„Schule digital - Länderindikator 2021“ der Deutsche Telekom-Stiftung: Saarland wird gegenüber 2017 deutlich besser bewertet
Die Deutsche Telekom-Stiftung hat heute die Ergebnisse der Studie „Schule digital – Länderindikator 2021“ veröffentlicht. Für den Länderindikator haben Bildungsforscher*innen Lehrkräfte zum Lernen mit digitalen Medien befragt.
Das Saarland erhält deutlich bessere Bewertungen als noch 2017. Aus der Studie geht auch hervor, dass digitale Medien in saarländischen Schulen bereits häufig genutzt werden. Gleichzeitig macht der Länderindikator den bestehenden Handlungsbedarf beim Ausbau der digitalen Bildung deutlich.
„Der Länderindikator unterstreicht unseren Kurs beim Ausbau der digitalen Bildung im Saarland. Er benennt genau die Handlungsfelder, auf die wir uns aktuell konzentrieren. Es ist richtig, die Digitalisierung im Bildungsbereich gemeinsam auf allen Ebenen und mit aller Kraft voranzutreiben. Das ist zweifellos eine der wichtigsten bildungspolitischen Aufgaben der Gegenwart. Zu lange ist zu wenig passiert, auch weil das Thema im Bund lange nicht die nötige Priorität hatte. Deshalb ist es mir so wichtig, dass wir jetzt bei dieser Mammutaufgabe entscheidend weiterkommen. Denn davon hängen ganz wesentlich die Bildungschancen und Zukunftsperspektiven unserer Kinder und Jugendlichen in der digitalisierten Welt ab“, so Streichert-Clivot.
Im Länderindikator, für den bundesweit 1.512 Lehrkräfte befragt wurden, belegt das Saarland bei der Häufigkeit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht den fünften Platz und liegt deutlich über dem Bundesschnitt. Über alle untersuchten Bereiche der digitalen Bildung liegt das Saarland im Mittelfeld – ebenso wie Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Beim Länderindikator 2017 hatte das Saarland zusammen mit Schleswig-Holstein und Sachsen noch zur Schlussgruppe gehört.
Fortbildungen
Zum digital gestützten Unterrichten mit der landeseigenen Bildungscloud Online-Schule Saarland (OSS) gibt es beim Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) ein großes Fortbildungsangebot, das rege genutzt wird. Bis zu den Sommerferien wurden von Lehrkräften 3.000 Fortbildungen zum digitalen Unterrichten gebucht.
Zum Umgang mit digitalen Schulbüchern und Bildungsmedien bietet das LPM umfassende Veranstaltungen an:
- Umfangreiche, individualisierbare Selbstlernkurse zum Umgang und zum Einsatz der digitalen Endgeräte für Lehrkräfte und Schüler*innen.
- Fachspezifische Fortbildungen in Online- und Präsenzformaten zum zeitgemäßen kompetenzorientierten digitalen Unterrichten in den Kernfächern:Einsatz der digitalen Schulbücher, kompetenzorientierte Unterrichtsplanung, Einsatz der OSS.
- Aufbereitung der Inhalte durch Expert*innen des LPM auch für Mikro-Fortbildungen, schulinterne Fortbildung, pädagogische Tage und fachspezifische Fortbildungen.
Informatikunterricht
Für das Schuljahr 2023/24 plant das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) die Einführung des verpflichtenden Unterrichtfaches „Informatik“ für alle Schüler*innen ab Klassenstufe 7 an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien. Ein Expert*innen-Forum soll Leitlinien für die konkrete Ausgestaltung des neuen Faches erarbeiten. Es nimmt heute seine Arbeit auf.
IT-Ausstattung der Schulen, Aufbau von Kompetenzzentren für Wartung, Support und Administration (KOMSA)
Das MBK fördert Investitionen der Schulträger in eine moderne IT-Infrastruktur in den Schulen. Mit dem DigitalPakt stehen im Saarland bis 2024 rund 67 Millionen Euro für Investitionen in die digitale Infrastruktur der Schulen und landesweite Projekte zur Verfügung. Die Mittel werden von den für die Ausstattung der Schulen verantwortlichen Schulträgern etwa für Investitionen in leistungsfähiges WLAN, Verkabelung, Beamer oder Smartboards eingesetzt. An rund zwei Dritteln der Schulen laufen derzeit bereits Investitionsmaßnahmen. Darüber hinaus werden in den Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken Kompetenzzentren für Wartung, Support und Administration (KOMSA) aufgebaut. Das Land unterstützt die Schulträger dabei mit dem Förderprogramm „Administration Schule Saarland (2020-2024)“. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot fordert mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin eine Verstetigung der Digitalpakt-Mittel: „Digitalisierung ist eine Daueraufgabe, bei der der Bund die Länder und Kommunen auch dauerhaft unterstützen muss.“
Ausstattung der Schüler*innen und Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten
Die rund 8.300 Schüler*innen der Klassenstufe 6 der Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sowie ihre Lehrkräfte werden durch die Landkreise bzw. den Regionalverband als Schulträger derzeit im Rahmen einer Pilotphase mit digitalen Endgeräten und digitalen Schulbüchern ausgestattet. Diese Pilotphase dient dazu, wichtige Erfahrungen zu sammeln. Denn bis zum Schuljahr 2022/23 sollen alle Schüler*innen ab Klassenstufe 3 und alle Lehrkräfte mit Tablets und digitalen Schulbüchern ausgestattet werden, also eine 1:1-Ausstattung erreicht werden.
Breitbandausbau
Grundlage für alle Anstrengungen in der digitalen Teilhabe an unseren Schulen ist auch eine zuverlässige Anbindung an das Glasfasernetz im Rahmen des Gigabit-Paktes. Bis Ende 2022 wird die Landesregierung gemeinsam mit den Kommunen die Schulen im Saarland flächendeckend mit Breitbandanschlüsse ausstatten. Mit diesem Netz werden die Bemühungen im Rahmen des Digitalpaktes dazu führen, dass die Zufriedenheit der Nutzung digitaler Medien vor Ort steigen kann.
Alle Informationen zur Studie sind online verfügbar unter: https://www.telekom-stiftung.de/aktivitaeten/schule-digital-der-laenderindikator
Medienansprechpartner
Fabian Bosse
Pressesprecher
Trierer Straße 33
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