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Kunst im öffentlichen Raum: Die Künstlerin Joni Marriott gestaltet Atrium im neuen Seminargebäude der philosophischen Fakultät auf dem Uni-Campus

Der Neubau, entworfen von den Architekten der agn Rhein-Main GmbH, ist zurzeit im Bau. Besonders hervorzuheben sind die beiden großen Wandflächen im Atrium, die sich hervorragend zur künstlerischen Gestaltung anbieten. Die Jury des entsprechenden Wettbewerbs hat sich für den Entwurf „Aleph“ der Künstlerin Joni Marriott entschieden.

Der Neubau des Seminargebäudes C7 5 an der Universität des Saarlandes ist für bis zu 2.000 Nutzer ausgelegt. Im Seminargebäude sind ein großer Hörsaal für 250 Personen, drei große Seminarräume und 42 kleinere bis mittlere Seminarräume vorgesehen. Zur philosophischen Fakultät zählen die Altertumswissenschaften, Anglistik, Amerikanistik, Evangelische Theologie, Germanistik, Geschichte, Katholische Theologie, Kunst- und Kulturwissenschaften, Musikwissenschaft, Philosophie, Romanistik sowie Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie.

„Ich freue mich sehr, dass mit Joni Marriott eine herausragende Künstlerin diesen Wettbewerb gewonnen hat. Den Reiz ihres Entwurfs macht die Auseinandersetzung mit verschiedenen Schriftsystemen und deren Entwicklung aus Bildzeichen aus. In der Wandgestaltung von Joni Marriott verändern sich die Formen der Zeichen und laden den Betrachter, vor allem die jungen Menschen, die hier täglich ein- und ausgehen werden, ein, über den Wandel in Sprachen und Schrift nachzudenken“, sagt Kulturministerin Christine Streichert-Clivot.

„Der Neubau des Seminargebäudes ist ein wichtiger Baustein für die bauliche Entwicklung am Campus Saarbrücken. Das Gebäude selbst hat einen hohen Qualitätsanspruch. Durch die Kunst soll dieses Gesamtwerk abgerundet werden“, so Bauminister Reinhold Jost.

Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem unmittelbaren Bezug der Künstlerin auf einen zentralen Studiengegenstand der philosophischen Fakultät, nämlich die Sprache und das Lesen von Schriften und Bildern. Die monumentale Wand im Atrium gegenüber der verbindenden Treppe stellt die Verwandlung der Bild- und Schriftzeichen dar. Zwischen der historischen Entstehung von Aleph, dem ersten Buchstaben im hebräischen Alphabet, und den heutigen universellen Icons wird die Einwirkung von möglichen Verständnissen und Missverständnissen thematisiert. Lesen bedeutet nicht immer Verstehen, und Missverstehen sowie Neuinterpretation gehören seit Anbeginn der Menschheit zur Entwicklung von Schrift und Sprache. Wie Ideen, Zusammenhänge und Entwicklungen entstehen, ist der rote Faden der Gestaltung.

Für die Realisierung des Projekts stellte das Land im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum 142.000 Euro zur Verfügung.

Zur Person

Joni Marriott wurde 1985 in Berlin geboren. Sie lebt und arbeitet in Saarbrücken, sowohl in ihrem Atelier als auch als Wandgestalterin und Lehrbeauftragte an der HBK Saar. Sie liebt es, komplizierte und abstrakte Inhalte möglichst klar darzustellen und zeichnet analog mit Tinte. Ihre poetisch-surrealen Illustrationen begeistern weltweit und werden in namhaften Zeitungen und Magazinen wie dem New York Times Magazine, Greenpeace, The Economist und dem Spiegel veröffentlicht.

Medienansprechpartner

Fabian Bosse
Pressesprecher

Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken