Vertrauliche Spurensicherung
Vertrauliche Hilfe nach sexueller Gewalt
Unter der Telefonnummer (0681) 844 944 erfahren Sie rund um die Uhr, wo Sie im Notfall vertrauliche Hilfe in Anspruch nehmen können.
Wo erstatte ich Anzeige?
Wenn Sie die Tat anzeigen wollen, wenden Sie sich direkt an die Polizei. Ansprechpersonen erreichen Sie
- telefonisch unter 0681-962-2133 sowie
- in jeder Polizeidienststelle.
Fachkundige Unterstützung und Beratung
Fachkundige Unterstützung und Beratung nach sexueller Gewalt – auf Wunsch vertraulich und anonym - erhalten Sie hier:
- Frauennotruf Saarland: (0681) 3 67 67
- Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: (08000) 116 016
- Weißer Ring e.V.: (0681) 6 73 19
Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren - nicht nur in der Seele der Betroffenen, sondern oftmals auch körperliche Verletzungen. Dennoch werden die meisten Vergewaltigungen nicht angezeigt. Viele Betroffene sind unmittelbar nach der Tat traumatisiert und daher nicht in der Lage, eine Entscheidung für oder gegen eine Anzeige zu treffen. Viele bleiben – auch weil sie befürchten, dass eine andere Person über ihren Kopf hinweg eine Anzeige erstattet - medizinisch unversorgt und nehmen keine Hilfe in Anspruch.
Mit der vertraulichen Spurensicherung nach sexueller Gewalt erhalten Betroffene den Zugang zu einem Angebot, das ihnen eine selbstbestimmte Entscheidung sowie Zeit und Raum für die Bewältigung ihrer schwierigen Situation und ihres Traumas gibt.
Spurensicherung
Lassen Sie die Spuren der Tat sichern
Was ist für die Spurensicherung - mit und ohne Polizei - wichtig?
Die Untersuchung sollte möglichst zeitnah nach der Tat erfolgen. Wenn es für Sie möglich ist, verzichten Sie darauf, die getragene Kleidung zu wechseln und zu duschen. Bewahren Sie benutzte Hygieneartikel (Tampons, Slipeinlagen, Taschentücher etc.) sowie beschädigte und verschmutzte Kleidung möglichst luftdurchlässig auf und bringen Sie diese zur medizinischen Untersuchung mit.
Sofort zur Polizei oder lieber noch warten?
Bei Sexualstraftaten stellt sich immer die Frage einer Anzeigenerstattung. Grundsätzlich ist eine polizeiliche Anzeige sorgfältig zu erwägen, denn durch sie kann unmittelbar nach der Tat eine umfängliche Beweissicherung sowie die Strafverfolgung eingeleitet werden.
Wo erstatte ich Anzeige?
Wenn Sie die Tat anzeigen wollen, wenden Sie sich direkt an die Polizei. Ansprechpersonen erreichen Sie
- telefonisch unter 0681-962-2133 sowie
- in jeder Polizeidienststelle.
Vertrauliche Spurensicherung ohne Anzeige
Wenn die Frage nach einer sofortigen Anzeige für Sie mit Angst verbunden ist, Sie unsicher sind und daher unmittelbar nach der Tat (zunächst noch) keine Anzeige erstatten wollen, haben Sie die Möglichkeit, die Spuren der Tat von einer Ärztin bzw. von einem Arzt "vertraulich" sichern zu lassen.
Nach vertraulicher Spurensicherung können Sie selbstbestimmt und ohne zeitlichen Druck entscheiden, ob Sie sofort Anzeige erstatten oder sich für diese Entscheidung noch Zeit nehmen wollen. Eine Anzeige ohne Ihre Zustimmung erfolgt nicht. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.
Fragen Sie - wenn Sie noch keine Anzeige erstatten wollen - bei der medizinischen Untersuchung nach der vertraulichen Spurensicherung.
Wir sichern vertraulich die Spuren der Tat. Sie entscheiden selbst, ob und wann Sie Anzeige erstatten
Wenn Sie sich für eine Spurensicherung ohne Anzeige bei der Polizei entscheiden, werden Beweismittel der Tat "vertraulich" - also ohne die Bekanntgabe Ihres Namens - gesichert.
