Vermessungstechniker/-innen für die Auftraggeber zusammen und kopieren, dokumentieren, archivieren und verwalten die Pläne und Karten. Sie bearbeiten schriftliche Anträge zu Bau- und Planungsvorhaben und erteilen Auskünfte an Verkehrsplaner, Grundbuchämter sowie andere Institutionen. Dabei berücksichtigen sie die bau- und vermessungsrechtlichen Vorschriften, zum Beispiel das Vermessungs- und Katastergesetz.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Vermessungstechniker/-innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:

Vermessungen durchführen
Lage- und Höhenmessungen mit entsprechender Risszeichnung ausführen
Gebäude und sonstige topografische Gegenstände aufmessen, Bauvorhaben abstecken
Festpunkte für die Messungen (sogenannte Vermarkungen) einbringen, Vermessungspunkte absichern
topografische Feldvergleiche (nach Karten und Luftbildern), photogrammetrische Arbeiten durchführen
bei ingenieurtechnischen Vermessungen und Arbeiten aus Spezialgebieten mitwirken

erfasste Daten auswerten, verarbeiten und verwalten
vermessungstechnische Berechnungen durchführen und kontrollieren
die erhobenen und errechneten Daten in Pläne und Karten einzeichnen
Karten auszeichnen und kolorieren
die erhobenen und errechneten Daten in Register, Listen und Karteien eintragen und verwalten
Datenerfassungsbelege für komplexe mathematische Berechnungen, Kartenaufträge oder statistische Zwecke erstellen
Anfragen von Dritten bearbeiten, Auskünfte erteilen

Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:
Arbeiten vorbereiten
Aufträge entgegennehmen und besprechen
Messgeräte auswählen und bereitstellen
Arbeitsunterlagen beschaffen und auswerten (zum Beispiel topografische Karten, Katasterkarten)

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend angehende Vermessungstechniker/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).
Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.
Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Beim Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/-in handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten im öffentlichen Dienst ausgebildet.

Die Berufsschule für die Vermessungstechniker/-innen ist das Technisch-Gewerbliche Berufsbildungszentrum I, Mügelsberg, 66111 Saarbrücken

Ausbildung im Betrieb:
Im 1. und 2. Ausbildungsjahr:
-  Erfassen, Verwalten und Weiterverarbeiten von Daten
- Anwenden berufsbezogener Rechts- und Verwaltungsvorschriften
- Anfertigen, Erneuern und Fortführen großmaßstäbiger Karten, Pläne und Risse
- Ausführen vermessungstechnischer Berechnungen
-  Durchführen von Lage- und Höhenvermessungen
- Karten und Luftbilder
Im 3. Ausbildungsjahr
- Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule
Im 1. und 2. Ausbildungsjahr
- berufskundliche Grundlagen
- vermessungstechnische Grundlagen
- datenverarbeitungstechnische Grundlagen
- mathematische Grundlagen
- Aufnahmeverfahren I und II
- Höhenvermessung
- Koordinatenberechnung
- Flächenermittlung
- Liegenschaftskataster und Grundbuch
Im 3. Ausbildungsjahr
- Bauleitplanung und Bodenordnung
- Absteckungen
- Lagefestpunktfeld
- Geländeaufnahme
- Kartenwesen

Inhalte der Ausbildung

Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
wie ein grafisches Datenverarbeitungssystem aufgebaut ist
welche Vorschriften für die Herstellung und Fortführung von Karten, Plänen und Rissen es gibt und wie man diese anwendet
wie einfache Kartierungen angefertigt werden
wie man vermessungstechnische Berechnungen ausführt, zum Beispiel historische Maßeinheiten umrechnet oder ebene Geometrie, lineare Algebra und Arithmetik anwendet
wie man Lagevermessungen nach verschiedenen Verfahren durchführt
wie Karten mit Hilfe der Zeichenerklärung gelesen werden

Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden unter anderem vermittelt:
welche Bestimmungen über die Einrichtung und Fortführung des Liegenschaftskatasters bestehen
was man bei der Berechnung von Schnittpunkten beachten muss
wie Kontrollberechnungen zu Richtungs- und Winkelmessungen durchgeführt werden
wie Höhenvermessungen nach verschiedenen Verfahren durchgeführt werden
wie man Punkte auf der Erdoberfläche lokalisiert
wie Risse angefertigt und ausgearbeitet werden
wie man Streckenmessgeräte und Winkelmessinstrumente prüft

Schließlich erfahren die Auszubildenden im 3. Ausbildungsjahr:
wie man Feldvergleiche nach Karten und Luftbildern durchführt
welche Grundsätze der Verkehrswertermittlung von Grundstücken es gibt
wie man Geländeprofile aus Höhenlinien entwickelt
wie man Flächenteilungen nach verschiedenen Bedingungen berechnet und Absteckungselemente sowie Verschiebermaße ermittelt
wie Vermessungsergebnisse dokumentiert werden
wie man Luftbilder interpretiert
wie man Daten nach verschiedenen Kriterien sucht, selektiert und weiterverarbeitet sowie vermessungstechnische Programme einsetzt

Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie die Ausbildungsstätte aufgebaut ist und wie die einzelnen Funktionsbereiche funktionieren
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind

Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule
erwirbt man grundlegende Kenntnisse z.B. auf folgenden Gebieten:
Koordinatenberechnung
Liegenschaftskataster und Grundbuch
Bauleitplanung und Bodenordnung
Kartenwesen
datenverarbeitungstechnische und mathematische Grundlagen
berufskundliche und vermessungstechnische Grundlagen
Aufnahmeverfahren
Flächenermittlung
Absteckungen
Lagefestpunktfeld
Geländeaufnahme

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Bereich Vermessungskunde und -technik sind Herausforderungen, denen sich Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Arbeitsgestaltung, Arbeitsplanung und -steuerung und Ergonomie über Geologie, Geografie und Kartografie bis zu CAD. Auch wenn sich Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Dokumentation und Archivwesen entsprechende Angebote.

Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Techniker/-in der Fachrichtung Vermessungstechnik beziehungsweise Geologietechnik abzulegen.

Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/-innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.

Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss in den Bereichen Ingenieurwesen, Geologie oder Geografie erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung, Wasser

Wassermeister:in

Umwelttechnik

Berufsbeschreibung

Wassermeister:innen übernehmen leitende Aufgaben in den Bereichen Wassergewinnung, Wasserförderung, Wasserspeicherung, Wasserverteilung und Wasseruntersuchung. Sie sind befähigt, ein Wasserwerk oder einen Betriebsteil des Wasserwerks zu leiten. Dabei bestimmen sie die Arbeitsabläufe und verteilen die Aufgaben an die einzelnen Fachkräfte, koordinieren die Arbeiten und üben Kontroll- und Leitungsfunktionen aus. Sie überwachen die Aufbereitungsanlagen und das Versorgungsnetz im Hinblick auf die ordnungsgemäße Wasseraufbereitung und die Versorgungssicherheit. Bei Störungen und Wasserverlusten z.B. aufgrund von Witterungsbedingungen entscheiden sie über die erforderlichen Maßnahmen. Auch an der Entscheidung über Bau- und Sanierungsmaßnahmen des Versorgungsnetzes oder über eventuelle Kooperationen mit anderen Versorgern können sie beteiligt sein.

Daneben sind Wassermeister/-innen für die Betriebsbereitschaft und den rationellen Einsatz der Aufbereitungsanlage und der Betriebsmittel verantwortlich, zu denen zum Beispiel Maschinen, Geräte, Werkzeuge, Laboreinrichtungen oder Chemikalien gehören. Sie kontrollieren die Einhaltung von Kosten und Terminen und dokumentieren die Arbeits- und Betriebsergebnisse. Darüber hinaus führen sie kaufmännische und Verwaltungstätigkeiten aus. In der Regel sind sie auch für die betriebliche Aus- und Weiterbildung zuständig.

