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Staatssekretärin Altesleben: „Inklusion muss die gebührende Bedeutung beigemessen werden“

Inklusion ist ein Menschenrecht. Trotzdem werden Menschen mit Behinderungen im Berufs- und Alltagsleben immer noch viel zu oft benachteiligt.

Um an dieser Stelle entgegenzusteuern hat das Sozialministerium seit Beginn der neuen Legislaturperiode im Bereich der Inklusion viele Projekte und Maßnahmen auf den Weg gebracht.

„Der Bericht zur Barrierefreiheit in den Bestandsgebäuden der saarländischen öffentlichen Verwaltung hat gezeigt, dass diesem Thema in den vergangenen Jahren nicht die gebührende Bedeutung beigemessen wurde. Das wollen und müssen wir ändern. Wir werden eine Fachstelle Barrierefreiheit einrichten, die eine zentrale Beratungsstruktur zur Umsetzung der Barrierefreiheit im Saarland bieten soll,“ so Sozialstaatssekretärin Bettina Altesleben. Im Doppelhaushalt 2024/25 sind für diese Beratungsstelle finanzielle Mittel in Höhe von 600.000 Euro vorgesehen. Schwerpunkte sollen zunächst die Bereiche Bau und IT sein. 

Zur Förderung des beruflichen Eingliederungsprozesses von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt beraten mit der Einheitliche Ansprechstelle (EEA) seit dem 1. Juni 2022 zwei Mitarbeiterinnen Arbeitgeber über die Leistungen bzw. Fördermöglichkeiten des Inklusionsamtes und der beteiligten Rehabilitationsträger. Derzeit gibt es im Saarland zwölf Inklusionsbetriebe mit rund 500 Arbeitsplätzen – davon 224 für Menschen mit Behinderung. Seit 2018 wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 98 Prozent.

Mit der Änderung und Verlängerung gleich zwei wichtiger Richtlinien bzw. Förderprogramme und der Verabschiedung der neuen Richtlinie „Barrierefreie Arbeitsumgebung“ wurden außerdem zusätzliche Anreize für die Einstellung von schwerbehinderten Menschen geschaffen. So können mit dem Förderprogramm zur Schaffung von Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen Prämien an Arbeitgeber:innen gezahlt werden.  Insgesamt stehen in der derzeitigen Förderperiode bis 2025 hierfür zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Auch im Bereich der inklusiven Bildung wurden wichtige Weichen gestellt: Die Integrationshelfer:innen werden nun nach Tarif vergütet und festangestellt. Gemeinsam mit dem MBK ist es gelungen, die modellhaften Nachmittagsbetreuungen an zwei Förderschulen in ein regelhaftes Hortangebot zu überführen An 19 Förderschulen im Saarland konnten „Helferpools“ eingerichtet werden, die u. a. eine ständige Vertretungssituation und damit den Schulbesuch des Kindes gewährleisten. „Trotzdem können wir uns nicht zufrieden zurücklehnen. Die Einführung der analogen Poollösung an Regelschulstandorten ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Inklusion im Bildungsbereich und soll im Schuljahr 2024/2025 zunächst im Regionalverband Saarbrücken eingeführt werden“, so Altesleben weiter.

Im Ausbildungsbereich ist ebenfalls einiges passiert: Für die Auszubildenden in der Heilerziehungspflege-Ausbildung wird das anfallende Schulgeld für die privaten Ergänzungsschulen übernommen und eine Ausbildungsvergütung in der vollschulischen Ausbildung im Anerkennungsjahr bzw. bei PiA von Beginn an gezahlt. Zum Schuljahr 2023/2024 startete außerdem die neu eingeführte Ausbildung zur/zum Sozialassistent:in, Schwerpunkt Heilerziehungspflege im Saarland.

Altesleben dazu: „Auch in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen sorgt der Fachkräftemangel zu Problemen in der Versorgung. Ich freue mich daher, dass wir mit der neuen Ausbildung zur bzw. zum Sozialassistent/in, hier direkt entgegenwirken können und sich bereits über 50 junge Menschen für den neuen Ausbildungsgang entschieden haben.“

Abschließend weist Staatssekretärin Altesleben noch auf eine Kooperation mit der Aktion Mensch hin: „Gemeinsam werden wir zwei Modellkommunen dabei unterstützen, inklusive Sozialräume zu gestalten, damit alle Menschen vor Ort selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dazu werden Tandempartner, z. B. gemeinnützige Organisationen gesucht. Der Startschuss fällt am 24. November, danach können sich Tandempartner drei Monate lang bewerben. Diese Aktion wird das Thema Inklusion im Saarland nochmal mehr in den Fokus rücken.“

Medienansprechpartner

Koba Krause
Pressesprecherin

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