Erst wenn Sie sich für eine Anzeige entschieden haben, können die vertraulich gesicherten Spuren von der Polizei für die Strafverfolgung verwendet werden. Sie haben so auch noch nach Jahren eine qualifizierte und gerichtsverwertbare Grundlage für die Einleitung rechtlicher Schritte.
Vertraulich Spuren sichern - Wie geht das?
Die für eine eventuelle Strafverfolgung wichtigen und gesicherten Spuren werden mit einer Chiffre - ohne Ihre persönlichen Daten - für die Dauer von 10 Jahren vertraulich gelagert. Ihr Name und die gesicherten Beweise werden nicht an die Polizei bzw. an Dritte weitergegeben. Für die Ärztin bzw. den Arzt besteht keine Anzeigepflicht. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht. Damit ist sichergestellt, dass nichts gegen Ihren ausdrücklichen Willen geschieht. Sie entscheiden selbst, ob und wann Sie Anzeige bei der Polizei erstatten.
Sollten Sie sich nach erfolgter vertraulicher Spurensicherung innerhalb der nächsten 10 Jahre für eine Strafanzeige bei der Polizei entscheiden, ist es ausreichend, wenn Sie im Rahmen der Anzeigenerstattung bei der Polizei angeben, wann und bei welchem Arzt bzw. welcher Ärztin oder in welcher Klinik die Spuren gesichert wurden.
Wenn Sie sich gegen eine Anzeigenerstattung entscheiden, werden die gelagerten Spuren nach 10 Jahren vernichtet.
Medizinische Soforthilfe
Wir stehen Ihnen zur Seite und bieten medizinische Soforthilfe
Wenn Sie Opfer sexueller Gewalt geworden sind, befinden Sie sich körperlich und psychisch in einer schwierigen Situation. Scheuen Sie sich nicht, in jedem Fall eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen und sich medizinisch untersuchen zu lassen.
Die Sorge um Ihre Gesundheit und Ihr weiteres Wohlergehen steht jetzt an erster Stelle.
Lassen Sie sich möglichst zeitnah medizinisch untersuchen und versorgen, auch wenn Verletzungen oder Beschwerden für Sie nicht sofort spürbar sind. Oft treten sie erst nach Stunden oder Tagen auf.
Gehen Sie zum Arzt bzw. zu einer Ärztin und lassen Sie sich behandeln!
Bestehende Risiken - wie etwa die Gefahr einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten oder die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft bei erzwungenem ungeschützten Geschlechtsverkehr - können abgeklärt werden.
Ein Präparat zur Notfallkontrazeption - die „Pille danach“ - ist in Apotheken auch ohne ärztliche Verordnung erhältlich.
Einen Flyer mit Informationen zum Projekt "Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren" finden Sie am Ende dieser Seite.
Informationen für Ärztinnen und Ärzte
Für die Anfertigung der Dokumentation vorhandener Verletzungen und Befunde wird die Verwendung der „Formulierungshilfe für die gerichtsfeste Befunddokumentation von Verletzungen“ (von PD Dr. med. Hildegard L. Graß; im Internet unter: http://frauenundgesundheit-nrw.de/dokumentationshilfen/) sowie die MED-DOC-CARD© (überarbeitete Neuauflage 2014; PD Dr. med. Hildegard L. Graß, Institut für Rechtsmedizin der Universität Düsseldorf/Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen [Düsseldorf] und Marion Steffens, GESINE Netzwerk Gesundheit EN/Kompetenzzentrum Frauen und Gesundheit NRW) empfohlen.
Für medizinisch-forensische Fragen zur Spurensicherung nach sexueller Gewalt steht das Institut für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes während der Geschäftszeiten zur Verfügung. Außerhalb der Geschäftszeiten ist die Rufbereitschaft des diensthabenden Arztes beziehungsweise der diensthabenden Ärztin abgesprochen.
Telefon: 06841 16-26300
Für allgemeine konzeptionelle Rückfragen zur „vertraulichen Spurensicherung“ stehen die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zur Verfügung.