Wassermeister/-innen haben folgende Aufgaben:
Wasserwerks- und Rohrnetzanlagen leiten
ein mittleres Wasserwerk oder einen Betriebsteil in großen Wasserwerken leiten, zum Teil auch mehrere kleine Wasserwerke einschließlich der Wasserverteilung (Rohrnetzbetrieb) leiten
die Anlage vom Leitstand aus überwachen, die angezeigten Werte interpretieren und die automatisch eingeleiteten Steuerungs- und Regelungsabläufe überprüfen, in Notfällen auf Handbetrieb umschalten
über Wartungs- und Reparaturmaßnahmen entscheiden
den Rohrnetzbetrieb überwachen und den erforderlichen Druck sicherstellen
Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen überprüfen und durchsetzen
Entscheidungen über den effektiven Einsatz von Maschinen, Geräten und Einrichtungen treffen
die Personalplanung durchführen
den betrieblichen Teil der Ausbildung durchführen, dabei die einschlägigen rechtlichen Regelungen beachten sowie pädagogische Grundsätze, psychologische und physiologische Grundlagen berücksichtigen
Mitarbeiter/innen einarbeiten und anleiten
den Betriebsablauf dokumentieren
Berichte an den Wasserwerksbetreiber oder das Versorgungsunternehmen abfassen
das Betriebstagebuch führen, wichtige Daten über Förderleistung, Fördermengen aus einzelnen Brunnen, Abgabemengen ins Netz, Speicherstände festhalten
Arbeitsprotokolle und Berichte, Leistungsberechnungen zum Beispiel von Brunnen (Absenkung des Wasserspiegels im Verhältnis zur Entnahme) erstellen Listen mit Wasseranalysewerten führen, um die längerfristige Entwicklung der Werte einzelner Entnahmestellen beobachten zu können; Analysewerte interpretieren

bei der Planung und Einrichtung von Wasserversorgungsanlagen mitwirken
Vorschläge bezüglich Investitionen erarbeiten und einbringen
Rohrnetzberechnungen durchführen, zum Beispiel bei Erweiterungen
Druckzonenaufteilung festlegen, Bau von Hochbehältern oder Druckerhöhungsanlagen ins Auge fassen und berechnen; Entscheidungskriterien festlegen
Angebote zu festgelegten Anlagenteilen bei entsprechenden Ausrüstern einholen, Betriebsmittel beschaffen, mit Lieferanten verhandeln
Planungen und Berechnungen durchführen
Leistungsbeschreibungen erstellen, bei der Vergabe von Bauleistungen mitwirken
Bauleitungsaufgaben wahrnehmen, die Ausführung kontrollieren
Bauleistungen abnehmen

Anforderungen

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der der Fachrichtung Wasserversorgungstechnik zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis. Außerdem muss man vor Beginn der Prüfung der handlungsspezifischen Qualifikationen den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen nachweisen.

Für die Zulassung zur Meisterprüfung wird vorausgesetzt:
Im Prüfungsteil grundlegende Qualifikationen
eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik und eine mindestens einjährige Berufspraxis
oder
eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zum Ver- und Entsorger/zur Ver- und Entsorgerin und die elektrotechnische Qualifikation und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis
oder
eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und die elektrotechnische Qualifikation und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis
oder
eine mindestens dreijährige Berufspraxis und die elektrotechnische Qualifikation und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis

Im Prüfungsteil handlungsspezifische Qualifikationen
Hier ist zusätzlich zu den oben genannten Praxiszeiten mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis sowie das Ablegen des grundlegenden Prüfungsteils nachzuweisen.
Beim Nachweis von Kenntnissen, Fertigkeiten und Erfahrungen, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen, sind Ausnahmen von den geforderten Zulassungsvoraussetzungen möglich.

Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen
Bei der Zulassung zur Prüfung können ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland berücksichtigt werden.

Dauer und Form der Ausbildung

Lehrgänge, die auf den handlungsspezifischen und den grundlegenden Teil der Meisterprüfung vorbereiten sowie den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen beinhalten, dauern in Vollzeit bis zu 14 Monate, in Teilzeit bis zu 2 1/2 Jahre. Die zuständige Berufsschule für die Ausbildung zum Wassermeister ist die Berufsbildende Schule Naturwissenschaften Ludwigshafen, Franz-Zang-Straße 3-7, 67059 Ludwigshafen.

Verkürzungen/Verlängerungen

Befreiung von der Ablegung einzelner Teile der Meisterprüfung
Prüfungsteilnehmer/-innen können auf Antrag von der Prüfung in einzelnen Prüfungsteilen und -bereichen freigestellt werden, wenn sie in den letzten fünf Jahren vor Antragstellung eine Prüfung bestanden haben, deren Inhalt den Anforderungen dieser Prüfungsteile und -bereiche entspricht.

Lehrgänge zur Vorbereitung auf den handlungsspezifischen und den grundlegenden Teil der Meisterprüfung sowie zum Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen finden u.a. an Bildungszentren von Organisationen des öffentlichen Dienstes oder an berufsbildenden Schulen statt. Sie können in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden.

Beispiel für die Stundenverteilung der Lehrgänge:

Handlungsspezifischer Teil  (zirka 600 Stunden)
 
Grundlegender Teil  (zirka 390 Stunden)
 
Berufs- und arbeitspädagogische Eignung (nach Ausbildereignungsverordnung (AEVO))   (zirka 120 Stunden)

Inhalte der Ausbildung

Neben handlungsspezifischen Kenntnissen werden in den Vorbereitungslehrgängen auch grundlegende sowie berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen vermittelt.

Handlungsspezifischer Teil:

Handlungsbereich Technik
Planung und Bau
Betrieb
Instandhaltung

Handlungsbereich Organisation
Kostenwesen
Bau- und Betriebsführung sowie Kundenorientierung
Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Recht

Führung und Personal
Personalführung
Personalentwicklung
Managementsysteme

Grundlegender Teil:

Rechtsbewusstes Handeln

Grundgesetz, Gesetzgebung und Rechtsprechung
Arbeits- und Sozialrecht
Datenschutzrecht
Umweltschutzrecht

Betriebswirtschaftliches Handeln
betriebliche Handlungsprinzipien von Unternehmen (zum Beispiel Ökonomie, Aufbau- und Ablauforganisation) berücksichtigen
Möglichkeiten der Organisationsentwicklung nutzen
Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung sowie Kalkulationsverfahren durchführen

Methoden der Information, Kommunikation und Planung
Betriebs-, Prozess- und Produktdaten erfassen, analysieren und aufbereiten
Planungstechniken und Analysemethoden sowie deren Anwendungsmöglichkeiten bewerten
Präsentationstechniken anwenden
technische Unterlagen erstellen
Projektmanagementmethoden anwenden
Informations- und Kommunikationsmethoden auswählen und nutzen

Zusammenarbeit im Betrieb
die berufliche Entwicklung des Einzelnen im Betrieb beurteilen und fördern
die Einflüsse von Gruppenstrukturen auf Gruppenverhalten und Zusammenarbeit analysieren
Führungsmethoden und -techniken anwenden
betriebliche Probleme lösen

Naturwissenschaftliche und technische Grundlagen
Auswirkungen naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten berücksichtigen
unterschiedliche Energieformen im Betrieb verwenden
betriebs- und prozesstechnische Größen berechnen
statistische Verfahren anwenden

Berufs- und arbeitspädagogische Eignung:
Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
Ausbildung durchführen
Ausbildung abschließen

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer den Meisterbrief in der Tasche hat, steht erst am Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen sowie sich als Führungskraft zu etablieren. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.

Qualifizierung für Führungskräfte
Nicht nur die Weiterentwicklungen im Bereich der Trinkwasseraufbereitung, auch die Veränderungen in der Pumpentechnik sind Herausforderungen, denen sich Wassermeister/-innen immer wieder neu stellen müssen. Neben den fachlichen Anforderungen werden sie sich auch als Führungskraft etablieren bzw. weiterentwickeln und ihr betriebswirtschaftliches Wissen ausbauen wollen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von der Wasserver- und -entsorgung bis zur Steuerungs- und Regelungstechnik. Seminare und Kurse bieten die Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben, Innovationskraft zu entwickeln und somit auch konkurrenzfähig zu sein.

Studium
Wer nach seiner Meisterprüfung studieren möchte, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung zum Studium zugelassen werden und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Versorgungstechnik erwerben.