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Landesbeauftragte für Drogen und Sucht Bettina Altesleben: „Maßnahmen der Überlebenshilfe für Schwerstabhängige sind Grundlage für ihre Resozialisierung“

Anlässlich des heutigen internationalen Drogentotengedenktages besucht Gesundheitsstaatssekretärin und Landesbeauftragte für Drogen und Sucht Bettina Altesleben das Drogenhilfezentrum Saarbrücken, um über Möglichkeiten der Überlebenshilfen und Schadensminimierung bei Schwerstabhängigen zu sprechen.

Bei der Mehrzahl der durch Drogenkonsum Verstorbenen wird ein Mischkonsum von mehreren Substanzen nachgewiesen. Gerade im Bereich der Schwerstabhängigen ist der Mischkonsum seit Jahren verbreitet und oft ursächlich für unbeabsichtigte Überdosierungen. Auch steigt die Anzahl von Drogentoten aufgrund alleiniger Vergiftungen an Amphetamin. Dauerkonsum von Amphetamin führt zu irreversiblen Schädigungen an Gehirn und Herz.

Anlässlich des Gedenktags für die verstorbenen Drogengebraucher*innen möchte Gesundheitsstaatsekretärin Altesleben auf die aktuelle saarländische Situation aufmerksam machen: „Wir setzen auf Maßnahmen der Überlebenshilfe und Schadensreduktion, wie beispielsweise der Einrichtung eines Drogenkonsumraums, der Abgabe von Naloxon sowie Substitution. Gleichzeitig sind Präventionsmaßnahmen und Aufklärung ein geeignetes Mittel, um zu verhindern, dass Menschen in überhaupt erst in eine Suchtabhängigkeit geraten.“

Mit der Einführung des Naloxonprojektes am Drogenhilfezentrum in Saarbrücken wurde deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen: „Der Wirkstoff Naloxon kann im Falle einer Opioid-Überdosierung Leben retten“, erklärt Altesleben.

Der Drogenkonsumraum des Drogenhilfezentrums in Saarbrücken stellt eine Kernmaßnahme zur Verhinderung von Drogentodesfällen dar. Im Konsumraum können mitgebrachte illegale psychoaktive Substanzen unter Aufsicht und unter hygienischen Bedingungen sicher konsumiert werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Überlebenshilfe und Schadensminimierung ist die Substitution Opiatabhängiger. Die Substitutionstherapie ermögliche es vielen Opiatabhängigen, nach erfolglosen Abstinenztherapien das Überleben zu sichern. „Der Zugang zu Überlebenshilfen für Schwerstabhängige muss sichergestellt und weiter ausgebaut werden, um damit die Chancen auf Resozialisierung zu erhöhen“, erklärt die Landesbeauftragte für Drogen und Sucht.

 

Hintergrund:

Der „Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher:innen“, auch „Drogentotengedenktag“ genannt, findet jährlich am 21. Juli zur Erinnerung an die Menschen statt, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind. Der Gedenktag geht auf eine Initiative von Angehörigen eines Drogentoten zurück und wurde 1998 zum ersten Mal begangen. Der Gedenktag hat sich zum bundesweit größten Präventions-, Aktions- und Trauertag bezüglich illegaler Drogen entwickelt.

Medienansprechpartner

Koba Krause
Pressesprecherin

Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken

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