- Frauennotruf Saarland, Nauwieser Straße 19, 66111 Saarbrücken, Telefon: 0681 36767
- Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Referat C3 – Gleichstellungs- und Frauenpolitik, Gewalt gegen Frauen, Franz-Josef-Röder-Straße 23, 66119 Saarbrücken, Telefon: 0681 5013186
Die Formulierungshilfe finden Sie zum Download am Ende dieser Seite.
Fachinformationen zur HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP oder HIV-PEP) sowie eine Liste der Praxen und Kliniken, die 24-Stunden eine Postexpositionsprophylaxe vorhalten finden Sie im Internet unter http://www.hivandmore.de/hiv-pep/ und hier: http://www.hivandmore.de/
Weitere wichtige Links:
http://www.aidshilfe.de/de/sich-schuetzen/hiv/aids/post-expositions-prophylaxe/pep
http://hivandmore.de/aerzteverzeichnis/
http://www.aidshilfe.de/de/adressen
Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte
Um den teilnehmenden Einrichtungen, eine möglichst komfortable Form der Fort- und Weiterbildung anzubieten, aber auch, um weitere Ärztinnen und Ärzte für die Teilnahme am Projekt zu gewinnen, haben die Ärztekammer des Saarlandes und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit Anfang Mai 2023 eine Online-Fortbildung zur Vertraulichen Spurensicherung entwickelt, die als Zertifikatskurs angeboten wird.
Im Rahmen des Fortbildungsangebotes finden zusätzlich in regelmäßigen Abständen multidisziplinäre Netzwerktreffen statt, die für Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen sowie für medizinisches Assistenzpersonal offen sind.
Sie bieten Interessierten die Möglichkeit, sich mit Beraterinnen des Frauennotrufes, Vertretungen der Strafverfolgungsbehörden (Polizei und Justiz) und der Rechtsmedizin über Fragen und Themen zur Versorgung und Begleitung der Opfer sexueller Gewalt auszutauschen.
Nähere Informationen zum Zertifikatskurs finden Sie auf der Homepage der Ärztekammer unter
https://www.aerztekammer-saarland.de
in der Rubrik „Informationen für Ärzte“ unter
https://www.aerztekammer-saarland.de/aerzte/informationenfueraerzte/vss
sowie in der Rubrik „Fortbildungen“ unter
https://www.aerztekammer-saarland.de/aerzte/fortbildung/fortbildungvss.
Teilnehmende Kliniken und Facharztpraxen
Kliniken
Universitätsklinikum des Saarlandes Klinik für Frauenheilkunde |
Telefon: 0 68 41/16-2 8000
frauenklinik.direktion@uks.eu
Und 24h-Notfalldienst: |
Caritas Klinikum St. Theresia Saarbrücken Dr. Mustafa Deryal Rheinstraße 2 66113 Saarbrücken |
Telefon: 06 81/4 06-13 01 (Sekretariat)
Sprechzeiten während der gynäkologischen Ambulanzzeiten |
Klinikum Saarbrücken gGmbH Dr. Ralph Sascha Baum Winterberg 1 66119 Saarbrücken |
Telefon: 0681/9 63-22 31 (Sekretariat) |
DRK Gem. Krankenhausgesellschaft mbH Saarland Saarlouis Dr. Johannes Bettscheider Vaubanstraße 25 66740 Saarlouis |
Telefon: 0 68 31/1 71-4 19 (Sekretariat) außerhalb der oben genannten Zeiten Kontakt und Anmeldung auf Station 61 |
Marienhaus Klinikum Saarlouis-Dillingen Dr. Johannes Bettscheider Kapuzinerstraße 4 66740 Saarlouis |
Telefon: 06831/16-0 oder 06831/16-1501
Außerhalb der Ambulanzzeiten erfolgt die Anmeldung über die Zentrale im Erdgeschoss. |
