Gesundheitsberichterstattung
Das Ziel der Gesundheitsberichterstattung (GBE) besteht darin, Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung, zu Gesundheitsdeterminanten und zur Gesundheitsversorgung systematisch zu sammeln, zu analysieren sowie aufzubereiten und öffentlich zugänglich zu machen.
Zu diesem Zweck wurde ein sogenannter „Gesundheitsindikatorensatz“ entwickelt, der es ermöglicht, die gesundheitlichen Verhältnisse darzustellen und Schlussfolgerungen für gesundheitspolitische Maßnahmen abzuleiten.
Damit es in allen Bundesländern eine gemeinsame Basis für die Beschaffung sowie die Aus- und Bewertung der Daten gibt, wurde von wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) ein einheitlicher Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung verabschiedet. In seiner dritten Fassung aus dem , im Jahr 2003 verabschiedeten Fassung, enthält er insgesamt 297 Indikatoren in elf Themenfeldern.
Für die saarländische Gesundheitsberichterstattung wurden aus diesem umfangreichen Indikatorensatz die für unser Land besonders wichtigen Indikatoren ausgewählt. Sie sind auf der folgenden GBE-Internet-Plattform des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie abrufbar:
Zum Internet-Portal "Gesundheitsberichterstattung Saarland"
Gesundheitssurvey: Saarlandmodul von "Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA)
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin führt in regelmäßigen Abständen den Gesundheitssurvey „Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA)“ durch, um bundesweit repräsentative Daten über den Gesundheitszustand der erwachsenen Bevölkerung zu erhalten.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat das RKI bei den Erhebungswellen 2008/2009, 2009/2010 und 2012/2013 mit einem Saarlandmodul beauftragt. Dies hatte zum Ziel die Stichprobe für das Saarland auf insgesamt jeweils rund 2.300 Personen aufzustocken.
Durch diese zusätzlichen Befragungen konnten statistisch gesicherte Daten über den Gesundheitsstatus und das Gesundheitsverhalten der saarländischen Bevölkerung gewonnen werden. Auf dieser Grundlage können dann zum Beispiel gezielte Präventionsprogramme und Vorsorgeangebote entwickelt werden.
Die Ergebnisse dieser drei Befragungswellen wurden in einer Publikation des RKI zusammengefasst und mit den Daten für Gesamtdeutschland verglichen.
Zum Portal „GEDA – Gesundheit in Deutschland aktuell“
Myokardinfarktregister Saarland (MIR-SL)
Um belastbare Daten zur Therapie des Myokardinfarktes im Saarland zu erhalten, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (MASFG) – in Kooperation mit den saarländischen Kardiologien, dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar, dem Regionalverband des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen und dem Saarländischen Hausärzteverband – eine Studie mit dem Titel „Myokardinfarkt-Register Saarland (MIR-SL)“ durchgeführt. Ziel war es, den Status der Herzinfarktversorgung im Saarland zu dokumentieren und auf Basis der Erkenntnisse die Versorgung von Herzinfarktpatientinnen und -patienten weiter zu optimieren und somit auch der hohen Morbidität an Herzinfarkten weiterhin gerecht zu werden. Die Stiftung Institut für Herzinfarktforschung (IHF) wurde aufgrund ihrer Expertise in der Realisierung solcher Studien mit der Durchführung des MIR-SL betraut.
Das MIR-SL begann am 1. Oktober 2016 und wurde im ersten Studienteil bis 30. Juni 2018 im prähospitalen und klinischen Bereich umgesetzt. Zudem fand seit 01.Januar 2017 in einem zweiten Studienteil eine Nachbeobachtung (unter anderem durch telefonische Befragungen) der im ersten Studienteil erfassten Patientinnen und Patienten durch das MASFG bis 2023 statt. Ziel der Nachbeobachtungen war es, Erkenntnisse über den Behandlungsverlauf der Patientinnen und Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt zu gewinnen. Insgesamt berücksichtigt das Konzept des MIR-SL somit umfassend die verschiedenen Bereiche der Herzinfarktversorgung.
Den Abschlussbericht zum ersten Studienteil finden Sie hier.
Das MASFG entwickelte auf Basis der bisherigen Ergebnisse des MIR-SL eine umfassende Aufklärungskampagne für die Bevölkerung zum Thema Herzinfarkt – und später ergänzt um das Thema Schlaganfall. Ziel ist eine niedrigschwellige Informationsvermittlung zur Sensibilisierung und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger über Krankheitsbilder, Symptomatik und das richtige Verhalten im Notfall sowie über Maßnahmen der Primärprävention.
Die Präventionskampagne „HerzSchlag“ wurde 2018 durch das MASFG initiiert und wird durch den Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.) im Rahmen des saarlandweiten Projekts »Das Saarland lebt gesund!« in die Kommunen getragen. Des Weiteren wurde eine Informationsbroschüre zu den Themen Herzinfarkt und Schlaganfall entwickelt, die hier verfügbar ist.
Bericht zur Gesundheit und gesundheitlichen Versorgung von Einschulkindern
Vor der Aufnahme in die Schule werden im Saarland alle Kinder, die bei den Grundschulen zur Einschulung angemeldet sind, zur Einschuluntersuchung eingeladen. Durchgeführt wird die Untersuchung durch die Ärztinnen und Ärzte des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes der kommunalen Gesundheitsämter und dient dazu, diejenigen Aspekte zu erfassen, die für die individuelle Entwicklung der Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung besondere Relevanz aufweisen. Eltern und Schule werden über notwendige Therapien und/oder Fördermaßnahmen beraten.
Seit 1995 erfolgt die Untersuchung nach dem Saarländischen Untersuchungs- und Dokumentationsverfahren für die systematische sozialpädiatrische Untersuchung zur Untersuchung im Vorschulalter, das gemeinsam mit den Kinder- und Jungendärztinnen und -ärzten der Gesundheitsämter und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie entwickelt wurde. Durch die Standardisierung ist eine Vergleichbarkeit der Befunde gewährleistet.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung werden regelmäßig in einem Bericht zusammengestellt. Der Bericht liefert Informationen über die Inanspruchnahme von Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge und Entwicklungsförderung, über die Krankheitsvorgeschichte und den Untersuchungsbefund. Auch die an die Schule vermittelten Empfehlungen sowie die Empfehlungen zu Therapie- und Fördermaßnahmen werden dargestellt.
Die Ergebnisse der Untersuchung geben einen umfassenden Überblick über den Gesundheits- und Entwicklungsstand der Einschulkinder und sind geeignet, gesundheits- und sozialpolitische Maßnahmen im Vorschulalter zu reflektieren, aber auch auf weiteren Handlungsbedarf hinzuweisen.
Eric Schumacher
Referatsleiter E1
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken
Krebsregister Saarland
Internetseite des Krebsregisters Saarland
Bernd Holleczek
Referatsleiter E5
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken