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Maßnahmen gegen Hitzebelastung und vektorübertragene Krankheiten

Hitzeaktionsplan, Tigermücke und Zecken

Auch wenn es sich aktuell noch nicht danach anfühlt, die Sommer in Deutschland werden immer heißer. Zukünftig werden Hitze und durch Vektoren übertragene Krankheiten zunehmend ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. Präventive Maßnahmen sind daher von entscheidender Bedeutung. Die Landesregierung ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, durch einfache Maßnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit beizutragen. 

Der Hitzeaktionsplan der Landesregierung mit dem Titel „Aktionsplan zum Schutz der Menschen im Saarland vor Hitze“ (kurz: SaarSMH), der heute im Ministerrat beschlossen wurde, soll die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze schützen. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass Hitzeperioden häufiger und intensiver werden. Hitze kann den menschlichen Organismus gesundheitlich stark belasten. Um auf solche Hitzeereignisse vorbereitet zu sein, braucht es einen klar formulierten Maßnahmenkatalog,“ betont Gesundheitsminister Magnus Jung.

Der Aktionsplan ist als Unterstützung der Aufgabenerfüllung in den Kommunen zu sehen. Einige saarländische Kommunen sind in den letzten Jahren im Bereich Hitzeschutz bereits aktiv geworden. Hitze ist aber nicht auf Gemeindegrenzen beschränkbar, daher muss er als gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Land und Kommune gedacht werden. Der SaarSMH soll die Basis für kommunale Hitzeaktionspläne sein und in erster Linie als Orientierungshilfe dienen.

Eine zentrale Maßnahme auf Landesebene ist u.a. die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, welche bereits im Gesundheitsministerium personalisiert wurde. Die Stelle soll Hitzeschutzmaßnahmen koordinieren und mit Institutionen, Verbänden, weiteren Akteuren sowie Kommunen zwecks Beratung und Unterstützung in Hitzefragen in Kontakt stehen.

Durch die Klimaerwärmung und die Globalisierung wird auch das Gesundheitsrisiko durch vektorübertragene Krankheiten höher. Stechmücken und Zecken, sogenannte „Vektoren“, gewinnen als Überträger von Krankheitserregern an Bedeutung. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde 2020 fast ein Fünftel aller Infektionskrankheiten durch Vektoren übertragen. Jährlich sterben dadurch weltweit etwa 700.000 Menschen.

Die asiatische Tigermücke ist ein Beispiel für die Ausbreitung invasiver Arten. Ursprünglich in tropischen Gebieten heimisch, wurde sie im August 2023 erstmals auch im Saarland nachgewiesen. Die Tigermücke kann über 20 verschiedene Viren übertragen, darunter das Dengue-Fieber. Aktuell steigt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung in Deutschland: Im Saarland wurden 2024 bereits 10 Fälle von Denguefieber bei Reiserückkehrern registriert. Verglichen mit nur zwei Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, ist dies ein deutlicher Anstieg. Bundesweit wurden in den ersten 17 Kalenderwochen 324 % mehr Fälle gemeldet als im Vorjahreszeitraum. 

„Zuhause kann der schnellen Verbreitung der Tigermücke entgegengewirkt werden, in dem man z.B. stehendes Wasser im Garten generell vermeidet, Regentonnen abdeckt oder Gießkannen umgekehrt lagert,“ empfiehlt der Minister.

Daneben treten Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im Saarland immer häufiger auf. Beide Erkrankungen werden von einheimischen Zecken übertragen. FSME ist eine Virusinfektion, die grippeähnliche Symptome verursacht und in schweren Fällen zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Schutzimpfungen sind hier, wie bei vielen anderen Krankheiten, die wirksamste Maßnahme zur Prävention. Gegen Borreliose, eine Krankheit die durch Bakterien ausgelöst wird, ist eine Impfung nicht möglich. Hier ist es wichtig die Stichstelle zur beobachten und bei Auftreten einer ringförmigen Hautrötung den Arzt aufzusuchen, um mit Antibiotika behandeln zu können. Allgemein gilt, dass nicht jeder Zeckenbiss zu einer Infektion führt. Wichtig ist, sich effektiv vor Zecken zu schützen und im Falle eines Bisses die Zecke schnell zu entfernen.

Medienansprechpartner

Auf dem Bild ist die Pressesprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit Sandy Stachel zu sehen.

Sandy Stachel
Pressesprecherin

Franz-Josef-Röder-Straße 23
66119 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit