Infoveranstaltung zu den vielfältigen Aspekten und Chancen der LSBTI-freundliche Altenhilfe – Ministerium fördert Zertifizierung
Auf Einladung des Sozialministeriums und in Kooperation mit der Stiftung „Buntes Leben Stiften“, fand gestern in Saarbrücken eine Informationsveranstaltung statt zur LSBTI-freundlichen bzw. queeren Altenhilfe und den damit verbundenen Aspekten sowie Chancen für Einrichtungen.
„Moderne Altenhilfe hat sich der Berücksichtigung von Lebenserfahrungen, Individualität und Vielfalt verpflichtet. Dies zeigt sich neben der Orientierung an spezifischen Bedarfen auch in der Öffnung für LSBTI, also für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle. Das ist gleich mehrfach eine vielseitige Chance. Denn nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von einer Öffnung, sondern auch die Fachkräfte ebenso wie die gesamte Einrichtung,“ sagt Sozialminister Magnus Jung zur Eröffnung der Veranstaltung.
Neben Trägern und Einrichtungsleitungen, haben auch Fachkräfte der Altenhilfe sowie Vertreter:innen des Landespflegerates, des Landesseniorenbeirates und der Pflegestützpunkte an der Veranstaltung teilgenommen.
Diplom Sozialwissenschaftler Dr. Markus Schupp erläuterte die spezifischen Bedarfe von LSBTI-Älteren, die aus ihrer sexuellen Identität und der damit einhergegangenen Lebenserfahrungen hervorgeht. So sind insbesondere ältere homosexuelle Männer und Frauen in ihrer Vergangenheit häufig besonderer Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt gewesen. Dem Fachvortrag folgte die Darstellung des Zertifizierungsverfahrens und der Arbeitsweise von drei queer-freundlichen Seniorenheimen in Frankfurt, Dortmund und Köln. Diese berichteten über die Maßnahmen, die sie ergriffen hatten um als LSBTI-freundliches Altenheim mit dem Qualitätssiegel „Regenbogenschlüssel“ bzw. „Lebensort Vielfalt“ zertifiziert zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung gab die Stiftung „Buntes Leben Stiften“ bekannt, dass sie die erste Zertifizierung im Saarland nach einem dieses Qualitätssiegel fördern würde.
Sozialminister Magnus Jung abschließend: „Für die widerfahrene Diskriminierung braucht es Unterstützung, Sensibilität und eine Atmosphäre der Wertschätzung – auch in der Altenhilfe. Dabei ist die Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe von LSBTI-Bewohnern und die Gewährleistung ihrer Sicherheit und Diskriminierungsfreiheit nicht nur humanes Gebot, es ist eine menschen- und verfassungsrechtliche Verpflichtung. Eine LSBTI-sensible Altenhilfe sollte vor diesem Hintergrund eigentlich selbstverständlich sein. Deswegen wird mein Ministerium weitere zwei Zertifizierungen im Saarland fördern.“
Medienansprechpartner
Koba Krause
Pressesprecherin
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