Marienhaus Klinikum St. Wendel - Ottweiler Dr. Hakim Bahdo Am Hirschberg 66606 St. Wendel | Telefon: 0 68 21/363-2170 (Sekretariat) Telefon: 0 68 51/59 12 81 (Station 1RB) Telefon: 06851/59 12 80 Telefon: 06851/59 01 (Zentrale) Kontakt und Anmeldung über Ambulanz bzw. über Zentrale; Kontakt (an Wochenenden und Feiertagen) telefonisch auch über Notdienstpraxis: 06851/19331 |
Facharztpraxen
Bexbach PRAXIS FRAUENHEILKUNDE DR. URSULA MAURER Rathausstraße 63 66450 Bexbach |
Telefon: 0 68 26/24 10
Sprechzeiten |
Dillingen PRAXIS FRAUENHEILKUNDE DRES. HARTNACK / STICHER-RAPP Dr. Trautl Sticher-Rapp / Dr. Sabina Hartnack Hüttenwerkstraße 3 66763 Dillingen |
Telefon 0 68 31/7 78 30
Sprechzeiten |
Eppelborn PRAXIS FRAUENHEILKUNDE DRES. REICHERT / LIIDIA HEIL Dr. Gisela Reichert Kirchplatz 2 66571 Eppelborn |
Telefon 0 68 81/8 88 55
Sprechzeiten |
Homburg PRAXIS FRAUENHEILKUNDE DRES. FUCHS / STREIT-UHRMACHER Dr. Ute Fuchs Talstraße 49 66424 Homburg |
Telefon 0 68 41/9 80 09 70 dr.ute.fuchs@web.de
Sprechzeiten Fr von 8 bis 14 Uhr |
Merzig |
Telefon 0 68 61/7 81 88 praxishaertel@gmx.de
Sprechzeiten sowie nach telefonischer Vereinbarung |
Saarbrücken |
Telefon: 06 81/44 66 3
Sprechzeiten |
Saarbrücken PRAXIS FRAUENHEILKUNDE DRES. KLAUS-HENNING KRAFT / KATHARINA HAAG Dr. Klaus-Henning Kraft / Katharina Haag Frauenärzte am Dudoplatz Dudoplatz 1 66125 Saarbrücken |
Telefon: 0 68 97/97 20 20
Sprechzeiten |
St. Wendel |
Telefon 0 68 51/66 65
Sprechzeiten |
Die vollständige Liste finden Sie auch als Download am Ende dieser Seite.
Partner
Kassenärztliche Vereinigung Saarland
Homepage Kassenärztliche Vereinigung Saarland
Weisser Ring e.V.
Ärztekammer des Saarlandes
Homepage Ärztekammer des Saarlandes
Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar
Hilfe und Beratung nach sexueller Gewalt
Frauennotruf Saarland
Nauwieser Straße 19, 66111 Saarbrücken, |
Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt im Saarland
Richard-Wagner-Straße 17, 66111 Saarbrücken |
Beratung interkulturell – Beratungsstelle für Migrantinnen bei häuslicher Gewalt
Rosenstraße 31, 66111 Saarbrücken |
Aldona e.V. – Beratungsstelle für Migrantinnen
Montag - Donnerstag 9 bis 15 Uhr und Freitag 9 bis 13 Uhr |
Weißer Ring e.V. LV Saarland
Telefon: 0681 67319
Außenstellen
Merzig-Wadern Telefon: 0151 55164709 | Neunkirchen Telefon: 0151 55164610 |
Saarpfalz-Kreis Telefon: 0151 55164627 | Saarbrücken Telefon: 0151 55164744 |
Saarlouis Telefon: 0151 55164788 | St. Wendel Telefon: 0151 55164803 |
AHG Klinik Berus – Traumaambulanz OEG-Gewaltopfer
Orannastraße 55
66802 Überherrn-Berus
Telefon: 0 68 36 39-1 61; und 0 68 36 391 86
E-Mail: traumaambulanz-berus@ahg.de
Schutz- und Unterstützungseinrichtungen
AWO-Frauenhäuser
Frauenhaus Neunkirchen Telefon: 06821 92250
Frauenhaus Saarlouis Telefon: 06831 2200
Frauenhaus Saarbrücken Telefon: 0681 991800
Frauenhaus Völklingen Tekefon: 06898 5004407
Elisabeth-Zillken-Haus
Telefon: 0681 910270, www.skf-saarbruecken.de
Kontakt
Karin Weindel
Referatsleiterin C2
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken